Längst ist Gaming in sämtlichen Schichten der Gesellschaft angekommen. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter 1.224 Personen ab 16 Jahren spielen 43 Prozent mindestens zeitweise an Computer und Konsole. Dabei stehen bei den Gamern vor allem ein flexibles Spielerlebnis und zeitgemäße Inhalte im Fokus.
Individuelle Nutzung
Mittlerweile hat sich das Smartphone noch vor Xbox und Co. zum beliebtesten Spielgerät gemausert. Die herkömmliche Spielkonsole rangiert somit mit 77 Prozent nur noch auf Rang zwei. Auch Laptops verzeichnen einen Rückgang von vier Punkten auf 74 Prozent. Dem Trend zum mobilen Gaming folgend verbessern sich Tablets im Ranking der Nutzer von 53 auf 60 Prozent. Nahezu unverändert aber weit abgeschlagen befinden sich stationäre PCs mit 48 Prozent.
Der Wunsch nach einem mobilen Spielerlebnis spiegelt laut Umfrage die gesellschaftliche Entwicklung wider. Vor allem junge Gamer wünschen sich die Möglichkeit, ihre Spielgewohnheiten an ihre aktuelle Situation anzupassen – gern auch durch den Rückgriff auf unterschiedliche Endgeräte für ein und dasselbe Spiel ohne bei der Qualität der Gaming-Session Abstriche machen zu müssen.
Nicht nur technisch ist die Videospielbranche Trends unterworfen. Auch inhaltlich gelte es laut Bitkom-Präsidiumsmitglied Olaf May, die gesellschaftliche Entwicklung und Diversität widerzuspiegeln. 82 Prozent der Gamerinnen wünschen sich eine angemessenere Darstellung weiblicher Spielcharaktere. May hofft hier auf einen wachsenden Frauenanteil innerhalb der Branche und setzt auf dessen positiven Einfluss.
Die Zahlungsbereitschaft steigt
Immer mehr Gamer sind gern bereit für ihr Hobby Geld in die Hand zu nehmen: 64 Prozent der Befragten haben in den letzten zwölf Monaten für ihr Spielerlebnis bezahlt. Doch auch hier sind die Anbieter dazu angehalten, den Kunden maximale Flexibilität zu ermöglichen. Beinahe jeder Zweite kann sich vorstellen, seine Spiele nach einem ähnlichen Modell wie dem des Streaming-Dienstes Netflix zu bezahlen.
Auch wenn bis zur Finalisierung noch einige Hindernisse zu bewältigen sind, prophezeit May dank Streaming vervielfachte Zugriffsmöglichkeiten auf Games sowie die Verfügbarkeit vieler Spiele auf diversen Endgeräten zur gleichen Zeit. Gadgets wie Virtual Reality Brillen werden diese Erfahrung für die Nutzer noch intensiver und greifbarer gestalten.