Huawei arbeitet derzeit an einem eigenen Betriebssystem für Smartphones und Computer. Das bestätigt Richard Yu gegenüber Welt Online. Allerdings möchte das chinesische Unternehmen die Eigenentwicklung am liebsten nicht einsetzen – nur im Notfall.
USA wirft Huawei Spionage vor
Zwischen der US-Regierung und Huawei brodelt es derzeit. Die USA wirft dem Unternehmen Spionage für die chinesische Regierung vor und wollte auch beispielsweise verhindern, dass Huawei am Netzausbau in Deutschland teilnimmt. In den USA wurde Huawei vom Verkauf seiner Smartphones und bei der Beteiligung an den 5G-Netzen ausgeschlossen. Die Vermutung, die US-Regierung könnte die bekannten Betriebssystemhersteller Microsoft und Google dazu auffordern, Huawei die Lizenzierung zu entziehen, ist nicht unbegründet.
Betriebssystem soll nur im Notfall zum Einsatz kommen
Wie Welt Online nun in einem Interview mit Richard Yu, einem der führenden Manager bei Huawei, erfahren hat, arbeitet das Unternehmen aus diesem Grund an einem eigenen Betriebssystem. Im Interview heißt es: „Wir haben ein eigenes Betriebssystem vorbereitet. Sollte es einmal dazu kommen, dass wir diese Systeme nicht mehr nutzen können, wären wir also gewappnet. Das ist unser Plan B.“ Weiter sagt Yu jedoch, dass er am liebsten weiter mit Google und Microsoft zusammenarbeiten möchte. Das eigene Betriebssystem ist also nur ein Notfallplan, sollte die politische Lage eskalieren. Außerdem weißt Yu die Vorwürfe, Huawei würde für die Regierung spionieren, zurück. Laut seiner Aussage sei dies technisch gar nicht möglich.