Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 399,99 Euro ist der Shark Matrix Plus 2-in-1 ein klassischer Mittelklasse-Staubsauger-Roboter mit Wischfunktion. Der Hersteller wirbt mit starker Wisch- und Saugleistung. Auch die Navigation und Kartierung soll stark sein. Inwiefern dies auch in der Praxis zutrifft und wo wir Abstriche gegenüber der Oberklasse machen müssen, verrät unser Staubsauger-Roboter-Test.
Design und Verarbeitungsqualität
Der Shark Matrix setzt auf eine klassische Rundbauweise, kombiniert mit überwiegend schwarzen und grauen Elementen. Diese Farbgestaltung sorgt für eine unauffällige Erscheinung, die allerdings ansprechend wirkt. Mit einem Durchmesser von 34 Zentimetern und einer Höhe von 10,5 Zentimetern erreicht der Shark Matrix eine beachtliche Größe, die ihm eine breite Reinigungsfläche bietet.
Obwohl der Shark Matrix recht groß ist, bleibt er mit einem Gewicht von 3,5 Kilogramm erstaunlich leicht. Diese ermöglicht das Tragen des Gerätes zwischen verschiedenen Räumen und erhöht die Benutzerfreundlichkeit im Alltag. Die Ladestation ist dagegen sehr kompakt: Mit einer Höhe von 15 Zentimetern, einer Tiefe von 50 Zentimetern und einer Breite von 38 Zentimetern beansprucht sie nur wenig Raum. Diese Platzersparnis ist besonders in kleineren Wohnungen ein wichtiger Vorteil.
Die Verarbeitungsqualität des Shark Matrix überzeugt, auch wenn der verwendete Kunststoff nicht besonders hochwertig ist. Positiv fällt auf, dass keine Produktionsrückstände sichtbar sind. Die Spaltmaße sind gleichmäßig und alle Bauteile sind sauber miteinander verbunden. Scharfe Kanten oder andere Gefahren für kleine Kinder sind nicht vorhanden.
Bedienung und Ausstattung
Die Bedienung des Shark-Matrix-Saugroboters erfolgt, wie mittlerweile bei vielen Geräten üblich, fast ausschließlich über die zugehörige App. Auf der Oberseite des Roboters befinden sich lediglich 2 Tasten, die das Ein- und Ausschalten, den Start- und Stopp der Reinigung sowie die Rückkehr zur Ladestation steuern. Diese Tasten funktionieren zuverlässig, bieten jedoch keinen großen Funktionsumfang. Daher empfehlen wir die Nutzung der SharkClean-App, die sowohl für Android als auch iOS kostenlos verfügbar ist.
Die Einrichtung des Roboters gestaltet sich erfreulich einfach. In unserem Test dauert der gesamte Prozess weniger als zehn Minuten, was auch für unerfahrene Nutzerinnen und Nutzer die Inbetriebnahme ohne einen Blick in die Bedienungsanleitung problemlos ermöglicht. Die App ist klar strukturiert und gut durchdacht, bietet jedoch nur einen begrenzten Funktionsumfang. Zwar können wir No-Go-Zonen oder Teppiche definieren, doch fehlen uns wichtige Funktionen wie das Hinzufügen weiterer Stockwerke oder detaillierte Reinigungseinstellungen für jeden Raum. Es ist beispielsweise nicht möglich, für einzelne Räume festzulegen, ob dort nur gewischt oder gesaugt werden soll. Dadurch fehlt es dem Gerät an Flexibilität. Um das Wischen in bestimmten Räumen zu unterbinden, müssen wir die Wischvorrichtung manuell entfernen.
Zusätzlich können wir über die App die Lautstärke der Benachrichtigungen des Roboters anpassen, etwa wenn er die Reinigung abgeschlossen hat oder auf ein Problem stößt. Auch die Verwaltung mehrerer Staubsauger-Roboter sowie die Einstellung der Saugstärke lassen sich bequem über die App steuern. Leider fehlt die Möglichkeit, die Wischstärke anzupassen. Ebenfalls vermissen wir ein anhebbares Wischpad, da wir so nicht alle Räume in einem Durchgang wischen und saugen können, ohne die Teppiche auszulassen.
Eine selbstreinigende Bürstenrolle soll verhindern, dass sich Tierhaare festsetzen und die Reinigung beeinträchtigen. Da unsere Testumgebung hierfür nicht ideal ist, können wir diese Funktion allerdings nicht abschließend bewerten.
Zum Lieferumfang des Shark Matrix gehören neben dem Roboter selbst eine Wischvorrichtung, zwei Seitenbürsten, zwei Wischtücher sowie die Ladestation. Eine Absaugstation für Staub oder Schmutzwasser gibt es nicht.
Navigation und Hinderniserkennung
Die Navigation des Shark Matrix erfolgt über die integrierten Lidar-Sensoren, die sich im Navigationsturm des Gerätes befinden. Sie übernehmen die Orientierung, eine künstliche Intelligenz zur Hindernisvermeidung fehlt jedoch.
Nach der Einrichtung der App starten wir die Kartierung. Prinzipiell funktioniert die Erstellung, doch bei kleineren oder engeren Räumen stößt der Shark Matrix schneller an seine Grenzen. Der Roboter hat Schwierigkeiten, sie korrekt zu erkennen und fügt sie entweder als ein Zimmer zusammen oder erkennt sie erst gar nicht. Dies erfordert manuelle Nacharbeit, bei der wir die Räume in der App selbst einzeichnen und korrigieren müssen. Dabei stellt sich jedoch ein weiteres Problem heraus: Wir können die Zimmer nicht frei mit Linien, sondern nur in Form von Rechtecken einzeichnen. Dies führt dazu, dass sich Räume überlappen, anstatt klar voneinander getrennt zu sein. Das ist störend, wenn wir gezielt einzelne Zimmer reinigen möchten, aber aufgrund der Überlappungen auch Bereiche anderer Zonen mitgereinigt werden.
Teppiche erkennt der Sauger ebenfalls nicht automatisch und wir müssen sie manuell in der App einzeichnen. Auch die Hinderniserkennung überzeugt nicht. Während der Sauger größere Objekte zuverlässig erkennt, strauchelt er bei kleineren Barrieren wie herumliegenden Kabeln, die er einfach überfährt. Darüber hinaus stößt der Shark Matrix häufig an Türrahmen und Kanten, vermutlich um diese als Ränder der Karte zu registrieren. Diese Methode ist für uns weder schonend für die Umgebung, noch effizient in der Navigation.
Saug- und Wischleistung
Shark Matrix Plus 2-in-1 | |
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Produkttyp | Saug-/Wischroboter |
Volumen Staubbehälter | k.A. |
Betriebsgeräusch | max. 69 Dezibel |
Betriebszeit | bis zu 110 Minuten |
Auch die Kantenreinigung überzeugt uns. Der Shark Matrix fährt diese sehr eng ab, was zu einer besonders gründlichen Reinigung entlang von Wänden und Möbeln führt. Auf Teppichen fällt die Leistung erwartungsgemäß etwas schwächer aus, was jedoch in dieser Preisklasse und generell bei Saugrobotern keine Seltenheit ist. Hier stößt der Shark Matrix an die typischen Grenzen, die viele Modelle in der Teppichreinigung haben.
Die Wischleistung des Shark Matrix ist ebenfalls positiv hervorzuheben. Der rüttelnde Wischmopp hinterlässt keine Schlieren und reinigt den Boden gründlich. Einfache Verschmutzungen wie verschütteter Kaffee werden mühelos aufgenommen. Probleme hat der Shark Matrix bei härteren Verschmutzungen wie eingetrocknetem Kaffee, was allerdings bei den meisten Saugrobotern üblich ist.
Der Staubbehälter ist ausreichend für mehrere Durchgänge und bietet ein angemessenes Volumen. Lediglich der Wassertank der Wischeinheit ist knapp bemessen. Unsere Testwohnung schafft der Shark nicht mit einer Füllung, wir müssen manuell nachfüllen.
Akku
Mit einer vollständigen Akkuladung soll der Shark PowerDetect bis zu 110 Minuten durchhalten. In unserem Test kommen wir auf eine Laufzeit von 90 Minuten bei normaler Saugstufe, was angesichts der Herstellerangaben ein gutes Ergebnis ist. Die Laufzeit reicht aus, um unsere etwa 85 Quadratmeter große Testwohnung in einem Durchgang zu reinigen.
Lautstärke
Der Shark ist ein eher ruhiger Vertreter seiner Art. Im Normal-Modus kommen wir auf 65 Dezibel, bei höchster Stufe 69 Dezibel. Ein guter Wert, wenn man bedenkt, dass sogar der von uns getestete Roborock S8 Max V Ultra auf 75 Dezibel kommt. Unsere Schmerzgrenze von 80 Dezibel wird klar unterschritten – sehr gut.
Hygiene
Wir können den Staubbehälter entleeren, ohne dabei direkt mit dem Staub in Berührung zu kommen – ein klarer Pluspunkt in Sachen Hygiene. Was allerdings fehlt, ist ein HEPA-Filter, der insbesondere für Allergikerinnen und Allergiker von großem Vorteil wäre. Eine Funktion zur Trocknung des Wischmopps gibt es nicht. Nach der Reinigung muss er in die Waschmaschine, um Gerüche zu vermeiden.
Fazit
Der Shark Matrix Plus 2-in-1 bietet eine starke Saug- und Wischleistung, besonders bei der Rand- und Eckenreinigung. Er hat jedoch Probleme in der Kartierung und der Hinderniserkennung. Die App ist generell einfach zu bedienen, aber in den Funktionen sehr eingeschränkt. Insgesamt eine solide Leistung, aber nicht für Nutzerinnen und Nutzer geeignet, die hohe Ansprüche an ihren Staubsauger-Roboter haben oder in einer verwinkelten Wohnung mit engen und kleinen Räumen leben.
So testen wir Staubsauger-Roboter
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