Das Gaming-Notebook Acer Nitro 5 AN515-44 bietet mit einer NVIDIA-GeForce-Grafikkarte und einem AMD Ryzen 5-Prozessor auf dem Papier eine durchaus potente Hardware. Wie sich der Laptop jedoch in der Praxis schlägt und ob auch aktuelle Spiele ruckelfrei laufen, klären wir im Testbericht und nehmen natürlich auch das restliche Notebook genau unter die Lupe.
Design und Verarbeitung
Inhalt
Dafür entdecken wir keine übermäßig großen Spaltmaße, in denen sich Staub und Schmutz sammeln kann. Die Kanten sind zudem sauber verarbeitet und zeigen keine Produktionsrückstände. Das Scharnier macht einen robusten Eindruck. Selbst nach häufiger Verwendung hält es das Display in der gewünschten Position. Dabei gelingt Acer der Spagat zwischen Stabilität und Leichtgängigkeit. Wer möchte, klappt den Deckel auch mit einer Hand auf – hervorragend. Für einen Gaming-Laptop mit 15,6-Zoll-Display halten sich die Abmessungen von 36,2 Zentimetern in der Breite, knapp 26 Zentimetern in der Tiefe und 2,8 Zentimeter in der Höhe im eingeklappten Zustand in Grenzen. Das Gewicht von circa 2,1 Kilogramm schränkt die Mobilität ebenfalls so gut wie nicht ein.
Anschlüsse und Bedienung
In puncto Anschlüsse hinterlässt das Nitro 5 eine gute, wenn auch nicht sehr gute Figur. Auf der linken Seite befindet sich die Öffnung für das Kensington-Schloss, ein RJ45-LAN-Anschluss, zwei USB-3.0-Schnittstellen und ein 3,5-mm-Klinkenanschluss für Kopfhörer oder andere Audio-Geräte. Die rechte Seite beherbergt zusätzlich noch eine weitere USB-3.0-Schnittstelle, einen USB-C-Anschluss und einen HDMI-Ausgang. Damit ist die Schnittstellen-Ausstattung durchaus ordentlich, wir hätten uns allerdings noch einen Kartenleser gewünscht. DisplayPort oder Thunderbold 3 sind zwar unserer Meinung nach kein Muss, wären jedoch ebenfalls schön gewesen. Für die Netzwerkverbindung stehen oben genannter Ethernet-Anschluss und natürlich auch WLAN bereit. Dank Killer E2600 Ethernet Controller und Intel Wi-Fi 6 AX200 sind Verbindungsqualität und Übertragungsraten sehr gut – egal ob kabelgebunden oder drahtlos.
Die Tasten sind angenehm groß geraten und überzeugen durch eine angenehme Haptik. Der Anschlag ist sehr weich und der Weg sehr kurz, was vor allem beim Gaming von Vorteil ist. Die wichtigsten Gaming-Knöpfe wie WASD oder die Pfeiltasten sind durch eine rote Umrandung noch einmal gesondert hervorgehoben. Das Tastatur-Layout ist insgesamt sinnvoll. Warum sich Einfügen und Entfernen eine Taste teilen müssen, erschließt sich uns jedoch nicht. Dagegen begrüßen wir es, dass die Lautstärke- und Helligkeitsregelung auf den Pfeiltasten liegen – viel intuitiver geht es nicht.
Die rote Buchstabenbeleuchtung ist nicht nur schick anzusehen, sondern vor allem beim Zocken in abgedunkelten Räumlichkeiten praktisch. Wem das Licht zu grell ist, kann es in drei Stufen abschwächen und auch komplett ausschalten. Bei Nichtverwendung der Tastatur erlöschen die Lampen bereits nach kurzer Zeit. Das Mousepad ist mit 10,5 x 7,8 Zentimeter schön groß ausgefallen und reagiert ebenfalls zügig. Wir spüren zwar einen leichten Widerstand am Finger, trotzdem lässt sich der Cursor problemlos navigieren. Gamer werden aber sowieso eine externe Maus verbinden. Ein Fingerabdrucksensor zum Entsperren des Bildschirms ist nicht vorhanden, hier muss der Nutzer auf die altbewährte PIN-Eingabe zurückgreifen.
Display
Wie bereits oben erwähnt, misst der 16:9-Bildschirm 15,9 Zoll in der Diagonale und ist damit angenehm groß dimensioniert. Die Full-HD-Auflösung ist für die 1000-Euro-Klasse absolut ausreichend. Die Darstellung ist scharf, nur bei sehr naher Betrachtung lassen sich einzelne Bildpunkte erkennen und Schrift franst zu den Rändern hin leicht aus. Ein echtes Highlight ist die 144-Hertz-Bildwiederholungsrate. Dadurch laufen Spiele schön flüssig über das Display und die Bedienung geht butterweich von der Hand.
Dank der matten Bauweise müssen Gamer keine Angst vor unschönen Spiegelungen haben und das Spielerlebnis ist ungetrübt. In puncto Blickwinkelstabilität haben wir ebenfalls nichts auszusetzen. Selbst aus seitlicher Betrachtung stellen wir, wenn überhaupt, nur eine minimale Farbverfälschung fest. Die Helligkeit könnte etwas höher sein, genügt für die Verwendung in Innenräumen jedoch problemlos. Im Freien bei Sonnenstrahlung könnte es dagegen eng werden. Dafür ist die Ausleuchtung recht gleichmäßig.
Hardware und Software
Die Hardware ist gerade für den Gaming-Notebook-Einsteigerbereich durchaus potent. Im Inneren des Acer Nitro 5 AN515-44 werkelt der Sechskernprozessor AMD Ryzen 5 4600H mit einer Geschwindigkeit von 3,0 Gigahertz, der sich durch ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis auszeichnet. Der Arbeitsspeicher von 8 Gigabyte geht zwar in Ordnung, ist jedoch gerade für ein Gaming-Notebook etwas knapp bemessen. Wer möchte, kann diesen jedoch problemlos erweitern. Da eine Wartungsklappe fehlt, muss der Nutzer jedoch zunächst die 11 Schrauben am Unterboden lösen und diesen komplett abnehmen. Wer für die Zukunft gerüstet sein möchte, verdoppelt den Arbeitsspeicher auf 16 Gigabyte. Als Grafikkarte verwendet Acer die NVIDIA Geforce GTX 1650 Ti –eine gute Wahl. Außerdem darf sich der Nutzer über eine SSD-Festplatte mit 520 Gigabyte Speicher freuen, die für einen sehr schnellen Kaltstart von wenigen Sekunden und einen fast verzögerungsfreien Warmstart sorgt.
Business-Anwendungen bereiten dem Acer nur wenig Probleme – sei es das Surfen im Web oder Tabellenkalkulationen. Auch Multitasking ist mit dem Nitro 5 kein Problem. Auch Videoschnitt oder Bildbearbeitung ist möglich, auch wenn hier der Arbeitsspeicher etwas limitierend wirkt. Beim Allround-Benchmark-Test PC Marc 10 bekommt das Notebook dementsprechend gute 4.609 Punkte im ersten Durchlauf und liegt damit voll in seiner Preisklasse.
Deutlich wichtiger ist allerdings die Gaming-Performance und hier überzeugt uns das Nitro 5 ebenfalls, auch wenn klar sein muss, dass bei einem 1000-Euro-Geräte nicht alle Spiele mit der höchsten Auflösung ruckelfrei laufen. Doch starten wir mit unserem ersten Testkandidaten – dem mittlerweile zwar etwas in die Jahre gekommenen aber immer noch schicken GTA V. Das Spiel bringt das Nitro 5 selbst bei hohen Grafikeinstellungen in Full HD zu keiner Zeit ins Schwitzen. Die Bildwiederholungsrate liegt konstant über 60 Bildern pro Sekunde, häufig auch jenseits der 100. Auch das eher anspruchslose Fifa 20 kommt nicht ins Stocken.
Acer Nitro 5 AN515-44 | |
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Displayauflösung | 1.920 x 1.080 Pixel |
Displaygröße | 15,6 Zoll |
Prozessor | AMD Ryzen |
Arbeitsspeicher | 8 GB |
Dabei arbeitet der Lüfter im normalen Betrieb – beispielsweise beim Surfen im Netz – angenehm leise und geht bei normalen Nebengeräuschen fast unter. Im Gaming-Betrieb dreht das Acer Nitro 5 dann aber deutlich auf. Wir messen maximal 54 Dezibel (dBa) direkt neben dem Rechner. Der Wert wird allerdings nur äußerst selten erreicht. Im Mittel pendelt sich das Notebook zwischen 30 und 40 Dezibel ein. Bei längerer Verwendung und beim Laden ist eine deutliche Wärmeentwicklung an der Ober- und Unterseite spürbar. Insgesamt liegt sie jedoch noch in einem normalen Bereich.
Akku und Sound
Die Klangqualität kann sich durchaus hören lassen, auch wenn es dem Notebook etwas an Bass fehlt. Geräusche und Dialoge sind jedoch jederzeit klar und gut verständlich. Außerdem punktet das Acer Nitro 5 durch eine gute Maximallautstärke. Der Akku ist etwas schwach auf der Brust. In unserem YouTube-Test bei maximaler Helligkeit hält die Batterie knapp 2,5 Stunden durch. Beim Gaming mit komplett beleuchteter Tastatur wird es bereits nach 45 Minuten eng. Hier empfiehlt sich also immer eine Stromquelle in der Nähe.
Fazit
Für ein 1000-Euro-Gaming-Notebook hat das Acer Nitro 5 AN515-44 viel auf dem Kasten. Das Design gefällt durch den Spagat aus Zurückhaltung und Auffälligkeit. Die Verarbeitungsqualität liegt ebenfalls in einem guten Bereich auch wenn der verwendete Kunststoff gerne etwas robuster sein dürfte. Alle wichtigen Anschlüsse sind vorhanden, auch wenn in dem Bereich noch etwas mehr gegangen wäre. Das Full-HD-Display punktet vor allem durch die 144-Hertz-Wiedergabe, könnte jedoch noch etwas heller sein. Die Performance ist in dieser Preisklasse sehr gut, selbst hardwarehungrige Spiele laufen auf mittleren Details flüssig.