Test: Aukey DRA1

Dashcams sind in Deutschland noch eine Seltenheit, außerhalb von Deutschland haben sie sich im Straßenverkehr längst etabliert. Der asiatische Amazon-Seller Aukey hat nun mit der DRA1 eine Dashcam für den kleinen Geldbeutel auf den Markt gebracht. Im Test haben wir uns mit dieser Kamera den Straßenverkehr genauer angesehen.

Montage und Inbetriebnahme

Der Lieferumfang der Dashcam besteht neben der Kamera selbst aus einem vier Meter langem Autostromkabel mit Stecker für den Zigarettenanzünder, einer Saugnapfhalterung für die Windschutzscheibe mit Stecksystem und einer mit Klebehalter inklusive zwei 3M-Ersatz-Klebestreifen. Desweiteren sind sechs Kabelhalter und eine Bedienungsanleitung in mehreren Sprachen, auch in Deutsch, enthalten. Ein Kabel zur Datenübertragung am Computer ist nicht vorhanden, da das Stromkabel mit dem Stecker für den Zigarettenanzünder fest verbunden ist. Auch eine MicroSD-Karte ist nicht vorhanden. Die Dashcam unterstützt nur Speicherkarten, die im Dateisystem FAT32 formatiert sind. Die Kamera besitzt jedoch eine Formatierungsfunktion, was allerdings nicht in der Anleitung vermerkt ist. Die Montage im Auto gestaltet sich denkbar einfach. Die Kamera einfach in die Windschutzschreiben-Halterung stecken oder kleben und unterhalb des Rückspiegels befestigen. Das Stromkabel verlegen wir mit Hilfe der selbstklebenden Kabelhalter von der Kamera zum Zigarettenanzünder. Sobald die Kamera eingesteckt ist und der Motor läuft, startet sie.

Funktionen und Einstellungen

Beim ersten Start der Kamera wählen wir die Menü-Sprache. Trotz deutscher Sprache, sind große Teile des Texts und Fehlermeldungen trotzdem auf Englisch. Auch Uhrzeit, Datum und Datumsformat stellen wir manuell, das ist später für die Tags im Video entscheidend. Standardmäßig startet die Aufzeichnung mit dem Motorstart im Endlosmodus. Das bedeutet, dass die Kamera alle drei Minuten eine neue Aufnahme beginnt, bis die Speicherkarte voll ist. Ein dreiminütiger Clip in höchster Qualität umfasst etwa 265 Megabyte. Sobald die Speicherkarte voll ist, überschreibt die Kamera die ältesten Aufnahmen, sofern der Nutzer diese nicht manuell mit der Ausrufezeichen-Taste oder automatisch, im Falle eines Unfalls, durch den Gravitationssensor schützt. Neben dem Endlosmodus besitzt die Kamera eine Zeitrafferfunktion. Diese nimmt ein Bild pro Sekunde auf und erstellt daraus ein Video – ein praktisches Zusatz-Feature. Im Bewegungserkennungsmodus zeichnet die Kamera nur auf, wenn sie eine Bewegung im Aufnahmebereich erkennt. Unfälle beim Parken zeichnet der Modus,  jedoch nicht auf, da die Kamera keinen Akku besitzt und nur bei laufendem Motor mit Strom versorgt wird.

Bedienung

Die Bedienung findet über die vier Tasten auf der Unterseite statt. Da die Kamera weder einen Akku noch ein Netzteil für Haushaltssteckdosen besitzt, lässt sie sich nur im Auto einschalten und verwenden. Die Navigation und Menüführung ist denkbar einfach, wird jedoch durch die schlechte Übersetzung etwas erschwert. Auch per können wir die Kamera auch nicht steuern.

Video- und Audioqualität

Die Kamera zeichnet bei maximaler Bildqualität mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln, 30 Bildern pro Sekunde und einem Winkel von 140 Grad auf. Die Bildqualität ist trotz Full-HD-Auflösung nicht optimal und der Nutzer muss mit zahlreichen Bildstörungen leben. Auch Bildrauschen tritt bereits bei Tag in schattigen Bereichen auf. Dennoch sind alle notwendigen Details, wie die Kennzeichen der anderen Autos, erkennbar und für eine Unfallkamera reicht die Qualität aus. Auch bei Nacht nimmt die Bildqualität nicht weiter ab. Im Video können wir Uhrzeit und Datum der Aufzeichnung taggen. Für einen GPS-Tag ist allerdings eine optional ansteckbare Antenne nötig. Diese ist jedoch nicht im Lieferumfang enthalten und nur separat erhältlich.

Aukey DRA1
Videoauflösung	1.920 x 1.080 Pixel
Aufnahmewinkel	140 Grad
Speicherkartentyp	MicroSD
Befestigung	Windschutzscheibe

Datenübertragung und Updates

Um an die Videodaten zu gelangen, entnehmen wir der Dashcam die Speicherkarte und lesen diese mit einem Kartenlesegerät ein. Alternativ verbinden wir die Kamera mit einem eigenen MiniUSB-Kabel mit dem Computer. Der Rechner (getestet unter Windows) erkennt die Kamera sofort und zeigt sie als Wechseldatenträger an. Die Videodateien lassen sich nun kopieren oder direkt ansehen. Eine eigene Software zur Datenübertragung und für Firmware-Updates steht nicht zur Verfügung. Auch eine direkte Übertragungs auf Smartphones ist nicht möglich.

Fazit

Die DRA1 von Aukey ist eine auf das wesentliche reduzierte Dashcam. Die Videoqualität ist nicht überragend, erfüllt aber ihren Zweck. Auch der Funktionsumfang ist überschaubar und die Bedienung über die vier Buttons sehr einfach gehalten. Im Lieferumfang ist viel Zubehör enthalten – nur ein Mini-USB-Kabel fehlt. Die Datenübertragung am Rechner läuft einfach ab, jedoch besteht keine Möglichkeit zur direkten Übertragung auf das Smartphone.

Wertung

: Aukey DRA1

1. Montage und Inbetriebnahme

   1,6

2. Funktionen und Einstellungen

   2,4

3. Bedienung

   2,4

4. Video- und Audioqualität

   2,7

5. Datenübertragung und Updates

   1,4

Pros

• Full-HD-Auflösung
• Status-LED auf Vorder- und Rückseite
• Bildqualität bei Nacht konstant
• Gravitationssensor
• Viel Zubehör

Cons

• Kein Akku
• Mini-USB
• Gehäuse aus Plastik
• Kein Mini-USB-Kabel im Lieferumfang
• Keine Steuerung per App