Die Shokz OpenSwim Pro sind keine normalen Kopfhörer. Durch ihre IP67-Zertifizierung sind sie auch für Schwimmerinnen und Schwimmer geeignet. Im Gegensatz zu den abgespeckten Shokz OpenSwim beherrschen die OpenSwim Pro nicht nur die Widergabe von heruntergeladener Musik, sondern lassen sich auch über Bluetooth mit dem Smartphone oder Laptop verbinden. Ob die OpenSwim Pro noch weitere Überraschungen bieten, klären wir in unserem Kopfhörer-Test.
Inhalt
Design und Verarbeitungsqualität
Die Shokz OpenSwim Pro präsentieren sich, wie auch die Shokz OpenRun Pro, als klassische Knochenschallkopfhörer. Das bedeutet, dass die Ohrstücke auf den Wangenknochen aufliegen und den Sound über Knochenschall übertragen. Der große Vorteil: Selbst bei sehr hoher Lautstärke lassen die Kopfhörer noch Umgebungsgeräusche durch. Beide Ohrstücke sind durch einen Nackenbügel miteinander verbunden – typisch für die Modelle von Shokz.
Unser Testmodell kommt in den Farben Schwarz und Grau, es ist auch eine rote Variante erhältlich. Die Farbkombination wirkt dezent und drängt sich nicht auf. Das Design ist sicherlich Geschmackssache, doch die klassische Farbgebung gefällt uns gut. Die Abmessungen von 4,5 Zentimetern in der Höhe, 13 Zentimetern in der Tiefe und 10,2 Zentimetern in der Breite sind für Modelle mit Bügel durchaus üblich.
In puncto Verarbeitungsqualität gibt es kaum etwas zu bemängeln. Die Ummantelung aus Gummi ist sauber angebracht, ohne sichtbare Spaltmaße oder Produktionsrückstände. Alle Elemente sind präzise miteinander verbunden und lassen sich auch unter höherer Belastung nicht eindrücken. Dies spricht für eine hohe Fertigungsqualität. Die Kopfhörer wirken insgesamt robust und langlebig, ohne erkennbare Mängel in der Verarbeitung – ein klarer Pluspunkt.
Tragekomfort
Wie bereits in unserem Test der OpenRun Pro beschrieben, überzeugt Shokz mit hohem Tragekomfort. Gerade bei Sportkopfhörern ist dies entscheidend, da sie oft über einen längeren Zeitraum am Ohr bleiben müssen. Dank der vollständigen Gummierung üben die Ohrhörer keinen Druck auf unser Gehör aus, sodass wir nach wenigen Minuten vergessen, dass wir überhaupt Kopfhörer tragen.
Der Halt der OpenSwim Pro ist im Sitzen sehr sicher. Auch beim Laufen oder Schwimmen bleiben sie fest an ihrem Platz. Lediglich bei sehr sprunghaften Bewegungen bemerken wir ein leichtes Wackeln – das ist jedoch akzeptabel. Somit sind sie für den Sport gut geeignet. Mit einem Gewicht von 27,3 Gramm sind sie zudem angenehm leicht. Auch für Brillenträger bieten sie hohen Komfort und drücken nicht unangenehm gegen das Gestell.
Durch die offene Bauweise der Kopfhörer können wir die Umgebung weiterhin wahrnehmen, was besonders im Straßenverkehr oder im Büro von Vorteil ist. Außengeräusche sind zwar etwas gedämmt, wir bleiben aber jederzeit ansprechbar.
Handhabung
Die Bedienung der Shokz OpenSwim Pro erfolgt über mehrere Tasten am linken und rechten Bügel. Mit der Plus-Taste erhöhen wir die Lautstärke durch einfaches Tippen; bei längerem Drücken schalten sich die Kopfhörer ein oder aus. Die Minus-Taste dient zur Lautstärkeverringerung. Auf dem linken Bügel befindet sich eine weitere Taste, die je nach Einstellung unterschiedliche Funktionen hat. Durch langes Drücken starten wir einen Sprachassistenten wie Alexa oder wechseln die Musikquelle.
Ein einmaliges Drücken der Multifunktionstaste pausiert oder startet einen Song, zweimaliges Drücken überspringt den aktuellen Titel. Nach kurzer Eingewöhnungszeit funktioniert die Bedienung reibungslos.
Weitere Einstellungen nehmen wir über die herstellereigene Shokz-App vor. Diese bietet grundlegende Optionen wie Firmware-Updates und eine Akkustandanzeige. Besonders hervorzuheben ist der Multipoint-Modus, der es ermöglicht, mehrere Geräte mit den Kopfhörern zu koppeln und beim Wechseln der Geräte nahtlos weiterzuhören. Verschiedene Equalizer-Modi sind ebenfalls vorhanden, auch wenn die Parameter nicht frei einstellbar sind. Wir können zwischen einem Modus für Musik und Telefonate wählen. Ob die Musik aus dem internen Speicher der Kopfhörer oder von einer Bluetooth-Quelle kommt, bleibt uns überlassen.
Bluetooth-Verbindung
Die Bluetooth-Verbindung ist gut, wenn sich Smartphone oder Laptop und Kopfhörer in der Nähe befinden. Wir stellen auch keine Abbrüche fest, sollte sich das Handy beispielsweise in der Hosen- oder Fahrradtasche befinden. Auch über eine größere Distanz gibt es keine nennenswerten Aussetzer, wenn sich eine massive Wand dazwischen befindet. Bei zwei Wänden wird es dann ab einer Entfernung von circa 8 Metern kritisch, was aber absolut in Ordnung geht.
Schwimmerinnen und Schwimmer, die mit den OpenSwim Pro auch ihr Training absolvieren wollen, können die Bluetooth-Verbindung nicht nutzen, da sie unter Wasser blockiert wird. Praktisch: Shokz hat seinen Knochenschallkopfhörern dafür einen integrierten Speicher von 4 Gigabyte verpasst, von dem sich Musik abspielen lässt. So wird der Swim Pro kurzerhand zum MP3-Player. Um entsprechende Songs auf den Hörer zu bekommen, müssen wir die Lieder über das Ladekabel an unseren Computer anschließen und sie auf den Speicher der Kopfhörer übertragen. Dies ist zwar etwas aufwendig, funktioniert in der Praxis aber problemlos.
Akku
Die Akkulaufzeit beträgt über Bluetooth bei mittlerer Lautstärke etwa 8 Stunden – sehr gut. Nutzen wir den Speicher innerhalb der Kopfhörer, sind es immerhin noch 5 Stunden. Insgesamt gute Werte, die für jede Sportsession ausreichen sollten. Im Lieferumfang befindet sich lediglich ein Schutzcase, laden können wir die OpenSwim Pro darüber aber nicht. Dies geht nur über das beigelegte USB-Kabel. Eine komplette Aufladung erfolgt in anderthalb Stunden. Nicht besonders schnell, aber in der Praxis durchaus ausreichend.
Klangqualität
Shokz OpenSwim Pro | |
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Kopfhörertyp | Knochenschall |
Signalübertragung | Bluetooth 5.4 |
Kompatibilität | Android | iOS |
Bedienung | Tasten |
Die akustische Bühne ist relativ klein, die räumliche Darstellung aber in Ordnung. Wir nehmen deutlich wahr, aus welcher Richtung die Klänge kommen. Höhen und Bass sind etwas unterrepräsentiert, während die Mitten warm und voll dominieren. Bei komplexen Musikstücken wie klassischer Musik stoßen die Kopfhörer an ihre Grenzen. Für Pop-Musik sind sie aufgrund der dominanten Mitten aber gut geeignet. Fans von Hip-Hop, EDM oder Klassik können wir diese Hörer außerhalb des Wassers nicht empfehlen.
Nicht zuletzt lassen sie sich auch gut als Headset für Telefonate und Konferenzen verwenden. Wir und unser Gegenüber können uns immer gut verstehen, auch wenn es teilweise etwas blechern und dumpf klingt.
Fazit
Die Shokz OpenSwim Pro bieten zwar keinen Spitzenklang und viele Einstellungsmöglichkeiten, sind dank IP67-Zertifizierung aber für Sportler, insbesondere Schwimmerinnen und Schwimmer, interessant. Durch die offene Bauweise nimmt man Umgebungsgeräusche deutlich wahr, was insbesondere im Outdoor-Training ein Sicherheitsvorteil sein kann. Mit einer Akkulaufzeit von mehr als 5 Stunden und hohem Tragekomfort sind sie auch gut für längere Trainingssessions geeignet.
So testen wir Bluetooth-Kopfhörer
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