Mit den Frames Alto hat Bose es sich zum Ziel gesetzt, Spitzensound mit dem Tragekomfort einer bequemen, stylishen Sonnenbrille zu vereinen. Wir klären im Praxistest, ob diese Fusion gelingt.
Design und Verarbeitung
Die Frames Alto kommen in einem schicken schwarzen Kunststoff-Etui mit Magnetverschluss. Mit einer Breite von rund 16 Zentimetern sowie einer Tiefe von etwa 5,5 Zentimetern ist das Case angenehm kompakt. Zwar lässt es sich leicht eindrücken, erfüllt aber seinen Zweck – die Frames sicher zu transportieren – vollkommen. Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist ein circa 55 Zentimeter langes Ladekabel mit USB-Anschluss. Das sorgt für ausreichend Flexibilität, ob unterwegs oder im Büro. Das Kabel wirkt stabil, während des Testzeitraums sind keine Wackler aufgetreten Die klassisch eckigen Frames selbst bestehen aus schwarzem Kunststoff und Nylon. Insgesamt erscheinen sie uns sehr wertig. Mit einem Gewicht von 45 Gramm wiegt die Sonnenbrille weder auf der Nase noch in der Tasche zu schwer. Das Gesamtkonstrukt lässt sich kaum verbiegen – lediglich der linke Bügel sitzt etwas lockerer als der rechte. Um Platz für die Schallwandler zu schaffen sind beide Bügel in der Mitte etwas verdickt. Vergoldete Edelstahlscharniere verbinden sie mit dem Rest des Gestells.In voller Breite beanspruchen die Frames etwa 14 Zentimeter, in der Tiefe mit aufgeklappten Bügeln rund 15 Zentimeter. Die Gläser sind circa zwei Zentimeter voneinander entfernt.
Ausstattung
Die Frames verfügen über kleine Lautsprecher innerhalb der Bügel. Aufgrund der Positionierung soll der Klang sich direkt auf den Hörer richten, ohne das Umfeld zusätzlich zu beschallen. Auch an die Augen des Verwenders denkt der Hersteller: Getönte Gläser sollen bis zu 99 Prozent der UVA- und UVB-Strahlen blockieren. Dank der bruch- und kratzfesten Bauweise ist der Träger unterwegs für alle Eventualitäten gerüstet. Tatsächlich müssen wir uns im Praxistest ordentlich anstrengen, bis unsere Bemühungen auf dem Brillenglas Spuren hinterlassen.
Die Steuerung der Frames erfolgt hauptsächlich über eine Taste unterhalb des rechten Bügels. Hier schalten wir die Sonnenbrille ein und aus, verwalten Anrufe, regeln die Musikwiedergabe und aktivieren den Sprachassistenten. Wir empfinden die Bedienung als angenehm unkompliziert, sobald wir einmal verinnerlicht haben, wie oft und wie lange wir die Taste für den jeweiligen Befehl betätigen müssen. Ein Druck startet beziehungsweise stoppt die Audiowiedergabe. Verwendet der Nutzer den Knopf zwei Mal, springt das Gerät zum nächsten Titel, dreimaliges Drücken leitet zurück zum vorherigen Track. Um einen Anruf anzunehmen, genügt ein kurzes Betätigen. Wollen wir dem Gesprächspartner lieber aus dem Weg gehen, halten wir den Knopf länger gedrückt und lehnen den Anruf auf diese Weise ab. Auch während einer laufenden Unterhaltung lässt sich ein Anruf mit einem kurzen Tastendruck beenden. Für die Aktivierung des Sprachassistenten halten wir das Bedienelement etwas länger gedrückt.
Das Open-Ear-Design ermöglicht die Wahrnehmung der Umgebung während der Nutzer gleichzeitig Musik hört. Dabei begeistert uns vor allem die enorme Bluetooth-Reichweite. Die Herstellerangabe von neun Metern überschreiten wir in unserem Test um sicher fünf Meter. Die Frames arbeiten hierbei mit dem Standard A2DP, für die Telefonie kommt HFP zum Einsatz. Insgesamt speichert die Brille acht gekoppelte Geräte. Kommen doch einmal mehr zusammen, fällt das Gerät heraus, das über den längsten Zeitraum nicht in Verwendung ist.
Unterwegs sorgen die Frames für rund dreieinhalb Stunden musikalische Begleitung, bevor die Akkus eine neue Ladung benötigen. Nach einer Ladezeit von circa zwei Stunden steht das Gerät wieder voll zur Verfügung. Dank Schutzklasse IPX2 stellt auch ein Regenschauer kein Problem dar.
Tragekomfort
Bose Frames Alto | |
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Material | Kunststoff, Nylon |
Gewicht | 45 g |
Breite | 14 cm |
Bluetooth | A2DP, HFP |
Klangqualität
Das Wichtigste vorneweg: Uns überrascht die Soundqualität der kleinen Schallwandler der Bose Frames positiv. Wie vom Hersteller versprochen, kann der Nutzer seine Musik überall genießen, ohne seinem Umfeld auf die Nerven zu gehen. Erst bei fast schon hörschädigender Lautstärke kommen auch Umstehende in den ungebetenen Genuss der Musik – eine gute Sache.
Wir eröffnen direkt mit der Königsdisziplin und starten mit komplexen, orchestralen Stücken, die die Frames mit Bravour meistern. Die einzelnen Bestandteile der Tracks bildet die Brille wunderbar majestätisch ab, ohne dabei das Gesamtbild auseinanderzureißen. Leidglich ein ganz leichtes Hintergrundrauschen bei leisen Sequenzen trübt den Musikgenuss ein wenig. Auch im Instrumentalbereich punktet das Gerät mit einer brillanten, klaren Akustik sowie einer tollen Räumlichkeit. Wir fühlen uns, als würden wir direkt neben dem Pianisten stehen.
Einzig in den Bereichen Rock und Elektro fällt die Brille ein klein wenig ab. Wir vermissen den Druck, der diese Genres ausmacht. Tracks aus der Abteilung Pop sorgen in unserem Praxistest dagegen für gute Laune. Höhen, Mitten und Tiefen bilden die Frames sicher ab. Die breite Dynamik vom leisesten bis zum lautesten Ton macht aus diesem musikalischen Weggefährten ein Gerät mit Spitzenklang. Auch Podcast-Fans kommen voll auf ihre Kosten. Der Sprecher ist bis auf eine leichte Überbetonung der Zischlaute hervorragend zu verstehen.
Fazit
Besonders beeindruckt hat uns die gute bis sehr gute Soundqualität in beinahe allen Genres sowie die einfache Bedienung. Die kluge Platzierung der Lautsprecher ermöglicht ungetrübten Musikgenuss, ohne Andere zu belästigen und vermeidet zusätzlich unangenehmen Wärmestau, der im Sommer gern beim Tragen von Kopfhörern entsteht. Die Bose Frames Alto vereinen einen alltagstauglichen Wegbegleiter mit herausragendem Klang. Wer sich an die anfangs ungewohnte Konstruktion herantraut, wird definitiv belohnt.
So testen wir Bluetooth-Kopfhörer.