Wer die Möglichkeiten eines Smartphones nicht benötigt, der findet mittlerweile zahlreiche Alternativen auf dem Markt. Beim Bea-fon SL645 handelt es sich um ein klassisches Klapphandy, das sich wieder auf die Kernkompetenzen wie Telefonieren und Nachrichten schreiben fokussiert und damit vor allem Einsteiger und Senioren adressiert. Wir klären im Test, wie sich das Telefon in der Praxis schlägt.
Design und Verarbeitung
Das Bea-fon SL645 ist in der klassischen Farbkombi Schwarz und Silber gehalten. Damit wirkt das Handy in diesem Punkt zurückhaltend edel. Abgerundete Kanten und eine rund zulaufende Oberseite verleihen dem Gerät einen leicht verspielten Touch. Im aufgeklappten Zustand misst das Bea-fon SL645 knapp 21 Zentimeter in der Höhe. Im eingeklappten Zustand kommt es auf 11 Zentimeter in der Höhe, 1,7 Zentimeter in der Tiefe und 5,7 Zentimeter in der Breite. Damit gehört es sicherlich nicht zu den kompaktesten Klapphandys auf dem Markt, bietet dafür aber auch mehr Platz für Display und Tasten. Zudem passt es trotzdem noch problemlos in jede Hosen- oder Hemdtasche. Mit einem moderaten Gewicht von 119 Gramm fällt es unterwegs auch nicht zur Last.An der Verarbeitungsqualität haben wir insgesamt nur wenig auszusetzen. Das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff, der jedoch insgesamt einen guten Eindruck macht. Gerade eingeklappt ergibt sich ein stabiles Gesamtkonstrukt, auch wenn sich Vorder- und Rückseite leicht eindrücken lassen. Das Scharnier wirkt stabil. Die Kanten sind sauber verarbeitet, wir entdecken keine Produktionsrückstände. Die Übergänge der einzelnen Komponenten sind recht gleichmäßig, nur hin und wieder spüren wir einen leichten Grat, was aber nicht schlimm ist. Selbst am abnehmbaren Akkudeckel sind keine zu großen Spaltmaße vorhanden, in denen sich Staub oder Schmutz ansammeln könnte.
Bildschirm
Bea-fon spendiert dem SL645 direkt zwei TFT-Farbdisplays. Der Hauptbildschirm befindet sich in der Innenseite des Deckels und misst 2,8 Zoll in der Diagonale. Etwas Platz für einen größeren Screen wäre zwar noch gewesen, trotzdem punktet der Bildschirm durch die großen Abmessungen für ein Klapphandy. Die Auflösung liegt bei 240 x 320 Pixeln, was sicherlich nicht weltbewegend ist. Selbst aus größerer Betrachtung erkennen wir die einzelnen Bildpunkte und eine teilweise starke Treppchenbildung an den Rändern. Dank der großen Schrift lassen sich aber trotzdem alle Inhalte problemlos ablesen. Ein echtes Highlight ist die hohe Helligkeit, die sich in fünf Stufen regeln lässt. Auf der höchsten lässt sich das SL645 auch problemlos bei direkter Sonneneinstrahlung verwenden.
Die Farbdarstellung ist angenehm kräftig, was auch mit dem guten Kontrast zusammenhängt. Schwarze Flächen gehen nur minimal ins Gräuliche über. Die Blickwinkelstabilität ist sehr gut, selbst aus sehr schräger Betrachtung bleiben alle Inhalte problemlos erkennbar. So stellt das Handy schwarze Fläche auch fast schwarz dar und geht nur minimal ins Gräuliche über. An der Blickwinkelstabilität haben wir ebenfalls nichts auszusetzen. Selbst aus schräger Betrachtung sind Inhalte noch gut erkennbar. Das Außendisplay fällt mit 1,77 Zoll in der Diagonale ebenfalls recht groß aus und löst mit 160 x 128 Pixeln auf. Hier erhält der Nutzer beispielsweise Infos zum Akkustand oder zu eingehenden Anrufen. Praktisch: Dank der Fotokontakt-Funktion kann der Nutzer der Telefonnummer ein Bild der Person zuweisen, das dann ebenfalls auf dem Frontdisplay zu sehen ist.
Handhabung
Die Handhabung eines Seniorenhandys sollte einfach und intuitiv sein, das gelingt Bea-fon zu einem Großteil. Auf der Innenseite befinden sich die zehn Wahltasten. Wie bei einem klassischen Handy üblich dienen diese auch zur Texteingabe. Die Tasten sind angenehm groß dimensioniert und fühlen sich dank Gummierung auch angenehm an. Da die Knöpfe nicht direkt nebeneinander liegen, lassen sie sich durch den Übergang gut erfühlen. Das ist praktisch im Dunkeln, hier leistet die Tastenbeleuchtung gute Dienste. Über den Wahltasten liegen noch drei Schnellzugriffstasten – zwei für Kontakte und eine für die Kamera.
Die Navigation durch die Menüs erfolgt durch die beiden Pfeiltasten und zwei kontextsensitive Knöpfe, die in erster Linie zum Bestätigen und einen Schritt zurückspringen verwendet werden. Das klappt insgesamt sehr gut, was vor allem an der übersichtlichen Menüstruktur liegt. Das Hauptmenü setzt sich aus sechs Punkten zusammen: Telefonbuch, Mitteilungen, Anrufliste, Extras, Multimedia und Einstellungen. Das ist sehr eindeutig und auch die Unterpunkte machen aus unserer Sinn absolut Sinn. Einzig die Lautstärkeanpassung erwarten wir nicht unbedingt unter Profile. Praktisch: Jeder Unterpunkt ist einer Zahlentaste zugeordnet, was ein direktes Anwählen erlaubt. Allerdings ist zunächst nicht ganz ersichtlich, wie wir uns im Menü nach links und rechts bewegen können, beispielsweise um den Helligkeitsregler zu verschieben. Dazu sind nämlich die beiden Schnellwahltasten nötig. Das ist nicht sonderlich intuitiv. Hier hilft nur ausprobieren oder ein Blick in die vorbildliche Anleitung. Diese geht auf jeden Menüpunkt und alle Funktionen ein und erleichtert den Einstieg ungemein.
An den Seiten finden sich ausschließlich die Laut- und Leise-Tasten, die sich durch einen angenehmen Druckpunkt auszeichnen. Über beide Knöpfe schaltet der Nutzer durch längeres Drücken die Taschenlampe ein. Insgesamt liegt das Handy sehr angenehm in der Hand, was vor allem an den abgerundeten Kanten und der leicht gummierten Rückseite liegt. Das Scharnier ist so leichtgängig, dass es sich auch mit nur einer Hand öffnen und schließen lässt.
Ausstattung
Das wichtigste Ausstattungsmerkmal ist wohl die integrierte SOS-Funktion samt entsprechender Taste auf der Rückseite. Der Nutzer hinterlegt auf Wunsch 5 Notfallkontakte, die auf Knopfdruck nacheinander angerufen werden. Zudem verschickt die Funktion an die Kontakte eine zuvor gespeicherte Notfall-SMS und ein lauter Alarmton erklingt. Eine im Zweifel sehr hilfreiche Funktion, die auch in der Praxis gut funktioniert. Damit der Nutzer die Funktion nicht versehentlich aktiviert, muss er die Taste zum Aktivieren etwas länger halten, ein kurzer Druck genügt nicht.
| Bea-fon SL645 | |
|---|---|
| Bildschirmgröße | 2,8 Zoll |
| Bildschirmauflösung | 240 x 320 Pixel |
| Typ SIM-Karte | MiniSIM |
| Zusatzfunktionen | Wecker, Taschenrechner, Taschenlampe, SOS, Kamera |
Apropos Akku: Dieser verfügt über eine Kapazität von 1.000 mAh. Das sollte ausreichen, damit die meisten Nutzer gut durch den Tag kommen. Bea-fon selbst gibt die Standby-Zeit mit 250 Stunden und die Sprechzeit mit bis zu 220 Minuten an. Unverständlich: Als Ladeanschluss verwendet der Hersteller den mittlerweile veralteten Micro-USB-Standard. Hier hätten wir uns definitiv USB-C gewünscht. Die Variante ist nicht nur schneller, sondern lässt sich auch nicht falsch herum einstecken. Wer möchte, kann das SL645 auch in der beiliegenden Schale laden, hier sitzt das Handy jedoch recht wackelig auf.
Telefonieren
Die Signalqualität beim Telefonieren überzeugt. Bei unseren Testanrufen ist unser Gegenüber gut verständlich. Auf der höchsten Lautstärkestufe ist das Handy auch für schwerhörige Menschen geeignet. Eine Freisprechfunktion ist ebenfalls vorhanden, dann nimmt die Gesprächsqualität vor allem bei hoher Lautstärke jedoch etwas ab.
Fazit
Bea-fon legt mit dem SL645 ein überzeugenden Klapphandy vor, das sich auf die Kernkompetenzen besinnt. Optisch sagt uns das Telefon zu, die Verarbeitungsqualität stimmt ebenfalls. Bis auf ein paar kleinere Ausnahmen ist die Bedienung intuitiv, was vor allem an der übersichtlichen Menüstruktur liegt. Im Zweifel hilft die sehr gute Anleitung weiter. Zu den Ausstattungs-Highlights zählt sicherlich die SOS-Funktion, aber auch Bluetooth und die Kamera sind sinnvolle Beigaben, auch wenn letztere nicht durch eine gute Bildqualität punkten kann.
Wertung
: Bea-fon SL645
Pros
- Gute Verarbeitung
- Insgesamt gut Bedienung
- SOS-Funktion
- Zwei Displays
- Große Tasten
- Ladeschale im Lieferumfang
- Gute Displayhelligkeit
Cons
- Display recht pixelig
- Kameraqualität
- MicroUSB-Ladestandard
