Heißluftfritteusen mit 2 Garkörben wie die Ninja AF400 sind aktuell voll im Trend. Mit ihnen lassen sich unterschiedliche Gerichte schnell und unkompliziert zubereiten. Die Ninja Double Stack XL folgt diesem Konzept und soll zudem deutlich platzsparender als andere Heißluftfritteusen sein. Ob der Hersteller seine Versprechen halten kann, prüfen wir in unserem Heißluftfritteusen-Test.
Design und Verarbeitung
Der Double Stack XL Air Fryer hebt sich in Design und Konstruktion deutlich von herkömmlichen Modellen ab. Anstatt die Garkörbe nebeneinander zu platzieren, ordnet Ninja diese übereinander an. Dies spiegelt sich auch in den Maßen wider: Mit einer Höhe von 38,5 Zentimeter, einer Breite von 28 Zentimeter und einer Tiefe von 47 Zentimeter ist der Air Fryer deutlich höher und tiefer, aber dafür weniger breit als vergleichbare Modelle. Diese Bauweise ist besonders clever, da in den meisten Küchen mehr vertikaler als horizontaler Platz zur Verfügung steht – ein klarer Pluspunkt. Allerdings hätten die Designer aus unserer Sicht noch einen Schritt weiter gehen können. Die Bedienelemente sind an der rechten Seite angebracht, was die Breite unnötig vergrößert. Sie hätten vielleicht auch an der Oberseite installiert werden können, um das Gerät noch schmaler zu machen.Mit einem Gewicht von 10,4 Kilogramm ist der Double Stack XL auch merklich schwerer als die AF400EU, die bei gleichem Fassungsvermögen nur 8,8 Kilogramm wiegt. Zwar lässt sich der Air Fryer noch immer verräumen, ein dauerhafter Stellplatz in der Küche wäre jedoch praktischer. Optisch zeigt sich die Double Stack XL im klassischen Grau und Schwarz. Das moderne Erscheinungsbild passt gut in jede Küche. Uns gefallen die großen Flächen und geschwungenen Formen, auch wenn dies Geschmackssache ist.
Bei der Verarbeitung gibt es Licht und Schatten. Auf den ersten Blick wirkt das Gerät hochwertig, bei genauerem Hinsehen offenbaren sich jedoch Schwachstellen. Die Spaltmaße sind beispielsweise unterschiedlich groß: Während zwischen Garkorb und Außenhülle an einigen Stellen kein Spalt zu sehen ist, sind sie an anderen Stellen wiederum sehr groß. Der verbaute Kunststoff ist zwar nicht sehr hochwertig, aber robust. Jedoch ist die Oberfläche anfällig für Kratzer. Die Frittierkörbe aus Metall hingegen sind sauber verarbeitet und bieten keinen Grund zur Beanstandung.
Handhabung
Die Handhabung des Double Stack XL Air Fryer ist insgesamt gut durchdacht. Am Anfang braucht man zwar eine gewisse Eingewöhnungszeit, aber nach einem Blick in die ausführliche Anleitung ist das kein Problem mehr. Die komplette Bedienung erfolgt über das große Bedienelement auf der rechten Seite, wobei alle Tasten vertikal angeordnet sind. Über den gut sichtbaren Power-Knopf am unteren Ende der Leiste startet man das Gerät, und mithilfe des Drehreglers stellen wir das Garprogramm beziehungsweise die Temperatur und Garzeit ein. Zur Auswahl stehen Programme wie Max Crisp, Air Fry, Roast, Bake, Reheat und Dehydrate. Besonders spannend ist die Max Crisp-Funktion, die Temperaturen von bis zu 240 Grad Celsius erlaubt, während viele Heißluftfritteusen bereits bei 200 Grad Celsius Schluss machen. Der Drehregler lässt sich angenehm drehen und bietet keinen zu hohen Widerstand, auch am Druckpunkt gibt es nichts auszusetzen. Alle anderen Knöpfe sind berührungsempfindlich und reagieren zuverlässig und zügig.
Über die anderen Tasten nehmen wir weitere Feineinstellungen vor. Beispielsweise ermöglicht die Match-Taste, Temperatur und Zeit in beiden Garkörben gleichzustellen. Bei unterschiedlichen Parametern setzen wir die Sync-Taste ein, die durch einen versetzten Zubereitungsstart dafür sorgt, dass unterschiedliche Gerichte gleichzeitig fertig sind. Diese Tasten sind sehr sinnvoll und erleichtern die Zubereitung unterschiedlicher Gerichte erheblich.
Ninja Double Stack XL | |
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Leistung | 2470 Watt |
Fassungsvermögen | 9,5 Liter |
Maximale Temperatur | 240 °C |
Material | Kunststoff |
Zusätzlich gibt es zwei „Grillroste“, die es ermöglichen, Produkte auf zwei Ebenen in einem Garkorb zuzubereiten. Diese Idee ist sehr gut, jedoch gestaltet sich das Wenden der Speisen beim zweischichtigen Kochen als knifflig. Ein anderer Kritikpunkt ist das Stromkabel, das mit 80 Zentimetern zu kurz ausfällt. In unserer Testküche reicht es beispielsweise von keiner Steckdose bis unter die Dunstabzugshaube. Hier hätten ein paar zusätzliche Zentimeter sicherlich nicht geschadet. Außerdem lässt sich das Kabel weder manuell noch mechanisch aufwickeln.
Betrieb und Ergebnisse
Das Fassungsvermögen ist für eine Heißluftfritteuse sehr groß und für Mehrpersonenhaushalte geeignet. Mit einem Gesamtvolumen von 9,5 Litern beziehungsweise 4,75 Litern pro Garkorb lassen sich unter anderem 2 Kilogramm Pommes zubereiten. Das schaffen sogar einige Backöfen nicht.
Wir starten den Test direkt mit einem Härtetest. Zunächst schneiden wir 1 Zentimeter dicke Pommes zurecht und geben circa 1 Kilogramm davon in den rechten Frittierkorb. Wie in der Anleitung beschrieben, verwenden wir den Air-Fry-Modus und stellen die Zeit auf 25 Minuten. In den anderen Behälter geben wir 10 Tiefkühl-Nuggets. Hier kommt der Max-Crisp-Modus (10 Minuten) zum Einsatz, der gerade bei tiefgekühlten Lebensmitteln laut Hersteller seine Muskeln spielen lassen soll. Damit beide Speisen gleichzeitig fertig sind, nutzen wir zusätzlich den Sync-Modus. Dieser funktioniert in der Praxis ausgezeichnet, die Zubereitung der Nuggets startet tatsächlich erst nach 15 Minuten.
Die Garergebnisse sind enttäuschend. Nach Ablauf der kolportierten Zubereitungszeit sind die Geflügelteilchen ungleichmäßig gegart und teilweise noch roh. Gleiches gilt für die frischen Pommes. Trotz Schüttelns nach der Hälfte der Zubereitungszeit ist der Bräunungsgrad sehr unterschiedlich. Einige Kartoffelsticks sind noch komplett roh, während andere schon durchgegart sind. Am Ende müssen wir fast 40 Minuten warten, bis das Ergebnis annehmbar ist. Mit 1 Kilogramm tiefgekühlten Wellenpommes kommt die Foodi ähnlich schlecht zurecht. Nach 25 Minuten im Air-Fry-Modus sind einige Pommes bereits sehr knusprig, während andere noch sehr weich oder roh sind. Besser sieht es bei tiefgekühlten Veggie-Sticks aus. Diese sind nach empfohlener Zubereitungszeit von außen knusprig und von innen zart.
In Bezug auf die Lautstärke schneidet der Double Stack XL Air Fryer mit 63 Dezibel gut ab. Das gleichmäßige Rauschen ist erträglich. Allerdings nehmen wir auch nach mehrmaligem Frittieren immer noch chemisch riechende Gerüche wahr, was etwas unangenehm ist. Obwohl wir die Körbe beim ersten Durchgang ohne Inhalt nutzen und gründlich reinigen, um diese Gerüche zu vermeiden, bleiben sie bestehen.
Sicherheit und Reinigung
Sicherheitsmängel liegen nicht vor. Die Griffe lassen sich auch nach längerem Einsatz noch gut anfassen. Die Außenhülle wird zwar heiß, das ist aber normal. Eine Verbrennungsgefahr besteht nicht.
Ein Highlight ist, dass sich die Garkörbe, Roste und Crisper Plates in der Spülmaschine reinigen lassen. Dies führt zu guten Ergebnissen und stellt eine erhebliche Arbeitserleichterung dar. Auch ohne Spülmaschine funktioniert die Reinigung problemlos. Mit Spülmittel und Schwamm beziehungsweise Lappen lässt sich das Gerät ebenfalls gut säubern.
Fazit
Uns gefällt das innovative Konzept der Ninja Double Stack XL, 2 Garkörbe übereinander zu platzieren. So lässt sich im Alltag Platz auf der Arbeitsplatte sparen. Auch die Bedienung ist durchdacht und schnell erlernt. Highlight ist aus unserer Sicht die einfache Reinigung. Die Garkörbe sowie Zubehör lassen sich problemlos in der Spülmaschine reinigen. Trotz dieser positiven Punkte enttäuschen die ungleichmäßigen Garergebnisse und sind deutlich schwächer als bei anderen Heißluftfritteusen von Ninja.
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