Der Mobile World Congress 2019 (MWC) in Barcelona ist voll im Gange, doch schon jetzt kristallisieren sich die Highlight-Ankündigungen heraus. Wir stellen euch die wichtigsten Smartphone-Neuankündigungen vor.
Huawei Mate X: Hier machen Falten Freude
Das Huawei Mate X ist sicherlich die spannendste Ankündigung. Endlich stellt auch der chinesische Hersteller sein faltbares Smartphone vor. Das Konzept unterscheidet sich deutlich vom Samsung Galaxy Fold, das bereits in der Woche vor dem MWC angekündigt wurde. Beim Huawei wird das Display nach außen geklappt, im Smartphone-Modus sitzt dann an der Vorder- und an der Rückseite ein Display. So können beispielsweise menschliche Fotomotive direkt eine Vorschau sehen und ihr Pose und ihre Gesichtszüge entsprechend anpassen.
Alle weiteren Infos gibt es in unserem ausführlichen Artikel über das Mate X. Wann genau das Gerät erscheint ist noch nicht sicher. Wir gehen von der Mitte des Jahres aus, es kann allerdings auch das dritte Quartal werden. Wer mit dem Mate X liebäugelt, muss tief in die Tasche greifen und knapp 2.300 Euro auf den Tisch legen.
Sony Xperia 1: Kino-Display
Auch wenn Sony in letzter Zeit nicht mehr die erste Geige auf dem Smartphone-Markt gespielt hat, ist der japanische Hersteller immer noch sehr aktiv. Auf dem Mobile World Congress präsentierte der Hersteller sein neues Flaggschiff: das Sony Xperia 1. Das Highlight ist sicherlich das Display. Dieses misst 6,5 Zoll in der Diagonale und kommt im doch etwas ungewöhnlichen 21:9-Format. In diesem Format sind auch viele Kinofilme gedreht, weshalb der Nutzer nicht mehr mit schwarzen Balken an der Unter- und Oberseite leben muss.
Die Auflösung kann sich mit 3.840 x 1.644 Pixeln ebenfalls sehen lassen. Wir haben es also mit einem Ultra-HD-Display zu tun. Gorilla Glass 6 schützt den Bildschirm vor Kratzern. Der Bildschirm erfasst nahezu die komplette Vorderseite, die Rahmen sind sehr klein – fast unsichtbar. Durch das Format ist das Smartphone recht lang gezogen. Damit der Nutzer es trotzdem mit nur einer Hand verwenden kann, kommt die sogenannte Side-Sense-Funktion zum Einsatz. Anwendungen lassen sich hier durch ein Antippen des Rahmens öffnen. Ebenfalls an der Seite finden sich der Fingerabdrucksensor.
Sony setzt beim Xperia 1 ebenfalls auf den Punkt Sound. So können sich Käufer über Stereo-Lautsprecher freuen. Außerdem unterstützt das Smartphone Dolby Atmos und S-Force-Front-Surround. Als Frontkamera kommt eine 8-Megapixel-Linse zum Einsatz. Auf der Rückseite finden sich gleich drei 12-Megapixel-Kameras. Im Inneren arbeitet ein Qualcomm Snapdragon 855, der von einem Arbeitsspeicher von 6 Gigabyte RAM unterstützt wird. Der interne Speicher von 128 Gigabyte lässt sich um bis zu 5120 Gigabyte per Micro-SD-Karten erweitern. Interessierte können ab Juni 2019 für einen Preis von 949 Euro zuschlagen.
Nokia 9 PureView: Fünf auf einen Streich
Der Anbieter HmD Global hat mittlerweile die altehrwürdige Nokia-Marke erworben und bringt mit dem Nokia 9 PureView ein spannendes Smartphone auf den Markt. Das wohl entscheidende Kaufkriterium: Das Nokia verfügt direkt über fünf Kameras auf der Rückseite. Die parallelen Aufnahmen werden dann zu einem einzigen Foto zusammengefügt. Dabei werden die Einstellungen wie Brennweite oder Blende auf die verschiedenen Kameras aufgeteilt, was verschiedene Möglichkeiten wie Tiefenunschärfe oder verbesserte Kontraste ermöglicht. Auch das Fotografieren bei schlechten Lichtverhältnissen soll so optimiert werden.
Vor allem Kamera-Profis dürften beim Nokia auf ihre Kosten kommen. Auf Wunsch erstellen die Kameras auch Aufnahmen im RAW-Format und bieten damit zahlreiche Nachbearbeitungsmöglichkeiten. Die Technologie für die Kamera stammt vom Start-Up-Unternehmen Light. Der speziell entwickelte Chip findet auch beim PureView Verwendung. Wer die Technik sein Eigen nennen möchte, muss 699 US-Dollar bezahlen.
LG V50 ThinQ 5G: Anders gefaltet
LG bringt ebenfalls ein Klapp-Smartphone auf den Markt. Allerdings mit einem deutlich konventionelleren Ansatz, der aber ebenfalls Platz für neue Möglichkeiten bietet. Das Smartphone besitzt eine Klapphülle auf deren Innenseite sich ein weiterer Bildschirm befindet. Im geöffneten Zustand sitzt das zweite Display also direkt neben dem Hauptbildschirm.
Anwendungsmöglichkeiten gibt es einige. So lässt sich auf dem zweiten Bildschirm beispielsweise eine Game-Controller einblenden, der das Spielen auf dem Smartphone erleichtern soll. Außerdem arbeiten die beiden Displays unabhängig voneinander. Laut LG ein Vorteil, so kann der Nutzer beispielsweise auf einem Display einen Film ansehen, während er auf dem anderen Bildschirm weitere Smartphone-Funktionen nutzt.
Wie der Name schon sagt, unterstützt das V50 den neuen 5G-Mobilfunkstandard und ermöglicht so extrem schnelle Datenübertragungen. Der Standard befindet sich allerdings noch in den Kinderschuhen, der Netzausbau in Deutschland hat beispielsweise noch gar nicht begonnen. Es dürfte also noch eine Weile dauern, bis man diesen Vorteil wirklich nutzen kann. Außerdem unterstützt das Smartphone die Venenerkennung in der Hand. Die Technik soll noch präziser als der Fingerabdruckscanner arbeiten. Wann und zu welchem Preis das LG erscheinen wird, ist noch nicht bestätigt.