Die Lieblingsmusik genießen und trotzdem die Ohren für den Straßenverkehr frei haben – genau das sollen die AfterShokz Aeropex ermöglichen. Sie verwenden die sogenannten Bone-Conduction-Technologie und übertragen den Klang über die Schädelknochen statt durch den Gehörgang. Wir zeigen im Test die Vor- und Nachteile der Bluetooth-Kopfhörer und klären, ob auch die Klangqualität durch Mark und Bein geht.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Die Verarbeitungsqualität der Kopfhörer liegt in einem guten Bereich. Das Nackenband besteht laut dem Hersteller aus Titan und ist dementsprechend robust. Gleichzeitig ist es aber auch sehr biegsam. Wir stellen während unserer zweiwöchentlichen Testphase keine Verschleißerscheinungen fest – selbst, wenn wir den Bügel sehr stark beanspruchen und in die andere Richtung biegen. Die beiden Ohrbügel sind ebenfalls leicht flexibel, die Transducer bestehen aus Hartkunststoff. Die Übergänge der einzelnen Komponenten könnten etwas gleichmäßiger ausfallen. Wir entdecken etwas zu große Spaltmaße und spüren an einigen Stellen einen leichten Grat. Das beeinträchtigt die Funktionalität jedoch in keiner Weise.
Tragekomfort
Die AfterShokz Aeropex sind mit 26 Gramm angenehm leicht, das Gewicht steht auch einer längeren Verwendung nicht im Weg. Im Test benutzen wir die Kopfhörer über einen Zeitraum von 4 Stunden durchgängig und sind vom Tragekomfort sehr angetan. Natürlich haben sie den Vorteil, dass die Ohrteile nicht im Gehörgang drücken können, aber auch Ohr- und Nackenbügel sitzen recht angenehm. Einzig beim Zurücklehnen des Kopfes spüren wir einen leichten Zug, was aber nicht schlimm ist. Selbst bei sehr ruckartigen oder schnellen Bewegungen halten die Aeropex ihre Position. Selbst beim Sport oder unserem Headbang-Test bleiben die Kopfhörer an Ort und Stelle. Dank IP67-Zertifizierung sind die Kopfhörer auch vor Staub und zeitweiligem Untertauchen bis zu einem Meter geschützt. Laut AfterShokz sind die Aeropex aber trotzdem nicht zum Schwimmen geeignet, schweißtreibende Tätigkeiten sind jedoch kein Problem.
Wie bereits erwähnt, sitzen die Aeropex nicht im Gehörgang, sondern übertragen den Klang durch Vibrationen über die Wangenknochen. Wer jetzt jedoch befürchtet, dass sein ganzes Gesicht wackelt, muss sich keine Sorgen machen. Das Vibrieren ist bei einer normalen Lautstärke so gut wie nicht zu spüren. Einzig bei höherer Lautstärke und Liedern mit sehr knackigen Bassschlägen empfinden wir es als leicht unangenehm. Die Einsatzgebiete der Aeropex liegen auf der Hand, vor allem im Straßenverkehr spielen die Kopfhörer ihre Stärken beim Sicherheitsaspekt aus. Aber auch im Büro ist es von Vorteil, wenn Nutzerinnen und Nutzer Musik hören können, aber trotzdem noch jederzeit ansprechbar sind. In sehr lauten Umgebungen oder Orten mit wechselnder Geräuschkulisse haben die Aeropex jedoch Nachteile. Hier heißt es ständig Lautstärke nachjustieren. Auch um sich beispielsweise in der Bahn abzuschotten, sind die Kopfhörer natürlich nicht geeignet. Allerdings sind die Umgebungsgeräusche gerade bei sehr lauter Musik trotzdem gedämpft.
Handhabung
Die Bedienung erfolgt über physische Tasten, was wir sehr begrüßen. Auf dem linken Transducer befindet sich ein Multifunktionsknopf, am Übergang von Nacken- zu Ohrbügel auf der rechten Seite liegen die beiden Tasten zur Lautstärkeregulierung. Letztere sind allerdings auch mehrfach belegt. Längeres Betätigen der Lautertaste schaltet die Kopfhörer beispielsweise ein und aus. Insgesamt klappt die Bedienung gut, die Tasten reagieren zuverlässig und zügig. Der Druckpunkt ist angenehm, nicht zu fest, aber auch nicht zu locker. Bis Nutzerinnen und Nutzer alle Befehle verinnerlichen, dauert es aber eine Weile, was vor allem an der Vielzahl der Eingaben liegt. Einmaliges Drücken der Multifunktionstaste pausiert und startet beispielsweise die Wiedergabe, ein Doppelklick springt zum nächsten Song, dreifaches Betätigen springt ein Lied zurück. Wer die verschiedenen Equalizer durchwechseln möchte, muss beide Lautstärketasten über einen längeren Zeitraum gedrückt halten.
Bluetooth-Verbindung
Bluetooth liegt in der recht aktuellen Version 5.0 vor. An der Verbindungsqualität haben wir nichts auszusetzen. Wir stellen selbst beim Sport mit dem Smartphone in der Hosentasche keine Verbindungsabbrüche fest. AfterShokz gibt die standardmäßigen 10 Meter Reichweite an, die jedoch nur auf freier Strecke erreicht werden. Durch Wände hindurch kommt es auch auf eine etwas kürzere Distanz zu Abbrüchen, was aber völlig normal ist.
Akku
AfterShokz legt direkt zwei identische Ladekabel bei. Das ist besonders aufgrund des nicht gängigen Ladestandards praktisch. Es ist also nicht so schlimm, wenn Nutzerinnen oder Nutzer eines verlegen sollten. Der Anschluss befindet sich auf der rechten Seite, der Stecker hält magnetisch sehr gut. AfterShokz gibt eine durchgängige Laufzeit von bis zu 8 Stunden an, dabei ist der Hersteller jedoch sehr vorsichtig. Im Test haben wir über 10 Stunden Spaß mit den Kopfhörern – sehr gut. Bis die Lithium-Ionen-Batterie danach wieder voll ist, vergehen knapp 2 Stunden.
Klangqualität
AfterShokz Aeropex | |
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Kopfhörertyp | Bone-Conduction-Kopfhörer |
Signalübertragung | Bluetooth 5.0 |
Akkulaufzeit | circa 10 Stunden |
Bedienung | Physische Tasten |
Dank eines integrierten Mikrofons lassen sich die Aeropex auch als Headset verwenden. Die Sprachqualität überzeugt dabei, bei unseren Testanrufen sind wir für den Gegenüber jederzeit gut verständlich.
Fazit
Wer seine Umwelt wahrnehmen und trotzdem nicht auf Music-to-Go verzichten möchte, findet keine bessere Alternative zu den AfterShokz Aeropex. Das Bone-Conduction-Prinzip ist zunächst etwas ungewohnt, es funktioniert jedoch einwandfrei. Gerade im Mitten- und Hochtonbereich sind wir wirklich überrascht, bauartbedingt haben es die tiefen Frequenzen jedoch schwer. Die Bedienung ist sehr vielschichtig, nach etwas Eingewöhnungszeit geht sie jedoch gut von der Hand. Weitere Pluspunkte gibt es für den Tragekomfort und die Bluetooth-Verbindung. Die Verarbeitung ist insgesamt ebenfalls gut, hat aber auch kleinere Schwächen.
So testen wir Bluetooth-Kopfhörer