Saugen, Wischen, Trocknen – diese drei Funktionen soll der Bissell CrossWave Cordless in einem Gerät vereinen. Wir klären im Test, ob der Saugwischer auch in allen Funktionen überzeugen kann.
Design und Verarbeitung
Optisch ist der Bissell CrossWave Cordless futuristisch angehaucht. So könnte er seinen Dienst auch auf der Enterprise oder dem Todesstern verrichten und würde nicht auffallen. Dafür sorgen vor allem die vornehmlich silberne Farbgebung und die zahlreichen Formwechsel und Verschnörkelungen. Das ist sicherlich Geschmackssache. Da der Bissell vor allem während des Ladevorgangs hin und wieder im Blick des Nutzers auftauchen wird, ist das Design ein nicht zu unterschätzender Faktor.Das Gehäuse besteht fast ausschließlich aus Kunststoff, einzig der Stiel ist aus Metall gefertigt. Insgesamt hinterlässt die Verarbeitungsqualität trotz des hohen Plastikanteils einen überzeugenden Gesamteindruck. Der verwendete Kunststoff ist robust und lässt sich auch unter hohem Druck nicht eindrücken. Scharfe, spitze Elemente finden sich nicht, so muss der Nutzer keine allzu große Angst davor haben, wenn der Bissell Kontakt mit den Möbeln aufnimmt. Eine schmale Gummilippe an der Saugdüse dämpft zusätzlich.
Mit weit über einem Meter in der Höhe und knapp 20 Zentimetern Breite an der Gehäusemitte ist der Bissell sicherlich nicht kompakt ausgefallen. In Kombination mit dem hohen Gewicht von knapp fünf Kilogramm erschwert das den Transport, zum Beispiel in das nächste Stockwerk. Dank extra Tragegriff auf Höhe des Frischwassertanks lässt sich das Gerät trotzdem recht komfortabel tragen. Wer möchte kann es aber auch am Stiel anheben. Diesen muss der Nutzer nach dem Auspacken zwar noch über ein einfaches Klick-System anbringen, danach hält er aber sehr fest.
Handhabung und Bedienung
Die Bedienungsanleitung ist ganz klar für den internationalen Markt entworfen und ist fast nur bebildert. Der rar gesäte Text ist ausschließlich in englischer Sprache. Wir hätten uns in jedem Fall noch zusätzliche Beschreibungen gewünscht, denn die Bedienung ist zwar nicht kompliziert, allerdings auch nicht selbsterklärend. Zumal die Bilder für sich genommen nicht immer ganz eindeutig sind. Hier empfiehlt es sich, die einzelnen Schritte direkt in der Praxis anzuwenden.
Wir bereits erwähnt, kommt der Bissell CrossWave fast komplett montiert. Einzig der Stiel samt Handgriff befindet sich noch separat in der Verpackung. Etwas ungewöhnlich. Die Düse ist fest montiert und lässt sich nicht wechseln. Praktisch: Der Sauger verfügt direkt über zwei Tanks für Frisch- und Dreckwasser. Somit verwendet er immer sauberes Wasser für die Bodenreinigung. Der Frischwassertank sitzt an der Rückseite und fasst 820 Milliliter. Ein Klickmechanismus hält ihn sicher in der Verankerung, zum Befüllen lässt er sich aber ohne Kraftaufwand herausnehmen. Zwei Markierungen geben die vorgeschlagene Wasserfüllmenge für größere oder kleinere Flächen an. Dann noch bis zur nächsten Markierung mit dem beiliegenden Reinigungsmittel auffüllen und es kann losgehen.
Je eine Digitaltaste für Hart- und Teppichböden am Griff startet den Motor. Dann befindet sich der Bissel im Trockensaugmodus. Für die Nassreinigung kommt eine weitere Taste an der Unterseite der Halterung ins Spiel. Drückt der Nutzer diese für zehn Sekunden, fließt Wasser zur Bürstenrolle und befeuchtet diese – ein intelligentes System. Dass gerade Wasser fließt, signalisieren mehrere LEDs an der Saugdüse.
Trotz des hohen Gewichts ist die Handhabung insgesamt angenehm. Zwei Räder sorgen für einen flüssigen Lauf und der Nutzer muss nicht viel Kraft aufwenden, um den Bissell nach vorne zu bewegen. Zudem bietet der Griff genügend Platz, auch für große Hände. Bürste und Gehäuse sind mit einem großen Kugelgelenk verbunden, allzu flexibel ist der Crosswave trotzdem nicht. So bewegt sich die Düse beim Neigen des Griffs nur ein paar Grad nach links und rechts. Auch in der Bewegung nach unten ist der Bissell eingeschränkt. Er kommt zwar problemlos unter Tische und Stühle, unter den meisten Couchen und auch vielen Betten wird es allerdings problematisch. Das ausladende Gehäuse setzt recht schnell auf dem Boden auf und die Düse hebt dementsprechend ab.
Wie der Zusatz Cordless im Produktnamen schon vermuten lässt, kommt der CrossWave ohne Kabel. Der Motor wird von einem fest verbauten 3,6-Volt-Lithium-Ionen-Akku angetrieben. Sobald der Sauger auf der beiliegenden Ladestation steht, erhält die Batterie wieder Strom. Für eine komplette Ladung benötigt das Gerät drei bis vier Stunden. Danach hält es in etwa 25 Minuten durch. Sicherlich kein herausragender Wert, trotzdem dürften die meisten Wohnungen und auch Häuser nach dieser Zeit wieder sauber sein. Dier dreistufige Akkustandsanzeige befindet sich am Gehäusegriff. Blinkt diese rot, ist bald Schluss mit Saugen. Leuchten alle drei Lämpchen weiß liegt der Ladestand zwischen 100 und 70 Prozent. Insgesamt ist die Anzeige also recht ungenau, gibt jedoch immerhin eine grobe Einschätzung ab.
Betrieb
Bissell gibt die Leistungsfähigkeit mit 250 Watt an. Die Motorleistung lässt aber nicht unbedingt Rückschlüsse über die Saugkraft zu. Zunächst testen wir die reine Saugleistung im Trockenmodus. Schnell wird klar, dass der CrossWave vor allem auf Hartboden seine Muskeln spielen lässt. Unseren Konfettitest meistert das Gerät problemlos. Nach ein bis zwei Durchgängen befinden sich die kleinen Papierschnipsel im Schmutzbehälter. Bei feinen Verschmutzungen wie Salz benötigt er zwar einen Zug mehr, trotzdem immer noch eine gute Leistung. Beeindruckt waren wir von unserem Härtetest: Kaffeebohnen. Bereits mit dem ersten Zug nimmt der Bissell alle Bohnen auf – hervorragend. Auf Teppichboden kann er das Ergebnis allerdings nicht ganz wiederholen. Bis sich beispielsweise das Salz im Behälter befindet, benötigt das Gerät mindestens vier Durchläufe. Das gleiche gilt für Konfetti. Einzig die Kaffeebohnen sind gleichschnell weggesaugt. Es zeigt sich also deutlich, dass der Sauger auf Teppich nicht für die Tiefenreinigung gedacht ist. Für grobere Verschmutzung eignet er sich hier aber allemal.
Danach nehmen wir noch die Wischfunktion hinzu und starten direkt mit dem Härtetest – einem heruntergefallenen Ei samt Schale. Die Eierschale schiebt der Bissel zunächst natürlich vor sich her. Wenn der Nutzer der Sauger aber direkt auf die Verschmutzung setzt, nimmt er diese auch auf. Allerdings hat er seine liebe Mühe die zerbröselte Eierschale komplett in den Schmutzbehälter zu ziehen. Einige Stücke fallen direkt heraus oder verhaken sich in der Bürstenrolle.
Das meiste Eigelb wird dagegen aufgesaugt und der Boden direkt sauber gewischt. Wir empfehlen jedoch, vor allem mit Vorwärtsbewegungen zur arbeiten, da der Bissell beim Zurückziehen Flüssigkeiten eher verteilt als sie aufzusaugen. So entsteht hier immer ein leichter Ei-Film auf der Oberfläche. Das reine Wischergebnis kann sich dagegen sehen lassen, allerdings muss der Nutzer etwas mit der entsprechenden Taste spielen. Bei konstanter Betätigung ist das Ergebnis deutlich zu nass und auch ein Trocknen nicht mehr möglich. So empfiehlt es sich, den Knopf am Anfang länger zu halten und den entstandenen Wasserfilm dann zu verteilen. Das Aufsaugen von reinen Flüssigkeiten wie verschüttetem Kaffee oder Milch klappt problemlos.
Lautstärke und Hygiene
Bissell CrossWave Cordless | |
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2-Tank-System | ja |
Gewicht | 4,9 kg |
Akkubetriebsdauer | 25 min |
Stromversorgung | Lithium-Ionen-Akku |
Fazit
Auch wenn uns der Bissell CrossWave Cordless nicht in allen Belangen überzeugen kann, lohnt sich die Anschaffung dennoch. Schließlich ist es überaus praktisch, den Saug- und Wischvorgang in einem Rutsch zu erledigen. Die Saugleistung liegt insgesamt in einem guten Bereich. Allerdings lässt der Bissell vor allem auf Hartboden die Muskeln spielen. Hier nimmt er Verschmutzungen in kurzer Zeit auf. Auch Flüssigkeiten sind in der Regel kein Problem, auch wenn er sie beim Zurückziehen gerne mal auf dem Boden verteilt. Die Handhabung ist durchdacht, wenn auch nicht selbsterklärend. Hier hätte eine genauere Bedienungsanleitung geholfen. In puncto Design und Verarbeitung gibt es dagegen nichts zu meckern.