Die Consumer Electronics Show hat sich in den letzten Jahren zum Ankündigungsschauplatz für die TV-Hersteller etabliert. Auch wenn die Show 2021 digital stattfinden musste, hat sich daran nichts geändert. Wir präsentieren euch die neuesten Erkenntnisse wie jedes Jahr in unserem TV-Trends-Special. In Teil 2 ist LG an der Reihe. Wenig überraschend setzt der südkoreanische Hersteller wieder vor allem auf das OLED-Zugpferd. Aber auch die neuen QNED-TVs sind ein großes Thema
G1-Serie: OLED Evo für verbesserte Helligkeit
LG hat in den letzten Jahren stark auf OLED-Fernseher gesetzt und hat damit großen Erfolg. Hier ist keine LED-Hintergrundbeleuchtung nötig, da die einzelnen Bildpunkte selbst leuchten können. Somit lässt sich auch jedes Pixel einzeln ansteuern, dämmen oder aufhellen. Dadurch ergibt sich ein ausgezeichneter Kontrast und ein hervorragender Schwarzwert, was auch einer natürlichen Farbwiedergabe hilft. Zudem ist eine sehr flache Bauweise nötig. Ein Nachteil im Vergleich zur LCD-Konkurrenz ist allerdings die geringe Maximalhelligkeit. Daran schraubt LG jedoch in diesem Jahr und spendiert der Flaggschiff-OLED-Serie G1 eine neue Displaytechnologie namens OLED Evo. Durch eine weitere Schicht zur Wärmeableitung und einer verbesserten Stromzufuhr soll sich dich Helligkeit so um 20 Prozent erhöhen. Mit der G1-Serie wächst auch die Bildschirmdiagonale im OLED-Bereich noch einmal. So soll auch eine 83-Zoll-Variante auf den Markt kommen – ein Novum. Zudem können Nutzer zwischen 55, 65 und 77 Zoll entscheiden.
C1-Serie: Alpha-9-Prozessor der vierten Generation
Aber auch abseits davon, hat LG einige OLED-Serien im Gepäck. Die C1-Serie soll in den folgenden Größen auf den Markt kommen: 48, 55, 65 und 77 Zoll. Auch hier bietet LG eine 83-Zoll-Variante an. Wie auch die G1-Reihe wird die C1-Serie über den verbesserten Alpha-9-Prozessor verfügen. Die CPU ist mittlerweile schon in der vierten Generation und soll dank KI-Unterstützung für eine noch bessere Bildqualität sorgen. Die Technologie Ai Picture Pro erkennt laut LG welches Genre gerade auf dem Bildschirm läuft und passt Farben, Kontrast und Detailgrad entsprechend an. Zudem soll die Funktion Gesichter und Personen erkennen und zwischen verschiedenen Bildebenen für eine höhere Plastizität unterscheiden können. Außerdem soll der Prozessor Grundlage für eine optimierte Soundqualität sein. Die Ai Sound Pro-Technologie erhöht die Räumlichkeit und soll sogar einen virtuellen 5.1.2-Klang bieten – trotz der extrem dünnen Bauweise ohne Klangkörper. Auto Volume Leveling sorgt für eine konstante Lautstärke, sollte das Ausgangsmaterial schlecht ausgepegelt sein.
Wie auch die meisten anderen Hersteller nimmt LG 2021 die Gamer in den Blick. So verfügen die OLED-TVs des Herstellers über einen dezidierten Gaming-Modus, über den sich wichtige Einstellungen wie Latenz schnell und unkompliziert vornehmen lassen sollen. Die Game-Optimizer-Technologie bietet Modi für Shooter, Rollenspiele und Strategie-Games und soll so die bestmögliche Erfahrung in jedem Genre bieten. Dank HDMI-2.1-Schnittstelle ist 4K-Gaming mit einer Bildwiederholungsrate von 120 Hertz möglich, was eine flüssige Darstellung garantieren soll. Eine variable Bildrate (VRR) rundet das Gesamtpaket ab. Zudem verfügen die OLEDs über Anwendungen von Google Stadia und der beliebten Streaming-Plattform Twitch.
QNED TVs: Nanocell der nächsten Generation
LG beackert jedoch nicht nur den OLED-Markt, sondern bietet auch verschiedene LCD-Serien an. Diese haben jedoch nur noch wenig, mit den klassichen LCD-TVs zu tun. Bereits in den letzten Jahren kamen die Geräte mit der sogenannten Nanocell-Technologie auf den Markt und wurden dementsprechend auch unter dem Namen vermarktet. Hier werden die einzelnen Pixel durch Farbfilter Rot, Blau und Grün eingefärbt. Dank der Nanocell-Technologie lassen sich die Farben präzise voneinander unterscheiden und so lassen sich auch mehr Farben darstellen färben rote, grüne und blaue Farbfilter die einzelnen Bildschirmpunkte, sodass sich bunte Bilder ergeben. LG setzt dabei Filter mit Nanozellen-Struktur ein, die Farben sehr präzise trennen können. Hinzu kommen die Quantum Dots, wie sich beispielsweise auch Samsung in seiner Hintergrundbeleuchtung verwendet. Die winzigen Elemente sorgen zusätzlich für eine höhere Farbreinheit.
Neu in diesem Jahr ist die Verwendung von Mini LEDs. Durch die kleinere Bauweise kann der Hersteller eine Vielzahl im Vergleich zu herkömmlichen LEDs verbauen. LG spricht von bis zu 30.000 Stück, die in 2.500 Zonen aufgeteilt sind. Jede Zone lässt sich getrennt voneinander ansteuern. Die Local-Dimming-Technologie dunkelt bestimmte Bereich ab, während sie andere aufhellt. Somit ergibt sich ein verbesserter Kontrast und Schwarzwert. Der südkoreanische Hersteller spricht von einem Kontrast von 1.000.000:1. Die Kombination der drei Technologien nennt LG QNED. Insgesamt möchte der Hersteller 2021 vier QNED-Serien auf den Markt bringen. QNED85, QNED90, QNED95 und QNED99. Letztere stellt die 8K-Flaggschiff-Serie dar. Darüber hinaus ist in puncto 8K allerdings noch nicht viel bekannt. Wir gehen jedoch davon aus, dass LG hier noch ein paar Überraschungen parat hält.
Micro LEDs: Zukunftsmusik
Wie auch Samsung arbeitet LG auf dem Feld der Micro LEDs. Die Technik basiert auf mikrometergroßen LEDs und es ist keine Hintergrundbeleuchtung mehr nötig. Der große Vorteil ist die Flexibilität. Die Displays lassen sich so in allen erdenklichen Größen und Formaten entwickeln oder sogar modular aufbauen. Zudem sollen die Bildschirme durch eine natürliche Farbwiedergabe punkten. Die Technologie ist bis jetzt aber noch eher Zukunftsmusik. Bis jetzt hat LG in dem Bereich sein Magnit-Display vorgestellt, dass jedoch nur für den kommerziellen Bereich vorgesehen ist. Doch vielleicht ändert sich daran in Zukunft etwas. LG hat dazu ein Video produziert, in dem der Hersteller auch die Vorteile für den Privatbereich aufzählt. Etwas Genaues ist jedoch noch nicht angekündigt, wir gehen aber davon aus, dass die Technologie nicht nur der kommerziellen Nutzung vorbehalten bleibt. Aufgrund der hohen Kosten dürfte es für viele Verbraucher aber auch dann noch nicht in einem realistischen Bereich liegen.
WebOS 6.0 und Magic Remote
Wenig verwunderlich verwendet LG auch in diesem Jahr wieder das hauseigene Betriebssysem WebOS. Die Version 6.0 soll noch einmal durch eine verbesserte Übersichtlichkeit punkten. Der Homescreen zeigt die am häufigsten verwendeten Anwendungen. Zudem erhält der Nutzer Empfehlungen auf Basis seiner Seh- und Nutzungsvorlieben. Auch diese Funktion hat LG in diesem Jahr noch einmal verbessert. Außerdem bietet WebOS 6.0 wie oben bereits erwähnt einen direkten Zugriff auf den Cloud-Gaming-Dienst Google Stadia. Der Nutzer benötigt also nur ein Abo und einen kompatiblen Controller und kann dann direkt über den Fernseher verschiedene angebotene Spiele streamen.
Auch die bekannte Magic Remote unterzieht LG einer Frischzellenkurz. Wie bereits die Vorgänger punktet diese Durch sprach- und Gestensteuerung sowie eine Pointer-Funktion. Das Design wurde jedoch modernisiert und soll nun dank schlankerer Bauweise und ergonomischerer Form besser in der Hand liegen. Zudem finden sich vier Schnellwahltasten für die Streaming-Dienste Netflix, Amazon Prime, Disney+ und LG Channes. Außerdem haben Nutzer darüber Direktzugriff auf die Sprachassistenten Google Assitant und Amazon Alexa. Bei einige TV-Serien des Herstellers unterstützt die Magic Remote zudem NFC. Darüber lassen sich unter anderem Inhalte von Android-Smartphones schnell an den Fernseher übertragen.