Ricoh 150BW im Test: Ultrakompakter Monitor mit Akku

Ein Zweitbildschirm ist heutzutage für viele ein unerlässlicher Bestandteil ihrer Arbeit. Doch gerade mobiles Arbeiten ist häufig schwer. Ricoh hat mit dem 150BW eine gute Lösung. Der Monitor ist kompakt, leicht und verfügt über viele Funktionen wie integriertes WLAN und Touchbedienung. Somit eignet er sich auf dem Papier auch hervorragend für Kreative oder Präsentationen. Wir machen den Monitor-Praxistest und klären, ob alle Funktionen sinnvoll sind und ob auch die Bildqualität mithält.

Ricoh 150BW im Test
Ricoh 150BW (Foto: Testsieger.de)

Design

Das Design des 150BW ist clean und zurückhaltend. Ricoh verzichtet auf hervorstechende Farben und Formen. Das Display ist nahezu komplett in Schwarz und Grau gehalten und es dominieren große Flächen. Die herausstechenden Merkmale sind jedoch die kompakten Abmessungen und das niedrige Gewicht.

Mit eingeklapptem Standfuß kommt der Monitor gerade einmal auf eine Tiefe von 1 Zentimeter. Die Höhe von 22 Zentimetern und die Breite von 35,5 Zentimetern sind in Anbetracht der Bildschirmdiagonale von 15,6 Zoll ebenfalls absolut in Ordnung. Somit lässt sich der 150BW in der beiliegenden Schutztasche sehr platzsparend transportieren. Im Zweifel passt er auch in größere Rucksäcke oder sogar Laptoptaschen.

Das niedrige Gewicht von 717 Gramm belastet das Gepäck nicht allzu sehr. Somit ist der Ricoh 150BW ein echtes Design-Highlight und eine echte Alternative zu stationären Monitoren. Allerdings müssen Nutzerinnen und Nutzer für den mobilen Luxus auch tiefer in die Tasche greifen. Mit knapp 750 Euro ist er sicherlich kein Schnäppchen.

Ricoh 150BW im Test
Der Ricoh 150BW ist extrem flach. Somit lässt er sich sehr gut transportieren. (Foto: Testsieger.de)

Verarbeitung 

Ricoh 150BW
Bildschirmgröße15 Zoll
Auflösung1.920 x 1.080 Pixel
Helligkeit300 Nits
Anzahl HDMI Eingänge0
Das Gehäuse besteht fast ausschließlich aus Kunststoff, was in Anbetracht des niedrigen Gewichts nicht verwunderlich ist. Das Material macht jedoch einen hochwertigen Eindruck und lässt sich nicht verbiegen oder verformen. Der Standfuß besteht dagegen aus Metall und gefällt uns sehr gut. Er lässt sich komplett im Gehäuse versenken und um bis zu 160 Grad herausklappen. So können Nutzerinnen und Nutzer entscheiden, ob sie den Ricoh aufstellen oder beispielsweise nahezu flach auf den Tisch legen wollen. Die beiden Scharniere wirken wertig und halten das Display gut in Position.

Antirutschelemente am Gehäuse und am Standfuß sorgen für einen ordentlichen Stand, auf sehr glatten Oberflächen lässt sich der Ricoh aber trotzdem noch leicht verschieben. Die beiden Anschlüsse auf der Rückseite sind sauber in das Gehäuse integriert. Die einzelnen Komponenten sind fest miteinander verbunden, hier wackelt nichts. Unsaubere Kanten können wir genauso wenig entdecken wie Produktionsrückstände. Alles in allem gefällt uns die Verarbeitung sehr gut. Für den hohen Preis erhalten Nutzerinnen und Nutzer auch ein sehr wertiges Produkt.

Ricoh 150BW im Test
Die Verarbeitung von Display und Standfuß ist hochwertig. (Foto: Testsieger.de)

Montage und Lieferumfang

Das Display benötigt keine weitere Montage, der Standfuß ist bereits angebracht. Eine Installation ist ebenfalls nicht nötig. Der Ricoh 150BW ist ab Werk einsatzbereit. Wer das Display kabellos verbinden möchte, muss es nur noch in das heimische Netzwerk integrieren. Wie erwähnt, befindet sich eine Transport- und Schutztasche im Lieferumfang. Zudem kommt der Ricoh mit einem USB-C- auf USB-C-Kabel. Ein Netzteil für die externe Stromversorgung hat es dagegen nicht in die Verpackung geschafft. Etwas unverständlich, da USB-TypC-Netzteile noch nicht so verbreitet sind wie herkömmliche USB-TypA-Stecker. Wer den Touchscreen per Stylus steuern möchte, muss diesen ebenfalls optional erwerben.

Ricoh 150BW im Test
Bei den Anschlüssen geizt Ricoh ein wenig, bei den kompakten Abmessungen aber auch nicht verwunderlich. (Foto: Testsieger.de)

Anschlussmöglichkeiten

In puncto physische Anschlussmöglichkeiten zeigt sich der Ricoh 150BW recht geizig. Auf der Rückseite befinden sich nur 2 USB-TypC-Schnittstellen, die allerdings beide zum DisplayPort-Standard kompatibel sind. Der Platz im Gehäuse ist zwar begrenzt, zumindest einen HDMI-Anschluss wäre aus unserer Sicht noch schön gewesen. Wenn der eigene Laptop USB-TypC nicht unterstützt, bleibt nur der Griff zum Adapter. Theoretisch lassen sich auch mehrere Endgeräte mit dem Ricoh 150BW verbinden. In der Praxis verwenden wir aber einen USB-Anschluss zumeist für die Verbindung zum Laptop und den anderen für die Stromversorgung. Sehr schön: Die Schnittstellen befinden sich in einer Ausbuchtung in der Mitte der Rückseite. So lassen sich die Kabel im Vergleich zu seitlichen Anschlüssen auch gut nach hinten wegführen. Praktisch: Ricoh liefert gleich die passenden Halterungen mit, um das Kabel komplett auf der Rückseite zu befestigen. Das hilft beim Kabelmanagement, aber auch beim Transport.  

Ricoh 150BW im Test
Per WLAN lässt sich der Ricoh 150BW auch drahtlos mit Endgeräten koppeln. (Foto: Testsieger.de)

Neben den physischen Anschlüssen ist vor allem die WLAN-Funktion interessant. Wer diese und den integrierten Akku nicht benötigt, kann aber auch zur Basis-Variante Ricoh 150 greifen und einiges an Geld sparen. Über das entsprechende Menü binden wir den 150BW in kurzer Zeit in unser Netzwerk ein. Dann können wir beispielsweise das Display von Smartphones, Tablets oder Notebooks spiegeln oder den Ricoh als kabellosen Zweitmonitor verwenden. Letzteres funktioniert unter Windows sehr gut und bietet einen echten Mehrwert. Unter MacOS können wir die Funktion jedoch nicht entdecken. Hier müssen wir uns mit dem drahtlosen Spiegeln des Bildschirms über die RICOH Monitor Mirroring für macOS-App begnügen. Unter Windows können Nutzerinnen und Nutzer mit der RICOH Monitor Multicast für Windows-Anwendung ihre Inhalte sogar auf bis zu 5 Ricoh-Displays darstellen. Die Übertragungsqualität beim Spiegeln geht für Präsentationen in Ordnung, wer aber beispielsweise YouTube-Videos in bestmöglicher Qualität und ohne Latenz genießen möchte, wird nicht glücklich.

Wer zumindest zeitweise komplett auf Kabel verzichten möchte, freut sich über den integrierten Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 3.740 mAh. Laut Ricoh soll dieser bis zu 3 Stunden Laufzeit bieten, das können wir in der Praxis bei mittlerer Helligkeit bestätigen. Die Ladezeit liegt bei 2,5 Stunden. Dank Power-Delivery-Funktion kann auch das angeschlossene Notebook den Akku speisen. Doch Vorsicht, das saugt ordentlich an der Batterie. Wir empfehlen, wenn möglich, ein angeschlossenes Netzteil. Ricoh gibt einen maximalen Stromverbrauch im Betrieb von 15,5 Watt im Betrieb an.

Ricoh 150BW im Test
Das On-Screen-Display ist übersichtlich – im positiven wie auch im negativen Sinne. Andere Monitore bieten deutlich mehr Einstellungsmöglichkeiten. (Foto: Testsieger.de)

Bedienung

Wie bereits erwähnt, verfügt der Ricoh 150BW über einen Touchscreen. Das ist vor allem dank der Zeichenfunktion bei Präsentationen hilfreich. Wir können aber auch beispielsweise gespiegelte Smartphones steuern. Die Bedienung erfolgt dann entweder mit den Fingern oder dem optionalen Stylus. Letzterer funktioniert sehr gut und erlaubt präzisere Eingaben. Die physischen Tasten befinden sich allesamt auf der rechten Gehäuseseite. Dank der Erklärsymbole auf der Rückseite kommen wir sofort zurecht. Zwischen dem Power-Button und dem Knopf zur Quellenwahl befindet sich ein kleines, druckempfindliches Drehrad. Per Druck gelangen wir ins On-Screen-Display (OSD), das jedoch sehr minimalistisch daherkommt. Wir können nur die Helligkeit, den Kontrast und die Farbtemperatur über das Drehrad regeln. Weitere Funktionen wie beispielsweise Voreinstellungen gibt es nicht.

Ricoh 150BW im Test
Die Stereo-Lautsprecher sind eine nette Dreingabe, die Klangqualität ist jedoch nicht berauschend. (Foto: Testsieger.de)

Bildqualität und Tonqualität

Die Bildqualität des Ricoh 150BW gefällt uns im Test sehr gut. Das OLED-Panel mit einer Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln auf 15 Zoll Displaydiagonale liefert eine scharfe und detailreiche Darstellung, die bei einer normalen Arbeitsdistanz keine Wünsche offenlässt. Doch auch bei näherer Betrachtung erkennen wir kaum Bildpunkte.

Der Hersteller verspricht eine Helligkeit von 300 Nits, die wir im Praxistest bestätigen können. In einem normal ausgeleuchteten Raum genügen bereits 40 Prozent der Maximalhelligkeit für ein gut lesbares Bild. In Verbindung mit der OLED-Technologie, die für ihre tiefen Schwarzwerte bekannt ist, entsteht ein Kontrastverhältnis, das in der Praxis beeindruckt. Das Panel liefert echte Schwarztöne, die dunklen Bereiche sind wirklich schwarz und nicht grau, wie man es von IPS-Displays kennt.

Auch bei den Farben haben wir nichts zu meckern. Der Ricoh 150BW soll den DCI-P3 Farbraum laut Hersteller fast vollständig abdecken. Das Display liefert dabei eine kräftige, aber dennoch natürlich wirkende Farbwiedergabe. Die Darstellung ist lebendig und präzise, was insbesondere bei der Arbeit mit farbkritischen Anwendungen von Vorteil ist.

In der Praxis überzeugt der Ricoh 150BW zudem mit einer hervorragenden Blickwinkelstabilität. Selbst aus seitlicher Perspektive oder bei einem sehr schrägen Blickwinkel bleiben die Inhalte klar und gut erkennbar, was die hohe Qualität des Panels unterstreicht.

Allerdings stört uns das spiegelnde Display etwas, das Reflexionen von Lichtquellen deutlich einfängt. So müssen wir teilweise die Helligkeit hochdrehen oder den Ricoh anders positionieren. Zudem spiegeln wir uns vor allem bei dunklen Inhalten selbst, was einige Nutzerinnen und Nutzer als unangenehm empfinden könnten.

Das Display verfügt über Stereo-Lautsprecher-Paar mit jeweils 1,5 Watt. Die Klangqualität ist jedoch bestenfalls mittelmäßig. Der Ton ist recht dumpf und detailarm. Für Präsentationen geht das aus unserer Sicht in Ordnung, audiophile Nutzerinnen und Nutzer werden aber nicht glücklich. Trotzdem ist es positiv, dass grundsätzlich die Möglichkeit zur Audiowiedergabe besteht.

Fazit

Das Ricoh 150BW Display hat gerade aufgrund des recht hohen Preises von 750 Euro eine spitze Zielgruppe. Wer jedoch ein ultrakompaktes, transportables Touchscreen-Display beispielsweise für kreatives Arbeiten oder Präsentationen sucht, kommt voll auf seine Kosten. Die Displayqualität ist hervorragend, die Verarbeitung top und auch die Funktionalität überzeugt uns. Der integrierte Akku ist ein Highlight und unterstreicht die Mobilität. Die Bedienung funktioniert ebenfalls. Schade nur, dass der Stylus nicht standardmäßig zum Lieferumfang gehört. Wir hätten uns zudem noch einen HDMI-Anschluss gewünscht. Auch das spiegelnde Panel könnte einige Nutzerinnen und Nutzer stören. Alles in allem aber ein richtig gutes Produkt.

So testen wir Monitore

Wertung

: Ricoh 150BW

Ricoh 150BW
  1. Design und Verarbeitung
    1,5
    • Montage
      1,0
      • Bedienung und Handhabung
        1,5
        • Anschlüsse und Ausstattung
          2,3
          • Lautstärke
            1,7

            Pros

            • Extrem kompakt
            • Sehr leicht
            • WLAN-Verbindung möglich
            • Sehr gute Displayqualität
            • Integrierter Akku
            • Einfache Bedienung

            Cons

            • Display spiegelt
            • Nur wenig Anschlüsse
            • Stylus nicht im Lieferumfang

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