Barista-Qualität für Zuhause? Die Ninja Luxe Café Premier Kaffeemaschine ES601EU verspricht, Cold-Brew-Getränke, Filterkaffee und feinsten Espresso in einem Gerät zu vereinen. Und das alles zu einem Preis, der mit unter 600 Euro sehr konkurrenzfähig erscheint – insbesondere für eine Siebträgermaschine. Doch wie gut hält das Gerät, was der Hersteller verspricht? Wir machen den Praxistest.

Design und Verarbeitungsqualität
Inhalt
Die ES601EU zieht in Sachen Design sofort alle Blicke auf sich. Mit ihrem Mix aus glänzenden Kunststoff-Elementen in Silber und hochwertigem Edelstahl setzt sie in jeder Küche ein stilistisches Statement. Bereits beim Auspacken überzeugt das Gerät mit einem modernen, aber dennoch zeitlosen Look. Es überrascht kaum, dass alle Testpersonen im Labor das neue Gerät direkt bemerken und uns auf das Design ansprechen.
Auch die Verarbeitung macht einen soliden Eindruck. Trotz des Materialmixes wirkt die Maschine robust und durchdacht gefertigt. Alle Bauteile sind sauber miteinander verbunden, sodass keine störenden Übergänge oder unsauber gearbeiteten Stellen auffallen. Die Kunststoffteile sind robust und lassen sich selbst bei stärkerem Druck nicht eindrücken. Zudem sind die Spaltmaße sehr gering und verlaufen gleichmäßig, was den hochwertigen Gesamteindruck weiter verstärkt.
Mit einem Gewicht von knapp 11 Kilogramm liegt die Maschine stabil auf der Arbeitsfläche. Die Maße – 37,2 Zentimeter in der Höhe, 33,6 Zentimeter in der Breite und 24,4 Zentimeter in der Tiefe – sind für eine Siebträgermaschine im Heimgebrauch typisch. Damit passt sie problemlos in die meisten Küchen, ohne zu viel Platz einzunehmen.
Montage und Installation
Die Maschine kommt nahezu vollständig vormontiert bei uns an. Wir müssen zunächst die Auffangschalen für Wasser und den Wasserfilter im Tank installiert, bevor es losgeht. Diese Schritte sind unkompliziert und schnell erledigt.
Ninja ES601EU | |
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Farbe | Silber |
Mahlwerk | Edelstahlmahlwerk |
Kapazität Bohnenbehälter | 250 Gramm |
Leistung | 1.650 Watt |
Zum Abschluss füllen wir den Wassertank und den Bohnenbehälter auf und lassen die Maschine einmal ohne Kaffee durchspülen. Dieser Reinigungsschritt bereitet die Maschine auf die erste Nutzung vor.
Ausstattung
Neben der Maschine selbst ein Starter-Set im Lieferumfang enthalten. Es bietet neben dem Siebträger einen hochwertigen Tamper zum Pressen des Espressopulvers und einen praktischen Trichter, der das Überlaufen des Pulvers beim Befüllen verhindert. Ergänzt wird das Paket durch drei Messbecher, die als Dosierungshilfe für die Menge der gemahlenen Bohnen dienen – eine nützliche Ergänzung, die den Einstieg erleichtert.

Zur Auswahl stehen ein Single-Basket für einen einfachen Espresso, ein Double-Basket für doppelte Espressi und das sogenannte Luxe-Behältnis. Letzteres ist für größere Getränke wie Filterkaffee oder Iced Coffee konzipiert und fasst die Pulvermenge von bis zu vier Espressi. Aus unserer Sicht sehr gelungen.
Zusätzlich überzeugt die Maschine mit praktischen Details. An der rechten Seite findet sich ein kleines Fach, in dem die Baskets ordentlich verstaut werden können – eine clevere Lösung, die den Arbeitsbereich aufgeräumt hält. Auch das beiliegende Rezeptbuch ist eine gelungene Ergänzung. Es liefert kreative Inspirationen für eine Vielzahl von Kaffeespezialitäten, die sich mit der Maschine problemlos umsetzen lassen.

Bedienung
Ist die Ninja Luxe Café Premier Kaffeemaschine) einmal angeschlossen und vorbereitet, kann die Zubereitung beginnen. Die Steuerung erfolgt über ein zentral platziertes Display auf der Vorderseite. Eine Touch-Funktion sucht man hier vergeblich – alle Einstellungen nehmen wir über die physischen Tasten und den Drehregler vor. Das Bedienfeld ist in drei Abschnitte unterteilt, denen spezifischen Funktionen zugeordnet sind.

Im linken Bereich finden wir eine Anzeige für den aktuellen und empfohlenen Mahlgrad. Je nach gewähltem Getränk muss man den Mahlgrad an die angezeigten Empfehlungen des Herstellers anpassen. Diese Einstellung erfolgt über ein leichtgängiges Drehrad an der linken Seite. Außerdem lassen sich über die darunter liegenden Tasten die Kaffeestärke bestimmen und der Mahlvorgang starten. Neben dem Power-Schalter befindet sich noch der Descale-Button, der die Entkalkung der Maschine einleitet.
Der mittlere Bereich des Displays beherbergt das Getränkemenü sowie eine 4-stufige Skala, die den Fortschritt bei der Zubereitung anzeigt. Unterhalb des Displays ermöglicht eine weitere Taste den Start des Brühvorgangs. Durch eine Drehbewegung dieser Taste lassen sich zudem die verschiedenen Getränkeoptionen auswählen. Ein weiterer Schalter rechts daneben erlaubt die Einstellung der Getränkegröße – mit Ausnahme von Espresso, bei dem der eingesetzte Filter (Single oder Double) die Größe bestimmt.

Im rechten Bereich der Bedieneinheit lässt sich der Milchaufschäumer konfigurieren. Mehrere Tasten ermöglichen die Einstellung des Milchschaumgrades und die Auswahl des Milchtyps. Die Maschine unterstützt sowohl pflanzliche als auch tierische Milch, was auf dem Display klar angezeigt wird. Ergänzt wird dieses Segment durch Tasten zum Reinigen und zum Starten des Milchaufschäumens.
Trotz der Funktionsvielfalt hinterlässt die Bedienung der Maschine bei uns einen zwiespältigen Eindruck. Die Vielzahl an Einstellungsmöglichkeiten und Tasten wirkt zunächst überwältigend und wenig intuitiv. Zusätzlich erschwert die ausschließlich englische Beschriftung der Bedienelemente die Nutzung – besonders für Anwenderinnen und Anwender mit geringeren Englischkenntnissen. Hier sehen wir deutlichen Verbesserungsbedarf, etwa durch die Möglichkeit einer Sprachwahl oder zusätzliche Piktogramme.
Auf der anderen Seite bietet die deutsche Bedienungsanleitung einen hilfreichen Ausweg. Sie ist gut strukturiert, verständlich formuliert und mit zahlreichen erklärenden Bildern versehen. Ohne die Anleitung gestaltet sich die Bedienung aus unserer Sicht jedoch mühsam und umständlich.

Zubereitung und Ergebnisse
Nachdem wir uns durch die komplexe Bedienung der Ninja Luxe Café Premier gearbeitet und das Konzept verstanden haben, starten wir mit einem klassischen Espresso-Test. Wir setzen den mitgelieferten Trichter auf den Siebträger, platzieren diesen in der Mahlwerkhalterung und wählen die empfohlenen Einstellungen für den Mahlgrad. Das Mahlen funktioniert reibungslos, ebenso das Stampfen des Espressopulvers. Der Siebträger lässt sich über eine einfache Drehbewegung problemlos in den Gruppenkopf einsetzen.
Der Espresso ist vollmundig und aromatisch, frei von unnatürlichen oder verbrannten Aromen. Auch der Milchschaum, den wir in mehreren Stufen testen, gelingt einwandfrei. Die Konsistenz ist cremig, und die gewählte Stufe wird präzise umgesetzt.

Die Maschine zeigt sich auch bei weiteren Getränken, wie Cappuccino oder Flat White, von ihrer starken Seite. Dank der vielfältigen Einstellungsmöglichkeiten können Nutzerinnen und Nutzer ihre persönlichen Vorlieben präzise umsetzen. Hier punktet die Ninja ES601EU klar.
In puncto Zubereitungszeit liegt die Maschine im akzeptablen Bereich. Der Brühvorgang für einen doppelten Espresso und die Zubereitung von Milchschaum dauern jeweils rund 60 Sekunden, abhängig von der verwendeten Milchmenge. Dies ist ein solider Wert, der für die meisten Anforderungen im Alltag ausreicht.
Lautstärke und Reinigung
Bezüglich der Lautstärke bewegt sich die Ninja im unauffälligen Bereich. Mit einem maximalen Geräuschpegel von 75 Dezibel ist die Maschine zwar nicht besonders leise, ist aber immer noch unter unserem Grenzwert von 80 Dezibel.
Besonders positiv fällt die einfache und durchdachte Reinigung der Maschine auf. Über den Clean-Button wird ein automatischer Spülvorgang aktiviert, der das Gerät gründlich mit Wasser durchspült. Auch der Milchaufschäumer reinigt sich nach jeder Benutzung eigenständig – ein durchdachtes Feature, das nicht nur Zeit spart, sondern auch die Hygiene verbessert.
Für eine umfassende Reinigung bietet der Hersteller Reinigungstabletten und Entkalkungsmittel an, die sich leicht anwenden lassen. Das macht die regelmäßige Pflege der Maschine angenehm.
Fazit
Die Ninja ES601EU beeindruckt mit ihrem modernen Design und einem attraktiven Preis von unter 600 Euro. Sie bietet vielseitige Einsatzmöglichkeiten, darunter Espresso, Filterkaffee und Iced Coffee, sowie zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, die vor allem technikaffine Nutzer ansprechen dürften.
Die Vielzahl an Funktionen und Tasten wirkt auf den ersten Blick überfordernd, und die englische Beschriftung der Bedienelemente kann die Bedienung weiter erschweren. Auch wenn die deutsche Bedienungsanleitung hilfreich ist, sollte eine Kaffeemaschine in dieser Preisklasse einfacher zu bedienen sein.
Die Zubereitungsqualität ist insgesamt gut: Der Espresso überzeugt geschmacklich, und die Milchaufschäumfunktion liefert cremigen Schaum. Wir sprechen eine Kaufempfehlung aus.
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