Nicht nur „Wow!“-Effekt, sondern echte Musikalität: Denons Bluetooth-Lautsprecher-Flaggschiff Envaya DSB-250BT überzeugt uns im Test mit einem ausgewogenen Klangbild und einer beeindruckenden Stereofunktion.
Design und Verarbeitung
Optisch mutet der Envaya so schlicht wie edel an. Der Stoffbezug rund um das Logo herum wirkt hochwertig und in seinem feinen Muster beim Betrachten fast hypnotisch. Gummierter Kunststoff rahmt den Textilbezug ein, unschöne Spaltmaße gibt es nicht. Die Schutzklasse IP67 verspricht Schutz vor Staub und zeitweiliges Untertauchen – laut Hersteller bis zu 30 Minuten bei einer Tiefe von einem Meter. Wir können zumindest bestätigen, dass ein Sturz ins gefüllte Waschbecken bei laufender Musik kein Problem ist, zumal der Envaya an der Oberfläche schwimmt. Durch den feuchten Stoffbezug ist der Klang allerdings bis zur Trocknung etwas gedämpft.Ausstattung und Bedienung
Im Lieferumfang befinden sich neben dem Lautsprecher eine Schlaufe zum Aufhängen, ein Ladekabel und die Bedienungsanleitung. Die Bedienelemente an der rechten Seite könnten besser verarbeitet sein: Der Druckpunkt ist sehr fest, es gibt kein fühlbares Feedback. Bei einfachen Funktionen wie der Lautstärkeregelung ist das kein Problem – ein sechssekündiges Drücken der Bluetooth-Taste für die Stereokopplung ist aber unkomfortabel. Hinter einer kleinen Abdeckung auf der Rückseite befinden sich der Ladeanschluss und der Aux-Eingang in Miniklinken-Ausführung.
Die Kopplung mit neuen Geräten klappt schnell und zuverlässig. Die Lautstärkeregelung ist an Lautsprecher und Wiedergabegerät synchron – es ist also nicht möglich, etwa den Lautsprecher sehr leise zu stellen und gleichzeitig am Smartphone die Lautstärke zu maximieren. Das macht die Bedienung einfach und verhindert Fehler. Je nach verbundenem Gerät fungiert der Envaya auch als Freisprechanlage und unterstützt Apples Sprachassistenz Siri.
Klangqualität
Die größte Stärke des Envaya DSB-250BT ist sein Klang. Er ist voll und voluminös und bildet auch tiefe Bässe ab. Er setzt jedoch nicht nur auf Effektshow, sondern hat tatsächlich eine sehr angenehme frequenzielle Abstimmung über das gesamte Spektrum. Bei unserer Testplaylist fühlt sich der Denon in jedem musikalischen Genre wohl. Lediglich extreme elektronische Bässe bringen ihn an die Tiefton-Grenze. Bei komplexeren Aufnahmen sowie klassischen und jazzigen Arrangements beweist der Lautsprecher gute Durchhörbarkeit und Dynamik.
Besonders spannend finden wir die Möglichkeit, mit zwei Envayas eine echte Stereokopplung herzustellen. Ein Lautsprecher ist dann der „Master“, der die Verbindung zur Quelle herstellt, der andere hängt als „Slave“ am Master und taucht in der Liste verfügbarer Geräte nicht mehr separat auf. Nach erfolgter Kopplung übernimmt ein Envaya den linken, der andere den rechten Stereokanal. Wer nun ein ordentliches Stereodreieck ausmisst (Ein gleichseitiges Dreieck zwischen den Lautsprechern und dem Kopf des Hörers), bekommt als Ergebnis ein erstaunlich präzises Stereoklangbild.
Das heißt: Akustische Bühne, Tiefenstaffelung und Räumlichkeitseindruck bilden die Envayas hervorragend ab und stellen dabei so manche Regallautsprecher locker in den Schatten. Selbst anspruchsvolle Stereofonien (Tool – „10000 Days“) meistern die Lautsprecher mit Bravour. Man könnte sagen : Zwei Envayas bilden eine hochwertige und äußerst flexible portable Stereoanlage. Beeindruckend! Auch bei Filmen liefern sie druckvollen Stereoklang – dank des guten Codecs aptX low latency ohne störenden zeitlichen Versatz zwischen Bild und Ton. Einziges Manko: Hilfreich wäre ein Indikator, der Auskunft darüber gibt, welcher Lautsprecher den rechten und welcher den linken Kanal übernimmt. So ist ausprobieren angesagt.
Fazit
Stereoanlage zum in die Tasche stecken: Der Denon Envaya überzeugt nicht nur als einzelner Lautsprecher mit ausgeglichenem Klang, der sich in allen musikalischen Genres wohlfühlt. Richtig beeindruckend ist der Stereobetrieb, der so manche Regallautsprecher alt aussehen lässt. Verarbeitung und Bedienung sind ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau.