Test: emporiaSMART.2

Das Smartphone für alle – dieser Gedanke steckt hinter dem neuen emporiaSMART.2. Denn obwohl die Benutzung von Smartphones für einen Großteil von uns mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden ist, sind gerade ältere Generationen oft mit der teils komplizierten Bedienung und Technik überfordert. Der österreichische Hersteller Emporia hat sich genau diesem Problem angenommen und mit dem emporiaSMART.2 ein Smartphone für Einsteiger und Technikunerfahrene mit einer besonders benutzerfreundlichen und einfachen Bedienung entwickelt. Wir machen den Test.

Design und Verarbeitung

emporiaSMART.2
Das emporiaSMART.2 punktet mit ansprechender Optik und einem gut ablesbaren Display.

Rein optisch muss sich das emporiaSMART.2 nicht vor aktuellen Premiummodellen verstecken. Im Vergleich zu seinem Vorgänger, dem emporiaSMART, kommt das Gerät ganz ohne Tasten, dafür mit moderner Touchleiste, Frontkamera und einem großzügigen Display in schlichtem insgesamt schwarzgehaltenen Design daher. Die blau strukturierte Rückabdeckung und die Einfassung in einen silbernen Metallrahmen sorgen ebenfalls für eine ansprechende Optik. Auf der Hinterseite befinden sich außerdem die Hauptkamera, Blitz und optional eine Notruftaste, je nachdem für welchen Akkudeckel sich der Nutzer entscheidet.

Mit Abmessungen von rund 71,5 x 143 x 9 Millimetern und einem Gewicht von 173 Gramm inklusive Akku liegt das emporiaSMART.2 angenehm in der Hand und ist nicht zu schwer. Durch den Metallrahmen ist das Gerät zudem stabil und übersteht in unserem Test auch Stürze aus zwei Metern unbeschadet. Lediglich die Rückabdeckung aus Kunststoff macht nicht den hochwertigsten Eindruck und verlangt bereits beim Einsetzen des Akkus Vorsicht, um nicht beschädigt zu werden.

Bildschirm

Das emporiaSMART.2 ist mit einem Fünf-Zoll-Touchdisplay ausgestattet, das in HD mit 1.280 x 720 Pixel auflöst. Das entspricht einer anständigen Bildschärfe von 293 Pixel pro Zoll, mit der Texte und Apps präzise dargestellt werden und die für Grundfunktionen wie Telefonieren oder das Schreiben von Nachrichten absolut ausreicht. Unterstützt wird die klare, übersichtliche Darstellung von einer im Vergleich zu herkömmlichen Smartphones großen Schrift und App-Symbolen. Durch die IPS-Technologie punktet der Bildschirm außerdem auch bei der Farb- und Kontrastwiedergabe in verschiedenen Helligkeitsstufen. Praktisch ist in diesem Zusammenhang auch die adaptive Helligkeitseinstellung, die die Displayhelligkeit automatisch an unterschiedliche Lichtverhältnisse anpasst und so beispielsweise auch bei Sonnenlicht die Ablesbarkeit ermöglicht. Ebenfalls überzeugen kann die Blickwinkelstabilität des Bildschirms, der sich selbst bei sehr schräger Haltung noch gut erkennen lässt. Bei starker Sonneneinstrahlung stellen sich allerdings sowohl in gerader als auch in geneigter Haltung Spiegelungseffekte ein, die die Lesbarkeit beeinträchtigen.

Hardware, Betriebssystem und Bedienung

Emporia konzentriert sich in puncto Hardware, Betriebssystem und Bedienung klar auf eine Devise: weg vom technischen Schnickschnack, hin zum Wesentlichen. Ausgestattet mit einem Quad-Core-Prozessor mit einer Taktfrequenz von 1,3 GHz bietet das Smartphone zwar keine übermäßige Leistung, die beispielsweise für Videospiele nötig wäre, garantiert damit aber eine grundsolide und zuverlässige Alltagstauglichkeit. In unserem Test laufen alle Apps ruckelfrei und ohne Störungen. Einzig beim Starten bestimmter Anwendungen entsteht manchmal der Eindruck, der Bildschirm würde für einen kurzen Moment stehen bleiben, bevor sich die App öffnet. Ebenfalls positiv zu vermerken ist der interne Speicher von 16 Gigabyte, der sich gegebenenfalls auch mit einer MicroSD-Karte um weitere 32 Gigabyte erweitern lässt. Bei den Schnittstellen konzentriert sich das emporiaSMART.2 auf die beiden wichtigsten Komponenten WLAN und Bluetooth 4.0. Zusätzlich verfügt es über GPS, was vor allem in Hinblick auf die Notruffunktion des Handys sinnvoll ist.

emporiaSMART.2
Die Bedienung des Smartphones gestaltet sich ganz nach der Devise „Weg vom technischen Schnickschnack, hin zum Wesentlichen“ einfach und intuitiv.

Daneben legen wir im Test ein besonderes Augenmerk auf die Bedienung des Smartphones. Diese gestaltet sich mit dem vereinfachten Android-6.0-Betriebssystem insgesamt unkompliziert und intuitiv. Eine ausführliche Anleitung mit entsprechenden Bildern führt den Nutzer Schritt für Schritt durch die Inbetriebnahme und erklärt die Steuerung sowie die Basisfunktionen. Dabei kommen hilfreiche Hinweise und Tipps nie zu kurz. So ist beispielsweise im Smartphone-Gehäuse klar gekennzeichnet, wo sich SIM-Karte und MicroSD-Karten einlegen lassen. Der Startassistent führt den Nutzer beim ersten Einschalten dann langsam durch die wichtigsten Einstellungen und macht ihn mithilfe des Touch-Trainers mit den unterschiedlichen Bedienungsweisen des berührungsempfindlichen Displays vertraut. Ebenfalls klar erklärt werden die Funktionen der Touchleiste sowie der Startbildschirm und die voreingestellte Kontakt- und App-Seite. Über den App-Installer lassen sich im Nachhinein auch noch weitere – insgesamt allerdings nur neun – vorausgewählte Anwendungen wie WhatsApp oder Facebook installieren. Wem diese Anleitung nicht reichen sollte, kann das mitgelieferte, rund 100-seitige Trainingsbuch als zusätzliche Einstiegshilfe nutzen. Dort wird alles rund ums Smartphone im Detail erläutert und der Nutzer hat am Ende eines jeden Kapitels die Möglichkeit, Aufgaben zu lösen und sich die wichtigsten Punkte noch einmal in eigenen Worten zu notieren.

Die Menüführung der Basisfunktionen Telefonieren und Nachrichten erweist sich ebenfalls als einfach und auch für Anfänger klar nachvollziehbar. So wird der Nutzer beispielsweise beim Anlegen eines neuen Kontakts im Telefonbuch schrittweise zum Eingeben der unterschiedlichen Informationen wie Telefonnummer, Vorname oder Nachname aufgefordert. Das Schreiben ist dank großzügigem Nummernblock und großer Tastatur unproblematisch. Testanrufe punkten durch eine gute Sprachqualität ohne große Störgeräusche. Dank verstellbarer Lautstärke ist das Emporia selbst für Schwerhörige geeignet. Allerdings wird die Sprachqualität gerade bei hoher Lautstärke etwas undeutlich.

Eine Besonderheit des emporiaSMART.2 ist die Notruffunktion, die allerdings nur aktiviert werden kann, wenn sich der Nutzer für den Akkudeckel mit der integrierten Notruftaste entscheidet. Damit besteht die Möglichkeit, bis zu fünf Notrufkontakte im Telefonbuch zu hinterlegen, die bei Auslösen der Taste umgehend nacheinander angerufen werden. Zusätzlich wird eine Notruf-SMS an die entsprechenden Kontakte verschickt und ein Warnton erklingt, der auch Personen in der direkten Umgebung aufmerksam macht. Dieser Ton endet erst, wenn der Notruf abgebrochen oder von einer kontaktierten Person bestätigt wird. Im Test hat sich die Funktion als sehr zuverlässig erwiesen.

Kamera

emporiaSMART.2
Spontane Schnappschüsse sind mit der Kamera des emporiaSMART.2 kein Problem.

Die Hauptkamera auf der Rückseite des emporiaSMART.2 fotografiert und filmt mit acht Megapixeln und bietet für schlechtes Licht auch einen Blitz. Die Frontkamera hält Fotos mit zwei Megapixeln fest. Bei guten Lichtverhältnissen können wir im Test mit der Hauptkamera Bilder und Videos in solider Schnappschussqualität umsetzen. Bei schlechtem Licht und Zoom stellt sich in den Aufnahmen allerdings starkes Bildrauschen und Detailunschärfe ein. Bei der Frontkamera sind die Bilder dagegen von vornherein etwas pixelig. Insgesamt ist bei der Kamera definitiv noch Luft nach oben und stellt eine Schwachstelle des Smartphones dar.

Akku und Anschlüsse

emporiaSMART.2
Bildschirmdiagonale5 Zoll
Displayauflösung1.280 x 720 Pixel
BetriebssystemAndroid 6.0
Interner Speicher16 GB
Ausgestattet mit einem 2.400 mAh starken, austauschbaren Lithium-Ionen-Akku punktet das emporiaSMART.2 in der Praxis mit einer beachtlichen Akkulaufzeit. Diese reduziert sich während unseres Tests nur langsam, sodass der Akku erst am zweiten Testtag erneut aufgeladen werden muss. Das funktioniert ohne großen Zeitaufwand via microUSB. Lediglich vor der ersten Inbetriebnahme haben wir den Akku wie vom Hersteller empfohlen vier Stunden geladen. Beim nächsten Ladevorgang reichten schon rund zwei Stunden bis die Batterie wieder voll war.

Über die 3,5-mm-Klinkenbuchse hat der Nutzer die Möglichkeit, einen Kopfhörer am Smartphone anzuschließen. Die Buchse ist bei diesem Gerät allerdings weniger zum Musikhören als vielmehr zum Telefonieren über ein Headset geeignet. Denn im Lieferumfang befindet sich einzig ein Kopfhörer mit nur einem Ohrstöpsel und statt eines Mediaplayers gibt es lediglich einen Dateimanager unter den vorinstallierten Standard-Apps.

Fazit

Das emporiaSMART.2 kann die Ansprüche eines Senioren-Smartphones in unserem Test beinahe rundum erfüllen und überzeugt vor allem mit seiner einfachen, benutzerfreundlichen Bedienung über das große, gut lesbare Display und der ausführlichen Anleitung inklusive Trainingsbuch. Für den Preis von rund 200 Euro bietet das Gerät außerdem eine ansprechende Optik und gute Ausstattung, die mit GPS und Notruffunktion sinnvoll auf die Zielgruppe abgestimmt wurde. Schwachpunkte des Geräts sind die Kamera und der fehlende Mediaplayer. Dennoch: Wer in die Smartphone-Welt einsteigen will, macht mit dem emporiaSMART.2 alles richtig und fühlt sich bestimmt nicht überfordert.

Wertung

: Test: emporiaSMART.2

  1. Design und Verarbeitung
    1,4
    • Display
      1,3
      • Hardware, Betriebssystem und Bedienung
        1,5
        • Kamera
          2,4
          • Akku und Anschlüsse
            1,3

            Pros

            • Einfache, intuitive Bedienung
            • Gut lesbares Display
            • Ausführliche Anleitung und Trainingsbuch
            • Modernes Design
            • Erweiterbarer Speicher
            • Austauschbarer Akku

            Cons

            • Kamera
            • Monaurales Headset