Test: Tchibo Cafissimio Compact

Die Tchibo Cafissimo Compact ist in zweierlei Hinsicht kompakt. Sie spart mit ihren geringen Abmessungen Platz und findet so in der kleinsten Küche eine Stellfläche. Der Preis ist mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 79 Euro ebenfalls eher klein gehalten. Testsieger.de hatte die Gelegenheit, die Cafissimo Compact unter die Lupe zu nehmen und verrät, ob die Maschine unter anderem in puncto Geschmack Größe zeigt.

Design und Verarbeitung

Die kompakte Kapselmaschine von Tchibo gibt es in unterschiedlichen Farben, darunter Schwarz und Rot. Mit einer Höhe von gerade einmal 26,5 Zentimeter passt sie unter jeden Küchenschrank und nimmt dabei mit 37 Zentimeter in der Tiefe und 17,5 Zentimeter in der Breite, nach allen Seiten hin nur wenig Platz ein. Das Design wirkt sehr elegant, obwohl die Cafissimo Compact hauptsächlich aus Plastik besteht. Der Bügel, mit dem die Kapsel in die Brühstrecke gedrückt wird, ist allerdings aus Metall und somit sehr stabil. Trotz glänzender Oberflächen, ist die Maschine kaum anfällig für Fingerabdrücke und kann sich demnach auch bei häufiger Nutzung sehen lassen. Für Ordnung sorgt auch der integrierte Kapselauffangbehälter, so muss nicht nach jedem Gebrauch die Kapsel wieder entfernt werden, sondern fällt einfach durch. Je nachdem wie sich die leeren Kapseln aufstapeln, passen zwischen sechs und acht Kapseln in den Behälter.

Cafissimo COMPACT
Cafissimo COMPACT in den Farben Rot, Weiß, Schwarz

Ein großes Plus ist der Wassertank, der sich auf zwei Weisen befüllen lässt. Der Behälter wird aus seiner Halterung herausgenommen, was einfach und ohne jegliches Rütteln funktioniert. Beim Einsetzten hört man ein leises Klicken und der Wassertank sitz wieder fest und hält auch das Wasser an Ort und Stelle ohne zu tropfen oder ähnliches. Die zweite Möglichkeit ist ebenso einfach und praktisch, durch eine Klappe lässt sich der Wassertank direkt befüllen. Im Gegensatz zum Wassertank, bei dem wie erwähnt keinerlei Lecks oder ähnliches festgestellt wurden, sammelt sich in der Auffangschale und unterhalb der Tassenaufstellfläche, schnell relativ viel Wasser. Alle drei bis vier Tassen muss der Nutzer die Schale deshalb entleeren, was vor allem bei häufigem Gebrauch lästig wird. Nimmt man den Auffangbehälter raus, um das Wasser abzugießen oder die leeren Kapseln zu entsorgen, hat man mehrere Einzelteile in der Hand, da Auffangbehälter und Auffangschale nicht fest miteinander verbunden sind.

So gut die Knöpfe zur Kaffeezubereitung angebracht sind, der Ein- und Ausschaltknopf liegt ungünstig an der Seite der Maschine. Steht diese an der Wand, muss sie immer ein Stück vorgezogen werden, um sie an- oder auszumachen. Der Kippschalter selbst wirkt wertig und auch die die Tasten für die drei unterschiedlichen Brühdruckstufen haben einen guten Tastendruck und reagieren auf Anhieb.

Insgesamt macht die Tchibo Cafissimo Compact trotz der vielen Plastikteilen einen stabilen und wertigen Eindruck. Die Spaltmaße sind gering und gleichmäßig. Besonders positiv: Das Kabel ist ausreichend lang, so muss die Maschine nicht unbedingt direkt vor einer Steckdose platziert werden.

Bedienung und Handhabung

Tchibo Cafissimo Compact
Volumen Wasserbehälter1,2 l
GehäusematerialKunststoff
Pad-/ Kapselsystem Cafissimo
Milchaufschäumernein
Die Tasten zur Zubereitung der unterschiedlichen Kaffeespezialitäten sind sinnvoll angebracht und der jeweiligen Kaffeesorte intuitiv zuordenbar. Somit benötigt der Nutzer zur Zubereitung der Heißgetränke keine (größere) Bedienungsanleitung. Vorgänge wie die Reinigung der Maschine oder auch das Entkalken sind jedoch nicht auf der Übersichtsanleitung mit aufgeführt sind. Damit ist der Endverbraucher darauf angewiesen, die Anleitung auf der beiliegenden DVD zu öffnen. Das ist nicht mehr zeitgemäß, da nicht jedes Notebook mit einem DVD-Laufwerk ausgestattet ist und viele Kunden privat nur noch über ein Tablet oder iPad verfügen. Hier wäre es schön, wenn Tchibo auf seiner Kurzanleitung darauf hinweist, dass die ausführliche Anleitung auch auf der Website zu finden ist.

Zurück zum eigentlichen Brühvorgang. Um die gewünschte Kapsel einführen zu können, muss der Metallbügel nach oben geklappt werden, daraufhin öffnet sich die Klappe der Kapselkammer. Die Kapseln lassen sich einfach und dank der vorgeformten Öffnung des Kapselschachts unmöglich falsch herum einlegen. Wieviel Wasser dann durch die Kapsel gepresst wird, kann bei der Cafissimo Compact selbst bestimmt werden. Die entsprechende Taste wird einfach so lange gedrückt, bis die gewünschte Wassermenge ausgetreten ist. Die Maschine merkt sich dies für den nächsten Brühvorgang. Das ergibt in Sachen Geschmack einen absoluten Pluspunkt.

Die Reinigung der Tchibo Cafissimo Compact kann mit jedem milden Geschirrspülmittel erfolgen. Leider sind die Kunststoffelemente nicht spülmaschinenfest, sodass die Reinigung immer händisch erfolgen muss. Wann eine Entkalkung nötig ist, zeigt das Gerät durch abwechselndes Blinken der rechten und linken Kontrollleuchte an. Der Vorgang dauert insgesamt 45 Minuten, die man vor dem Gerät oder zumindest in der Nähe verbringen muss, da die Maschine insgesamt 1,7 Liter Flüssigkeit durch die Leitungen spült. Dadurch muss der Verbraucher den Auffangbehälter mehrere Male leeren.

Alles in allem ist die Bedienung und Handhabung der Kaffeemaschine intuitiv und simpel gestaltet und nicht mit größeren Schwierigkeiten verbunden.

Zubereitung

Wird die Cafissimo Compact das erste Mal am Tag gestartet dauert das Aufheizen etwa eine Minute. Das kann sich sehen lassen, sicher gibt es einige Maschinen die nach kürzerer Zeit einsatzbereit sind, mit einer Minute liegt die Kompakte aber noch im Mittelfeld. Man hat bei der Maschine die Wahl zwischen, Filterkaffee, Caffè Crema, Espresso und Tee in unterschiedlichen Sorten.

Die Zubereitung der verschiedenen Getränke nimmt nicht viel Zeit in Anspruch. Bei Werkseinstellung dauert der Brühvorgang zwischen 16 Sekunden und einer guten Minute. Insgesamt lassen sich mit einer Wassertankfüllung bis zu 37 Tassen Espresso und immerhin noch elf Tassen Caffè Crema zubereiten. Das zeigt, dass sie trotz der kleinen Abmessungen durchaus für den häufigen Einsatz beispielsweise in der Büroküche geeignet ist. Aber Vorsicht: Die Getränke sind sehr heiß, vor dem Trinken also lieber abkühlen lassen.

Um zu vermeiden, dass bei kleinen Espresso-Tassen der Kaffee beim Einfließen in die Tasse hoch spritzt, kann das Abtropfgitter umgedreht eingesetzt werden. Das verringert den Abstand zum Auslauf etwas und vermeidet Kaffeeflecken auf der Maschinen und der Stellfläche.

Während des Tests, hat die Maschine einige Male durch Piepsen und Blinken eine Störung gemeldet, die leider nicht genauer definiert werden konnte. Nachdem einem Neustart, war jedoch wieder alles in Ordnung und sie konnte wie gewohnt verwendet werden.

Die Geräusch und Geruchsentwicklung vor, während und auch nach der Zubereitung zeigten sich im Test unauffällig. Die Lautstärke ist völlig in Ordnung und im Vergleich zu anderen Maschinen weder besonders laut noch besonders leise. Die Maschine verströmt einen angenehmen Kaffeegeruch und macht so Lust auf eine weitere Tasse.

Geschmack

Um den optimalen Geschmack für die jeweilige Sorte zu erzielen, arbeitet auch die Cafissimo Compact, wie alle anderen Kapselmaschinen von Tchibo mit dem dreistufigen Brühsystem. Jeder Kaffee wird mit dem optimalen Brühdruck zubereitet. Nachdem die Wassermenge bei der getesteten Maschine individuell wählbar ist, unterscheidet sich dadurch selbstverständlich auch der Geschmack. Deshalb wurde beim Test immer die voreingestellte Menge verwendet.

Der „Caffè Crema vollmundig“ hatte nach der Zubereitung tatsächlich eine schöne Crema, die jedoch nicht lange anhielt. Das Aroma war eher holzig und fein im Geschmack.

Eine gute Crema wies auch der „Espresso kräftig“ auf, er hätte lediglich etwas kräftiger sein können, wobei sich das durch eine geringere Wassermenge sicher noch regulieren lässt.

Der Filterkaffee „Kaffee mild“ war geschmacklich in Ordnung, relativ leicht und schön sanft. Enttäuscht hat der Geschmack der getesteten Teesorten. Sie waren wenig geschmacksintensiv und konnten insgesamt eher mit ihrem Duft als mit Geschmacksaromen punkten. Vor der Zubereitung von Tee mit der Cafissimo Compact sollte die Maschine unbedingt mindestens einmal mit klarem Wasser durchgespült werden, um zu vermeiden, dass sich Kaffee darunter mischt.

Fazit

Mittlerweile wurde die Cafissimo Compact von Tchibo aus dem Programm genommen und kann nur noch über externe Händler bezogen werden. Dafür ist sie nun auch schon ab 49 Euro zu haben und punktet daher mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Von einigen Schwächen in puncto Material und Design sowie den Störungen, die in unserem Test aufgetreten sind, abgesehen, liefert sie ein gutes Testergebnis ab. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten und wenn man mal die perfekte Wassermenge gefunden hat, ist der Kaffee für eine Kapselmaschine absolut in Ordnung.

Wertung

: Tchibo Cafissimio Compact

Tchibo Cafissimio Compact
  1. Design & Verarbeitung
    2,3
    • Bedienung & Handhabung
      2,0
      • Zubereitung
        2,3
        • Geräusch & Geruchsentwicklung
          1,0
          • Geschmack
            2,3
            • Preis-Leistungs-Note
              1,7

              Pros

              • Platzsparend
              • Gute Verarbeitung
              • Einfach befüllbarer Wassertank
              • Wassermenge individuell wählbar
              • Einfache Bedienung

              Cons

              • Schnell, viel Wasser in der Auffangschale
              • Temperatur der Getränke sehr hoch
              • Ausführliche Anleitung auf DVD