Test: Einhell Pressito Hybrid-Kompressor

Luftmatratzen oder Fahrradreifen mit einer Luftpumpe aufzublasen, kann sich zu einer anstrengenden Angelegenheit entwickeln. Mit einem elektrischen Hybrid-Kompressor geht es deutlich einfacher von der Hand. Dabei überzeugt der Einhell Pressito zusätzlich durch kompakte Abmessungen und eignet sich auch hervorragend als Begleiter auf Reisen. Wir machen den Test und klären, ob auch Handhabung, Verarbeitung und Leistung stimmen?

Design und Verarbeitung

Das Gehäuse des Einhell Pressito besteht fast komplett aus Kunststoff. Dieser macht jedoch insgesamt einen robusten Eindruck und lässt sich selbst unter hohem Druck nicht verbiegen. Die verschiedenen Elemente sind fest miteinander verbunden, auch wenn an den Verbindungsstellen deutlich sichtbar Spaltmaße bestehen, in denen sich Staub und Schmutz sammeln können. Da der Pressito aber sowieso zum Großteil aus einem Guss besteht, ist das nicht weiter dramatisch. Spitze Ecken oder scharfe Kanten sind fast nicht vorhanden, einzig die Schlauchhalterung an der Rückseite ist etwas scharfkantig geraten. Verletzungsgefahr besteht jedoch nicht.

Einhell Pressito
Der Einhell Pressito überzeugt durch ein niedriges Gewicht und kompakte Abmessungen.

Für einen sicheren Stand verfügt der Kompressor über vier gummierte Standfüße an der Unterseite. Trotzdem kann der Nutzer ihn mit nur wenig Kraft noch verschieben. Ein echtes Highlight sind Größe und Gewicht. Mit Abmessungen von gerade einmal knapp 20 Zentimetern in der Höhe, 18 Zentimetern in der Tiefe mit eingelegtem Akku und 27,5 Zentimetern in der Breite ist der Pressito schön kompakt ausgefallen und lässt sich im Zweifel auch in größeren Rucksäcken verstauen. Das niedrige Gewicht von 2,2 Kilogramm steht hier ebenfalls nicht im Weg.

Handhabung und Ausstattung

Die Bedienung hat uns im Test vor keine Probleme gestellt und ist nahezu selbsterklärend. Trotzdem schadet ein Blick in die ausführliche Anleitung vor dem ersten Betrieb nicht. Alle Bedienelemente finden sich auf der Oberseite. Hier schaltet der Nutzer beispielsweise über einen Kippschalter zwischen Netz- und Akkubetrieb um. Der Einhell ist kompatibel zur Power-X-Change-Akkuserie von Einhell und damit auch für den mobilen Einsatz konzipiert. Die Batterie befindet sich jedoch nicht im Lieferumfang. Da die Power-X-Change-Reihe jedoch zahlreiche Geräte vom Rasenmäher, über Akkuschrauber bis hin zu Kettensägen umfasst, hat der Nutzer im Zweifel bereits einen Akku zu Hause. Wir haben den Pressito beispielsweise mit der 4-Ah-Batterie des GE-CM 36/47 HW Li Akku-Rasenmähers betrieben. Wer jedoch keinen Akku besitzt, muss noch einmal in etwa das doppelte auf die unverbindliche Preisempfehlung von 79,95 Euro draufrechnen. Die 1,5-Ah-Variante schlägt inklusive Ladegerät beispielsweise mit 69,95 Euro zu Buche. Die Batterie findet in einer Aushöhlung auf der Unterseite Platz, rastet fest ein und vergrößert die Abmessungen fast nicht – perfekt.

Einhell Pressito
Der Luftmatratzenschlauch lässt sich gut verstauen, ist jedoch recht kurz geraten.

Das Stromkabel findet ebenfalls an der Unterseite Platz und lässt sich über eine Einkerbung zur Hinterseite herausführen. Dank einer Kabellänge von zwei Metern ist auch im Netzbetrieb eine gute Flexibilität geboten. In puncto Energieversorgung haben wir also fast nichts zu meckern. Würde der Akku im Netzbetrieb noch laden, wären wir wunschlos glücklich. Der Schlauch für Luftmatratzen ist mit 30 Zentimetern unserer Meinung nach deutlich zu kurz geraten. Dagegen liegt der Hochdruckschlauch mit 70 Zentimetern gerade noch in einem akzeptablen Bereich, ein paar Zentimeter mehr hätten jedoch auch hier nicht geschadet.

Ein zweiter Kippschalter wechselt zwischen der Hochdruck- und der Niederdruckpumpe. Damit bietet der Pressito zahlreiche Einsatzmöglichkeiten – er versorgt Autoreifen, aber auch Fahrradreifen oder Bälle über die entsprechenden Aufsätze mit Luft. Ein separater Niederdruckschlauch für Luftmatratzen oder Ähnliches befindet sich ebenfalls im Lieferumfang. Dieser lässt sich praktischerweise nicht nur zum Aufblasen, sondern auch zum Absaugen verwenden – dazu einfach am entsprechenden Anschluss an der Rückseite anbringen. Die drei Aufsätze (Fahrradadapter, konischer Adapter, Adapter für Ballventile) finden an der linken Seite unter einer Abdeckung Platz und sind somit perfekt verstaut. Zudem sind sie im Handumdrehen mit dem Hochdruckschlauch verbunden – einfach einsetzen und den Hebel an der Schlauchkopf-Rückseite nach unten drücken. Danach halten die Adapter bombenfest und bewegen sich keinen Millimeter mehr. Der Druckluft-Kippschalter dient gleichzeitig noch als Ein- und Ausschalter. Sobald der Nutzer ihn in eine Richtung bewegt, startet der Betrieb. In der Aus-Position stoppt er wieder. Ein separater Power-Button ist also nicht vorhanden.

Einhell Pressito
Die Bedienung geht einfach von der Hand. Das Display ist allerdings recht schwer ablesbar.

Über die Plus- und Minus-Tasten stellt der Nutzer den gewünschten Druck zwischen 0,2 und 11 bar in 0,1-Schritten ein. Hält er einen der beiden Knöpfe länger gedrückt, schalten die Werte im Schnelldurchlauf durch. Eine weitere Taste wechselt die gewünschte Einheit zwischen bar, PSI und kPa. Ein kleines Display zeigt den gewählten Wert und durch Sensoren am Hochdruckschlauch auch den bestehenden Druck am Ventil an. So hat der Nutzer jederzeit im Blick, wann der eingestellte Wert erreicht ist. Danach schaltet der Kompressor automatisch ab. Der Bildschirm ist zwar beleuchtet und sehr hell, lässt sich aber bereits aus leicht schrägem Blickwinkel nur noch schwer oder gar nicht mehr ablesen. Nur bei direkter Draufsicht von Oben ist eine optimale Lesbarkeit gegeben.

Betrieb und Lautstärke

Einhell Pressito
max. Druck 11 bar
Leistung 0,09 kW
Gewicht 2,1 kg
max. Abgabeleistung 16 L/min
Im Betrieb hat uns der Pressito fast vollständig überzeugt. Der Kompressor punktet durch eine hohe Leistungsfähigkeit, gerade in Anbetracht der kompakten Abmessungen. Ein herkömmlicher Fußball ist beispielsweise in gerade einmal 25 Sekunden von 0,1 auf 0,8 bar aufgepumpt. Eine Luftmatratze ist nach circa einer Minute für ein gemütliches Nickerchen bereit. Hier lässt sich der gewünschte Druck jedoch nicht voreinstellen.

Unseren Testautoreifen bringt der Einhell in knapp zwei Minuten von 1,2 auf die gewünschten 2,2 bar. Die Abschaltautomatik funktioniert einwandfrei. Allerdings ist es zunächst ein wenig verwunderlich, dass der Pressito erst etwas später stoppt. Ein manuelles Nachmessen ergibt, dass das Display den tatsächlichen Wert nicht 100 Prozent korrekt anzeigt. Am Ventil selbst hat der Reifen den gewünschten Druck. Laut Hersteller ist das Gerät jedoch nicht geeicht, eine Abweichung von bis zu 0,1 bar ist möglich. Wer auf Nummer Sicher gehen will, misst selbst noch einmal nach.

Den leistungsstarken Betrieb muss der Nutzer mit einer recht hohen Lautstärke bezahlen. Beim Hochdruckpumpen messen wir knapp 80 Dezibel (dBa), die Niedrigdruckpumpe ist mit knapp 83 Dezibel sogar noch etwas lauter.

Fazit

Wer einen mobilen Kompressor sucht, kommt beim Einhell Pressito voll auf seine Kosten. Er ist nicht nur schön kompakt, sondern auch noch angenehm leicht. Die Ausstattung stimmt ebenfalls. So kann der Nutzer nicht nur Autoreifen, sondern über die enthaltenen Adapter und Schläuche auch noch Bälle, Fahrradreifen oder Luftmatratzen aufblasen. Dank der guten Leistungsfähigkeit muss man dabei auch nicht allzu lange warten. Die Bedienung geht dabei wunderbar einfach von der Hand. Unsere Kritikpunkte: Das teilweise schwer ablesbare Display, die leicht ungenaue Druckanzeige und die recht hohe Lautstärke. Diese werden von den Vorteilen jedoch locker wieder aufgehoben, weshalb wir eine Kaufempfehlung aussprechen können.

Wertung

: Einhell Pressito

Einhell Pressito
  1. Verarbeitungsqualität
    1,5
    • Ausstattung
      1,6
      • Handhabung
        1,5
        • Betrieb
          1,6
          • Lautstärke
            3,0

            Pros

            • Moderates Gewicht
            • Kompakte Abmessungen
            • Gute Ausstattung
            • Gute Leistung
            • Einfache Handhabung

            Cons

            • Display schwer ablesbar
            • Ungenaue Druckanzeige
            • Hohe Lautstärke