waipu.tv ist bereits seit einigen Jahren auf dem Markt und hat sich voll und ganz dem Thema lineares Fernsehen verschrieben. Die Distribution erfolgt über das Internet und nicht per Kabel oder Satellit. Hier ist der nächste logische Schritt eine eigene Streaming-Hardware auf den Markt zu bringen, der auf die Wünsche der Zielgruppe angepasst ist und die Vorteile klassischer Streaming-Sticks vereint. Ob das gelingt, klären wir im Test und zeigen die Vor- und Nachteile des waipu.tv 4K Stick.
Lieferumfang
Inhalt
Design und Verarbeitung
Optisch hält sich der waipu.tv 4K Stick angenehm zurück, was vor allem an den kompakten Abmessungen und der schwarzen Farbgebung liegt. Das Gehäuse misst 5,2 Zentimeter in der Breite, 1,3 Zentimeter in der Höhe und 7,8 Zentimeter in der Länge. Daran ist das kurze 4 Zentimeter lange Kabel samt HDMI-Schnittstelle fest integriert. Optisch dürfte sich der Stick gut an die meisten TV-Gerät anpassen, auch wenn er an einem seitlichen HDMI-Port seine Heimat findet und sichtbar bleibt. Allerdings ist das Kabel recht starr, dementsprechend weit steht die Hardware heraus und hängt nicht nach unten.
Die Verarbeitungsqualität geht insgesamt in Ordnung. Der verwendete Kunststoff ist fest, sollte es doch einmal zu einem Sturz kommen. Allerdings fühlt er sich nicht allzu wertig an, was bei einem Streaming-Stick aber nicht tragisch ist. Schließlich dürfte das Gerät bei den meisten an einem Platz bleiben, da spielt die Haptik keine Rolle. Die Spaltmaße könnten teilweise etwas schmaler sein, gehen aber noch in Ordnung. Spitze Kanten oder Produktionsrückstände entdecken wir nicht. Das kurze HDMI-Kabel ist sauber mit dem restlichen Gehäuse verbunden.
Einrichtung und Installation
Die Installation geht sehr einfach von der Hand. Zunächst den Stick am entsprechenden HDMI-Port des Fernsehers, Beamers oder Monitors anschließen. Der HDMI-Anschluss liegt in der Version 2.1 vor und unterstützt auch den Kopierschutzstandard HDCP 2.2. Wir stellen im Test keine Kompatibilitätsprobleme fest, auch mit älteren HDMI-Anschlüssen. Danach das beiliegende USB-C-Kabel mit der Schnittstelle am Gehäuse verbinden, das Netzteil in die Steckdose stecken und schon kann es losgehen. Der Hersteller verwendet Android TV als Betriebssystem, dementsprechend einfach ist auch die Installation. Ein Google-Account ist aber nur nötig, wenn Zugriff auf den Google Play Store gewünscht ist. Die Einstellungen lassen sich auf Wunsch auch direkt vom Smartphone übertragen. Der Installationsassistent führt Nutzerinnen und Nutzer Schritt für Schritt durch die Inbetriebnahme. Fragen oder Probleme treten hier nicht auf.
Um den Stick vollumfänglich nutzen zu können, ist zudem das Perfect-Plus-Abo von waipu.tv nötig, das Paket gibt es im Jahrespaket inklusive waipu.tv 4K Stick für 12,99 Euro monatlich – ab dem 13. Monat kostet das Paket dann 15,99 Euro pro Monat. Hier erhalten Nutzerinnen und Nutzer Zugriff auf über 160 Sender inklusive 40 Pay-TV-Kanälen teilweise in HD-Qualität. Außerdem steht eine PVR-Aufnahmefunktion mit 100 Stunden Speicher und die waiputhek mit On-Demand-Inhalten verschiedener Sender zur Verfügung. Wer mit weniger Sendern und einer kürzeren Aufnahmedauer leben kann, entscheidet sich für das Comfort-Abo, das 5,99 Euro monatlich kostet. Zudem ist eine kostenlose Basis-Version verfügbar, hier fallen aber sehr viele Möglichkeiten wie die PVR-Aufnahme und der Zugriff auf einen Großteil der waiputhek weg. Außerdem ist die Senderauswahl stark begrenzt und zu einem Großteil nur in SD-Qualität verfügbar.
Wir führen den Test mit dem Perfect-Plus-Abo durch, dementsprechend beziehen sich unsere Meinung sowie die genannten Funktionen und Inhalte auf diese Variante.
Benutzeroberfläche und Ausstattung
| waipu.tv 4K Stick | |
|---|---|
| HDR-Unterstützung | ja |
| max. Auflösung | 2160/60p |
| Betriebssystem | Android 11 |
| Sprachsteuerung | ja |
Die waiputhek fasst verschiedene On-Demand-Inhalte gebündelt und übersichtlich zusammen. Allerdings fehlen hier wichtige Mediatheken, wie die der Öffentlich-rechtlichen Sender oder der RTL Group. Die Mediatheken von ProSiebenSat.1 sind jedoch vorhanden, genau wie Inhalte einiger Pay-TV-Sender. Dementsprechend ist die waiputhek jetzt schon eine gute Dreingabe, die jedoch sicherlich noch ausbaufähig ist. Über den Punkt Aufnahmen lassen sich die aufgezeichneten Sendungen verwalten.
Da der waipu.tv 4K Stick aber natürlich auch die Vorteile einer klassischen Streaming-Hardware bieten möchte, steht Nutzerinnen und Nutzer das volle Angebot aus dem Google Play Store zur Verfügung. Einige Anwendungen wie Netflix, YouTube oder Prime Video sind bereits vorinstalliert. Wer möchte, kann über den Stick sogar Spiele herunterladen, benötigt dann aber ein verbundenes Bluetooth-Gamepad. In Sachen App-Auswahl haben wir dementsprechend nichts zu kritisieren, alle wichtigen Anwendungen sind vorhanden, wir stellen keine gravierenden Lücken fest. Insgesamt gefällt uns die Benutzeroberfläche des 4K Sticks sehr gut. Sie ist intuitiv gestaltet und alle Punkte sind eindeutig benannt. Wir finden uns bereits nach wenigen Minuten wunderbar zurecht und fühlen uns direkt heimisch und gut abgeholt.
Bedienung
Die Steuerung erfolgt zu einem Großteil über die beiliegende Fernbedienung. Auch hier zeigt sich der Fokus auf das lineare Fernsehen. So finden sich beispielsweise klassische Nummerntasten, um direkt zu den einzelnen Sendern zu springen. Laut waipu.tv ein Wunsch der eigenen Nutzerinnen und Nutzer und gerade in diesem Fall sicherlich eine sinnvolle Zugabe. Dadurch ist die Fernbedienung natürlich auch etwas größer, punktet insgesamt aber trotzdem noch durch kompakte Abmessungen von 4 Zentimetern in der Breite, 1,9 Zentimetern in der Höhe und 17,5 Zentimetern in der Länge. Dadurch liegt sie gut in der Hand. Die gummierten Tasten fühlen sich angenehm an und haben einen ausgezeichneten Druckpunkt.
Der HDMI-Anschluss unterstützt den CEC-Standard. Damit lässt sich die Fernbedienung auch zur Steuerung des verbundenen Endgeräts verwenden. Einige Tasten wie ein separater Power-Button und ein Knopf zur Auswahl der Quelle sind auch einzig dafür ausgelegt. waipu.tv denkt das Konzept also gut zu Ende. Praktisch sind auch die drei großen Direktwahltasten für die waiputhek, Netflix und YouTube. Der Google Assistant ist natürlich ebenfalls integriert. Über die entsprechende Taste samt integriertem Mikrofon auf der Fernbedienung lässt sich der 4K Stick also auch durch Sprachbefehle steuern, was in der Praxis sehr gut funktioniert. Eine weitere sehr praktische Funktion: Per Tastendruck können Nutzerinnen und Nutzer die gerade laufende Sendung von vorne starten.
Hardware und Praxisbetrieb
waipu.tv verwendet für den 4K Stick den recht potenten Quard-Core-Cortex-A35-Prozessor Amlogic 905Y4. Hinzu kommen zwei Gigabyte an Arbeitsspeicher, was für einen Streaming-Player auch absolut in Ordnung ist. Der interne Flash-Speicher liegt mit 8 Gigabyte ebenfalls im Rahmen, die Möglichkeit, diesen per MicroSD-Karten zu erweitern, gibt es jedoch nicht. Das ist aus unserer Sicht aber nicht tragisch, schließlich speichert waipu.tv die aufgenommenen Sendungen in der Cloud und für Anwendungen sollte der interne Speicher bei den meisten Nutzerinnen und Nutzern genügen. Einzig für die, die intensiv über das Gerät spielen möchten, könnte es knapp werden. Das dürften aber tatsächlich die wenigsten sein.
Die gebotene Leistung ermöglicht eine flüssige Bedienung. Wir stellen beim Scrollen durch die verschiedenen Funktionen und Menüs keine gravierenden Ruckler oder Hänger fest. Die Ladezeiten beim Starten der verschiedenen Anwendungen halten sich ebenfalls in Grenzen. Besonders wichtig ist natürlich der nahtlose Übergang beim Zappen durch die Fernsehlandschaft. Auch hier macht der 4K Stick mithilfe der Serverumgebung des Herstellers einen sehr guten Job. Das Umschalten klappt in Sekundenschnelle und steht Satelliten- und Kabelempfang in nichts nach. Außerdem stellen wir während unserer 2-wöchentlichen Testphase keine Aussetzer oder andere Probleme fest – der Service läuft stabil.
Wie der Name schon sagt unterstützt der Streaming-Player Inhalte bis zur 4K-Auflösung, auch HDR ist mit an Bord. waipu.tv selbst bietet jedoch noch keine 4K-Inhalte, hierfür müssen Nutzerinnen und Nutzer auf Netflix und Co. zurückgreifen. Das Bild wird klar und ohne Artefakte übertragen, das Streaming nicht durch störende Nachladeruckler unterbrochen. waipu.tv gibt den Stromverbrauch im Betrieb mit unter 2,5 Watt an. Hier hat das Gerät einen klaren Vorteil im Gegensatz zu einer klassischen Set-Top-Box.
Fazit
Der waipu.tv 4K Stick ist ein durchdachter Streaming-Player, der perfekt auf die Bedürfnisse der Nutzerinnen und Nutzer der Plattform zugeschnitten ist. Wer eine Kombination aus linearem Fernsehen und Streaming-Stick sucht, wird hier sicher glücklich. Die Benutzeroberfläche ist eingängig und logisch aufgebaut. Die Bedienung über die beiliegende Fernbedienung geht gut von der Hand. An der Performance haben wir ebenfalls nichts zu kritisieren. Die Leistung stimmt und das Wechseln der Sender klappt sehr schnell. Dementsprechend können wir eine klare Kaufempfehlung aussprechen.
Wertung
: waipu.tv 4K Stick
Pros
- Zurückhaltendes Design
- Gute Fernbedienung
- Viele Funktionen
- Gute Performance
- Intuitive Benutzeroberfläche
Cons
- Verarbeitung könnte hochwertiger sein