Test: ABC Design Viper 4

Ein schlichtes grau, vier Luftreifen und braune Akzente: Auf den ersten Blick ist der Viper 4 von ABC Design ein schicker Kombi-Kinderwagen. Wer genauer hinschaut, merkt jedoch schnell, dass der Hersteller jedes Detail gut durchdacht hat und dem Benutzer eine Menge Komfort mitgibt.

Design und Verarbeitung

Grau in Grau und doch nicht öde: Die Stoffbezüge des Viper 4 muten optisch wie haptisch hochwertig an. Alle Nähte und Kanten sind einwandfrei verarbeitet. Bewegliche Teile, vor allem die Einsteckräder, sind schon direkt aus dem Karton heraus gut gefettet und sofort einsatzbereit – und bewegen sich angenehm geschmeidig und leichtgängig. Viele Teile, wie der Bremstritt, die Radfeststellung und die Verbindungsstücke zwischen Aufsätzen und Gestell, sind aus Kunststoff und wirken haptisch nicht sonderlich wertig, machen aber einen robusten Eindruck. Etwas labil ist dagegen der hintere Teil des Sonnenschutzes beim Sportwagenaufsatz.

Ausstattung

Die Fußdecke macht die Trageschale winterfest.

Der Viper 4 sagt Holperpisten den Kampf an! Die vier Luftreifen (Durchmesser vorne: 24,5 Zentimeter, hinten: 29 Zentimeter) mit Kugellagern und die gefederte Aufhängung sorgen auch auf Schotter und Kopfsteinpflaster für eine angenehm ruhige Fahrt. Wer bei unebenen Wegen Probleme beim Lenken bekommt, kann die Vorderräder feststellen oder um 360 Grad schwenkend benutzen. Der Schieber ist höhenverstellbar, jedoch nicht in der Neigung. Die Einkaufstasche ist für fünf Kilogramm Last ausgelegt und nicht sonderlich groß – für die Verpflegung unterwegs oder einen kleinen Einkauf reicht es aber.

Die Tragewanne verfügt über einen Sonnenschutz (der auch Wasser abweist) und ist für den Transport in der Horizontalen flach zusammenfaltbar. Das Kind liegt weich gebettet auf einer gut gefederten Matratze. Nur wenige Handgriffe sind nötig, um bei Kälte die Beindecke anzubringen. Beim Sportwagenaufsatz hat ABC Design ebenfalls an alles gedacht: Rückenlehne und Fußstütze sind in der Neigung verstellbar. Drei Polster machen den Fünf-Punkt-Gurt bequem für den kleinen Insassen, Halt findet er an dem mit einem Handgriff abnehmbaren Schutzbügel. Der Sonnenschutz verfügt zum Verlängern oder Verkürzen über ein Reißverschlusssystem. Das Sichtfenster nach oben ist nur in der verlängerten Variante frei, wodurch die kurze etwas Schutz bei leichtem Regen bietet.

Handhabung

Die Bremse ist dank Doppelwippe auch mit Sandelen zu Bedienen.

Beginnen wir mit der Schwäche des Viper 4: dem Aufbau. Zwar ist der Kinderwagen gut und sicher verpackt, aber die unzähligen Tüten und „Kartonpolster“ erzeugen einen Müllberg. In einer kleinen Wohnung kann es problematisch sein, mit Gestell, Aufsätzen, Kartonage und besagtem Verpackungsmüll ausreichend Platz zu finden, um den Wagen zusammenzusetzen. Der Aufbau selbst geht beinahe intuitiv von der Hand – mit einer Ausnahme: Das Auffalten der Tragewanne ist nicht selbsterklärend und in der (textlosen) Anleitung ungenau bebildert. Unerfahrene Benutzer können die Bügel in die falsche Richtung klappen und im schlimmsten Fall Bezug oder Boden beschädigen.

Der grüne Indikator zeigt: Der Aufsatz ist sicher eingerastet.

Sind die einzelnen Komponenten komplett, sind Auf- und Umbau ein Kinderspiel. Das Klick-System ist selbsterklärend und erfordert jeweils nur einen Handgriff – Schrauben, Hebel lösen oder gar Werkzeug holen ist nicht nötig. Den Kinderwagen ein Stück weit zu tragen, ist dank des geringen Gewichts kein Problem – dazu einfach an den braunen Griffen am Gestell und dem jeweiligen Aufsatz anpacken. Einziges Manko: Zum Anheben der Tragewanne muss der Sonnenschutz aufgeklappt sein, da der Griff direkt damit verbunden ist. Das kann stören, wenn der Insasse gerade in Anti-Sonnenschutz-Laune ist. Die Parkbremse tritt der Nutzer schnell mit einem Fuß fest. Lösen klappt ebenfalls mit einem Tritt mit der Schuhsohle auf die andere Seite der Wippe. Wer mit Flipflops oder Sandalen spazieren geht, quetscht sich also nicht die Zehen beziehungsweise muss sich nicht bücken, um die Bremse mit der Hand zu lösen.

ABC Design Viper 4
KinderwagentypKombi-Kinderwagen
AltersempfehlungAb Geburt
Max. Gewicht des Kindes15 kg
Gewicht des Kinderwagens16,1 kg (Buggy) / 15,4 kg (Babyschale)
Überhaupt ist beim Viper 4 alles darauf ausgelegt, mit einem einfachen Handgriff zu funktionieren. Griffhöhe, Sitzneigung, Sonnendach – selbst der Gurt funktioniert einhändig, was das Anschnallen während eines Trotzanfalls erleichtert. Das Feststellen der Vorderräder klappt ebenfalls mit dem Fuß. Bei den Luftreifen hat ABC Design mitgedacht und die Ventile nach außen abgeknickt – eine umständliche Fummelei mit zu großen Luftpumpenköpfen ist nicht nötig. Insgesamt gibt es weder beim Auf- und Umbau, beim Einmotten noch beim Fahren kaum Momente, in denen die Bedienung auch nur ansatzweise umständlich ist. Hervorragend! Obendrein steht der Wagen stets umkippsicher und eine Fehlbedienung, die Sicherheitsrisiken mit sich bringt, ist nahezu ausgeschlossen. Rot-grüne Farbindikatoren zeigen an, ob der jeweilige Aufsatz sicher eingerastet ist.

Fazit

Einfache Bedienung in allen Lagen, schickes Design und ordentliche Verarbeitung – ABC Design gelingt mit dem Viper 4 ein guter Wurf. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 639,90 Euro stimmt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Zudem gibt es umfangreiches Zubehör beim Hersteller.

Wertung

: ABC Design Viper 4

ABC Design Viper 4
  1. Design und Verarbeitungsqualität
    1,5
    • Ausstattung
      1,4
      • Handhabung
        1,2

        Pros

        • Einfache Handhabung
        • Gut anzuheben
        • Durchdachtes Konzept mit vielen Komfort-Funktionen
        • Ruhige Fahrt auch auf unbefestigten Wegen

        Cons

        • Sehr viel Verpackungsmüll
        • Aufbau benötigt viel Platz
        • Aufbauanleitung stellenweise unpräzise