Die Akaso Brave 7 LE bietet ein großes Zubehörpaket und eine hohe Videoauflösung von 4K bei 30 Bildern in der Sekunde. Außerdem ist sie bis zu 40 Metern wasserdicht und verfügt über ein zweites Display für Selfie-Aufnahmen. Für einen Preis von 130 Euro klingt das vielversprechend, ob die Akaso aber auch in der Praxis überzeugt, klären wir im Test.
Design und Verarbeitungsqualität
Inhalt
Die Verarbeitung des Gehäuses geht insgesamt in Ordnung. Allerdings entdecken wir ein paar unsaubere Übergänge zwischen den einzelnen Komponenten und das ein oder andere zu große Spaltmaß. Außerdem schließt die Abdeckung des Akkufachs nicht bündig ab. Der verwendete Kunststoff ist jedoch angenehm robust, damit dürfte zumindest das Innenleben auch unsanftere Stürze überstehen. Für die Linse und die beiden Displays würden wir jedoch nicht die Hand ins Feuer legen. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, verwendet das Schutzgehäuse. Hier gibt es in puncto Verarbeitung nichts auszusetzen. Das Einlegen der Cam und das Schließen über das große Scharnier an der Oberseite klappt problemlos. Ob die Hülle die von Akaso versprochenen 40 Meter-Tauchgänge übersteht, können wir nicht überprüfen. Unsere Wasser-Ausflüge waren jedoch allesamt kein Problem.
Bedienung und Ausstattung
Wie von Akaso gewohnt, lässt sich der Hersteller beim Lieferumfang nicht lumpen. Nutzer dürfen sich über insgesamt 8 verschiedene Halterungen beispielsweise für das Fahrrad freuen. Zudem sind zwei Klebepad-Halterungen für Helme in der Verpackung. Abgerundet wird der Lieferumfang durch eine Reihe an Befestigungsbändern, Kabelbindern und Reinigungstüchern. Ein echtes Highlight sind die beiden Wechselakkus samt externer Ladeschale. Bei vielen anderen Herstellern kommen hier Zusatzkosten auf den Nutzer zu.
Er hat die Wahl aus insgesamt vier Bedienmöglichkeiten. Die Rudimentärste stellt die beiliegende Fernbedienung samt Armband dar. Diese verfügt über zwei Tasten für die Aufnahme von Videos oder Fotos. Zusätzliche Optionen wie das Ein- oder Ausschalten der Kamera sind nicht möglich, trotzdem ist der kleine Schalter in einigen Situationen sicherlich praktisch. Schön: Er ist bereits ab Werk mit der Akaso gekoppelt, eine gesonderte Einrichtung ist also nicht nötig.
Am besten klappt die Bedienung mit dem Mix aus 2-Zoll-Touchscreen und den drei haptischen Tasten am Gehäuse. Auf der rechten Seite platziert der Hersteller den Power-Button. Auf der Oberseite machen es sich die Modus- und die Aufnahme-Taste gemütlich. Die Knöpfe reagieren insgesamt zügig und präzise auf unsere Eingaben. Das gleiche gilt in den meisten Fällen auch für den Touchscreen, wenngleich er den ein oder anderen Befehl verschluckt.
Per Druck auf das kleine Zahnradsymbol in der rechten unteren Ecke des Displays gelangt der Nutzer ins Einstellungsmenü. Dieses ist recht übersichtlich gestaltet, die schlechte Übersetzung erschwert jedoch die Bedienung. So heißt ein Punkt beispielsweise nur „Reduzieren Sie“, den Rest muss sich der Nutzer dazu denken. Ein weiteres Beispiel ist die „Belichtung Skorrektur“. Hier ist zumindest eindeutig, welche Einstellung sich dahinter verbirgt. Über das Menü wählt der Nutzer auch die insgesamt 9 Auflösungs-Varianten zwischen 4K/30fps bis 720p/60fps. Dazwischen stehen unter anderem noch 2,7K/60fps oder FullHD/120fps zur Verfügung.
Etwas unverständlich: Viele Funktionen wie die Loop-Aufnahme, Zeitraffer oder Zeitlupe sind nicht in den Einstellungen zu finden. Diese öffnen sich durch Druck auf die Auflösungsanzeige des Touchscreens. Wer die Fotoqualität anpassen möchte, muss noch einen dritten Weg gehen. Durch zweimaligen Druck auf die Modus-Taste gelangt der Nutzer in ein weiteres Menü mit den Unterpunkten: Wiedergabe, Videoeinstellungen und den Fotoeinstellungen. Warum Akaso nicht alle Punkte zusammenfasst ist unverständlich. Somit wirkt das Bedienkonzept insgesamt wenig durchdacht und es bedarf viel Übung. Da keine gedruckte Anleitung beiliegt, bleibt nur ausprobieren oder dem QR-Code zum ausführlichen digitalen Begleitheft zu folgen. Ein weiterer Negativpunkt: Wer das wasserfeste Gehäuse verwendet, muss natürlich ohne Touchscreen auskommen. Doch nicht alle Menüpunkte lassen sich über die Tasten erreichen. Die Knöpfe am Schutzgehäuse sind recht hart gefedert. Somit besteht nicht die Gefahr, dass der Nutzer während Action-Aufnahmen ungewollt Eingaben tätigt.
Eine App-Steuerung rundet das Bedienpacket der Akaso ab. Dazu hat der Hersteller der Action-Cam ein integriertes WiFi-Modul spendiert. Einfach die entsprechende App für Android und iOS installieren und das Mobilgerät mit dem WLAN der Kamera verbinden. Dann hat der Nutzer beispielsweise Zugriff auf den Live-View-Modus oder kann Videos und Bilder direkt exportieren. In unserem Test klappt die Verbindung zur App gut, wir stellen keine Abbrüche fest.
Video und Fotos speichert die Action-Cam auf MicroSD-Karten. Hier muss der Nutzer jedoch noch einmal zusätzlich Geld in die Hand nehmen, da keine beiliegt. Der entsprechende Slot befindet sich neben dem Akkuschacht auf der Unterseite. Das Einlegen und Herausnehmen ist jedoch recht fummelig. Da die Akaso ohne Schutzgehäuse bis zu einem Meter wasserdicht ist, liegen Akku und auch alle anderen Anschlüsse unter Schutzklappen verborgen. Zum Öffnen muss der Nutzer den entsprechenden Knopf drücken und die Abdeckung etwas nach vorne schieben. In der Praxis öffnen sich die Klappen jedoch nur sehr schwergängig. Gerade beim Verschluss des MicroUSB- und MiniHDMI-Anschluss ist eine echte Kraftanstrengung nötig. Sehr praktisch ist das zweite Display an der Vorderseite für Selfie-Aufnahmen. Durch zweisekündiges Drücken der Modus-Taste schaltet der Nutzer zwischen den beiden Bildschirmen um. An der Unterseite befindet sich ein Stativgewinde für verwacklungsfreie Aufnahmen.
Bild- und Tonqualität
Bei guten Lichtverhältnissen liefert die Akaso Brave 7 LE insgesamt überzeugende Ergebnisse ab. Die Detailzeichnung bei 4K-Videos ist gut, auch wenn die Action-Cam nicht jedes kleinste Detail fein herausarbeitet. Die Farbgebung ist insgesamt natürlich, allerdings leicht dumpf. Beim Kontrast zeigt sich ein ähnliches Bild. Alles in allem liegt er in einem guten Bereich, etwas mehr wäre jedoch noch gegangen. Bei schlechten Lichtverhältnissen schwindet auch die Bildqualität. Dann verschluckt die Kamera auch gerne mal das ein oder andere Detail und es tritt teilweise starkes Bildrauschen auf. Außerdem hat die Akaso etwas Probleme bei Hell-Dunkel-Übergängen.
Die zuschaltbare elektronische 6-Achsen-Bildstabilisierung verrichtet insgesamt einen guten Job. Die Aufnahmen sind merklich ruhiger und wackeln nicht mehr so stark. Das Aufnehmen von schicken Zeitlupen- oder Zeitraffervideos klappt problemlos, allerdings weist das Bild hier eine starke Körnung auf. Natürlich lassen sich mit der 20-Megapixel-Linse auch Fotos machen. Bei gutem Licht sind die Bilder auch hier schön anzusehen, bei schlechtem Lichtverhältnissen nimmt die Qualität deutlich ab. Die Audioqualität liegt in einem ordentlichen Rahmen. Gespräche oder Monologe während den Ausflügen sind gut verständlich.
Akkulaufzeit
Akaso Brave 7 LE | |
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Videoaufnahmen | 4K, 2.7K, HD, Full HD |
Auflösung | 20 Megapixel |
Akkukapazität | 1.350 mAh |
Aufnahme-Funktionen | Low-Light, Loop, Dashcam, 180° Überkopf, Foto |
Fazit
Die Akaso Brave 7 LE bietet Licht und Schatten. Das trifft für die Bildqualität sogar im wahrsten Sinne des Wortes zu. Bei guten Bedingungen sind die Aufnahmen schön anzusehen, bei schlechtem Licht geht die Qualität jedoch deutlich nach unten. Aber auch die Bedienung ist nicht perfekt. Zwar gibt der Hersteller dem Nutzer viele Möglichkeiten an die Hand, allerdings ist die Menüstruktur sehr kompliziert. Wer alle Einstellungen finden möchte, muss viele verschiedene Wege gehen. In puncto Ausstattung haben wir dagegen nichts auszusetzen. Akaso legt der Brave 7 LE eine ganze Flut an Zubehör bei. Unser Highlight sind die beiden Wechselakkus. Zudem punktet die Kamera durch viele Einstellungsoptionen. Sehr praktisch ist auch das Frontdisplay.