Test: Bosch WAYH2840 Waschmaschine

Dass Haushaltsgeräte längst im digitalen Zeitalter angekommen sind, zeigt die Bosch WAYH2840. Die Waschmaschine verfügt beispielsweise über ein integriertes WLAN-Modul und lässt sich damit per Smartphone oder Tablet fernsteuern. Zudem kommt der Frontlader mit dem von Bosch bekannten automatischen Dosiersystem i-DOS. Hier nimmt sich die Waschmaschine nur so viel Flüssigwaschmittel wie sie gerade benötigt. Ob auch die Waschergebnisse stimmen, zeigt unser ausführlicher Test.

Ausstattung und Funktionsumfang

Die Bosch WAYH2840 bietet einen beachtlichen Funktionsumfang. So lassen sich allein über das Drehrad 13 unterschiedliche Programme auswählen. Neben den beiden Automatikwaschgängen Auto 30° und Auto 40° lassen sich allein über das Drehrad die folgenden Programme auswählen: Schnell Mix extra leise, Sportswear, AllergiePlus, ExtraKurz 15′, Trommel reinigen, Baumwolle, Baumwolle Eco, Pflegeleicht, Schnell/Mix, Fein/Seide und Wolle. Damit ist bereits ein äußerst weiter Spektrum abgedeckt. Über den Menüpunkt „weitere“ gelangt der Nutzer unter anderem noch zu Waschprogrammen für Gardinen und Hemden.

Wer einem bestimmten Schmutztyp an den Kragen gehen möchte, kann sich über eine Fleckenautomatik freuen. Hier lassen sich die 16 gängigsten Fleckenarten auswählen – beispielsweise Tomate, Blut, Rotwein, Orange, Schweiß oder Schokolade. Auch eine spezielle Option für Socken ist vorhanden.

Bosch WAYH2840
Die Hauptprogramme lassen sich über ein Drehrad auswählen.

Viele Programme lassen sich außerdem mit den beiden Zusatzoptionen EcoPerfect und SpeedPerfect ergänzen. Durch SpeedPerfect verringert sich die Waschzeit teilweise drastisch, dafür erhöht sich der Stromverbrauch. Bei Baumwolle 60° reduziert sich die Zeit beispielsweise um etwa eine Stunde. EcoPerfect ist das genaue Gegenteil. Hier reinigt die WAYH2840 besonders energiesparend und umweltschonend, dafür muss der Nutzer aber deutlich mehr Zeit einplanen, bis die Wäsche fertig ist. Hier verlängert sich die Waschzeit des Programms Baumwolle 60° um 1:15 Stunden.

Bosch hat der Waschmaschine zahlreiche Sensoren spendiert. So punktet das Gerät beispielsweise durch eine integrierte Waage. Werden Textilien in die mit acht Kilogramm äußerst großzügig bemessene Trommel gefüllt, füllt sich ein Balken auf dem Display. Dieser zeigt an, wie viel Wäsche noch nachgelegt werden kann, bis das Maximum erreicht ist. Allerdings lässt sich die Bosch nicht immer bis zur Obergrenze beladen. Beim Programm Schnell/Mix extra leise liegt die Beladungsgrenze beispielsweise bei vier Kilogramm. Die vollen acht Kilogramm akzeptiert die Maschine nur bei Baumwolle und Baumwolle Eco.

Bosch WAYH2840
Auf dem Display werden alle wichtigen Informationen dargestellt. Über die Tasten lassen sich weitere Einstellungen treffen.

Daneben verfügt die Maschine noch über die ActiveWater-Plus-Technologie. Ein Durchfluss- und ein Wasserstands-Sensor sollen sicherstellen, dass nur die tatsächlich benötigte Menge an Wasser verwendet wird. Dazu erkennt die Bosch auch die Textilart, die Wäschemenge und den Verschmutzungsgrad. In der Praxis macht sich die Technik direkt bemerkbar. Es befindet sich vor allem bei der Vorwäsche nur sehr wenig Wasser in der Maschine. So beträgt der Wasserverbrauch bei Schnell/Mix 40° beispielsweise lediglich 40 Liter – ein guter Wert.

Damit Schäden am Gerät nicht die komplette Küche unter Wasser setzen, verfügt die Bosch über einen AquaStop-Schlauch. Durch ein spezielles System wird ein Schwamm zum Aufquellen gebracht, wodurch der Wasserzulauf automatisch unterbrochen wird. Im Fall des Falles unterbrechen ein Ventil und ein aufquellender Schwamm am Schlauch den Wasserzulauf mechanisch.

Ein echtes Highlight ist das automatische Dosiersystem i-DOS. Die Bosch WAYH2840 nimmt sich hiermit nur die wirklich benötigte Waschmittelmenge. Das funktioniert allerdings nur mit Flüssigwaschmittel und Weichspüler. Das Fach für Waschmittel fasst bis zu 1,3 Liter. Der Nutzer kann es bis zum Rand befüllen und muss sich in der Theorie danach um nichts mehr kümmern. Beleuchtete Symbole über der Waschmittelschublade geben an, ob sich noch genügend Flüssigkeit im Fach befindet oder nachgefüllt werden muss. Wir haben im Test etwa 400 Milliliter Vollwaschmittel verwendet. Selbst nach drei Testläufen mit einer Gesamtwaschzeit von drei Stunden, war der Tank noch nicht leer. Wer lieber Pulverwaschmittel verwendet, muss allerdings auf das i-DOS-System verzichten. Insgesamt hat uns die Ausstattung wirklich beeindruckt. Durch die zahlreichen Programme, Optionen und Variationsmöglichkeiten passt sich die Waschmaschine allen Verschmutzungs-Szenarien bestens an.

Bedienung und Handhabung

Bosch WAYH2840
Das i-DOS-Dosiersystem verwendet automatisch die korrekte Menge an Flüssigwaschmittel.

Das Bedien- und Anzeigefeld befindet sich über dem Einfüllfenster. In der Mitte verfügt die Maschine über einen Drehknopf als zentrale Bedieneinheit. Durch Betätigung lässt sich die Waschmaschine ein- und ausschalten. Zudem lassen sich über den Drehmechanismus die 13 Hauptprogramm anwählen. Ein rot beleuchteter Pfeil zeigt den aktuell gewählten Waschgang an. Dank leichter Widerstände ist es sehr einfach das gewünschte Programm sicher zu treffen. Außerdem punktet die Taste durch einen angenehmen Druckpunkt.

Das TFT-Display an der rechten Seite zeigt alle wichtigen Informationen wie Temperatur, Umdrehungszahl oder Restzeit an. Der Bildschirm stellt zwar nur schwarz-weiß dar, lässt sich aber auch noch aus größerer Distanz gut ablesen. Zudem erhält der Nutzer hier Informationen über den Wasser- und Stromverbrauch des gewählten Programms – allerdings nur in Form von fünf Balken. Damit hat man zwar einen groben Anhaltspunkt, wir hätten uns allerdings eine genauere Schätzung gewünscht. Der aktuelle Befüllungstand wird ebenfalls als Balken auf dem Display dargestellt.

Da der Bildschirm nicht berührungsempfindlich ist, sind 13 Tasten um die Anzeige angeordnet. Hier lassen sich beispielsweise die EcoPerfect- und SpeedPerfect-Optionen zuschalten oder die Temperatur und die Schleuderdrehzahl einstellen. Zudem kann der Nutzer über die Tasten durch die zahlreichen Menüs navigieren, etwa um eine der 16 Fleckenautomatiken zuzuschalten oder das i-DOS-System zu konfigurieren. Sind alle Einstellungen getroffen, kann man der Maschine über die Taste an der rechten Seite den Startbefehl geben. Über den Knopf lässt sich der Waschgang auch pausieren.

Bosch WAYH2840
Das Fach für Flüssigwaschmittel fasst bis zu 1,3 Liter.

Insgesamt geht die Bedienung gut von der Hand und ist nahezu selbsterklärend. Kommt man doch einmal nicht weiter, schafft die umfangreiche Bedienungsanleitung Abhilfe. Allerdings hätte der Druckpunkt der Tasten gerne noch etwas direkter sein dürfen. Zudem wirft einen das Gerät gerne aus dem Menü – etwa wenn die Einfülltür geöffnet ist. Dann blockiert ein entsprechender Hinweis den Bildschirm. Bei geschlossener Luke m Fenster navigiert es sich deutlich angenehmer.

Das Einfüllen der Wäsche bereitet dank des 32-cm-Bullauges keinerlei Probleme. Die Klappe lässt sich problemlos öffnen und wieder verschließen. Das gleiche gilt für die Waschmittelschublade. Mit einem Gewicht von 82 Kilogramm ist die Bosch allerdings ein richtiger Brocken. Der Nutzer sollte sich vor dem ersten Anschließen also schon über die genaue Position im Klaren sein, denn das Verschieben ist ein echter Kraftakt. Mit Abmessungen von 84,8 x 59,8 x 59 Zentimetern (Höhe x Breite x Tiefe) hat die Bosch eine normale Größe für eine Waschmaschine.

Wer sein intelligentes Zuhause weiter ausbauen möchte, wird sich über das integrierte WLAN-Modul freuen. Damit lässt sich die WAYH2840 zum Beispiel fernsteuern. Zunächst muss allerdings die Einrichtung abgeschlossen werden. Dafür wird zwingend die Home-Connect-App benötigt, bei der sich der Nutzer zunächst registrieren muss. Ganz einfach ist die Verbindung zwar nicht, die Anleitung und das Display der Waschmaschine leiten jedoch Schritt für Schritt durch das Prozedere.

Ist das Smartphone oder das Tablet mit der Waschmaschine gekoppelt, lassen sich die meisten Einstellungen über den Touchscreen des Mobilgeräts tätigen. Auch der Waschgang lässt sich nun aus der Ferne starten, pausieren oder stoppen. Besonders praktischen finden wir die vereinfachte Programmauswahl. Nach der Eingabe von Textilart, Verschmutzungsgrad und persönliche Präferenzen, schlägt die Anwendung das optimale Waschprogramm vor. Zudem kann der Nutzer bequem vom Sofa aus beobachten, wann die Maschine fertig ist.

Betrieb und Ergebnisse

Um die Waschergebnisse zu überprüfen, testen wir die Programme Baumwolle 60°, Auto 40°, Extra Kurz und Schnell/Mix extra leise. Für alle Varianten verwenden wir handelsübliches Flüssigvollwaschmittel.

Baumwolle 60°

Bosch WAYH2840
Die Bosch WAYH2840 verfügt über ein WLAN-Modul und lässt sich per App fernsteuern.

Das Programm Baumwolle testen wir mit einer Temperatur von 60 °C und einer Schleuderdrehzahl von 1.600 Umdrehungen pro Minute. Wir verschmutzen vier Kilogramm weiße Geschirrtücher mit Nougatcreme, Ketchup und Zuckerrübensirup. Die Maschine zeigt eine Dauer von 2:20 Stunden an, ist aber bereits nach 1:28 Stunden fertig. Hier machen sich die Sensoren für Gewicht und Wassermenge positiv bemerkbar. Auf dem Display wird immer der aktuelle Waschvorgang angezeigt – beispielsweise Weichspülen, Schleudern oder Auflockern. Die Waschergebnisse sind mehr als zufriedenstellend. Alle Textilien sind nach dem Waschgang vom Schmutz befreit und es sind keine Rückstände mehr zu erkennen. Dank der hohen Schleuderzahl ist die Wäsche nur noch leicht feucht. Der Stromverbrauch liegt bei ordentlichen 0,8 Kilowattstunden (kWh).

Auto 40°

Um das Automatikprogramm zu testen, verwenden wir ebenfalls weiße Geschirrtücher. Hier soll die Maschine Textilart und Verschmutzungsgrad eigenständig erkennen und den Waschgang entsprechend anpassen. Wir beladen die Maschine mit vier Kilogramm Wäsche. Um die Fleckenautomatik zu überprüfen, beschmutzen wir die Wäsche stark mit Tomatenketchup und schalten die Option Tomate hinzu. Dadurch erhöht sich die angegebene Waschzeit von 1:10 auf 1:38 Stunden. Der Waschgang ist allerdings bereits nach 1:25 Stunden beendet – wohl zu kurz, wie die noch deutlich erkennbaren Flecken zeigen. Damit kann uns der Automatikmodus nicht vollends überzeugen. Zumal die Maschine durchaus in der Lage ist, die Flecken komplett zu entfernen. Nach einem weiteren Waschgang (Schnell/Mix) von einer Stunde sind die Geschirrtücher wieder komplett weiß. Der Stromverbrauch liegt mit 0,5 kWh allerdings in einem sehr guten Bereich.

Extra Kurz

Bosch WAYH2840
Nennkapazität8 kg
Energieeffizienzklasse (EU)A+++
BeladungFrontlader
max. Schleuderdrehzahl1565 U/min
Für das Programm Extra Kurz beladen wir die Bosch WAYH2840 mit zwei Kilogramm normal verschmutzter Kleidung und waschen diese bei 30 °C und schleudern sie 800 Umdrehungen pro Minute. Die Waschdauer liegt mit 17:30 Minuten etwas über der angegebenen Viertelstunde. Die Wäsche ist danach jedoch wieder perfekt sauber, allerdings noch sehr nass. Das ist bei der wirklich extrem kurzen Zeit aber auch nicht anders zu erwarten. Der Stromverbrauch liegt bei guten 0,15 kWh.

Schnell/Mix extra leise

Das Programm Schnell/Mix extra leise testen wir bei einer Waschtemperatur von 40 °C und einer Schleuderdrehzahl von 600 Umdrehungen pro Minute. Wir verwenden zwei Kilogramm unterschiedlicher Kleidung und beschmutzen diese leicht mit Ketchup, Zuckerrübensirup und Nougatcreme. Die Maschine benötigt drei Minuten länger als die angegebenen 1:10 Stunden. Auch hier sind die Ergebnisse sehr gut. Wir konnten keine Rückstände mehr feststellen. Die Textilien sind allerdings noch sehr nass, was sich mit einer höheren Schleuderzahl aber umgehen lässt. Der Stromverbrauch liegt bei guten 0,4 kWh. 

Lautstärke und Vibrationen

Bosch wirbt bei der WAYH2840 mit einem sehr leisen Betrieb. Das können wir im Praxistest bestätigen. Die höchste von uns gemessene Lautstärke aus einem Meter Entfernung beträgt 65 Dezibel während des Schleudervorgangs – ein hervorragender Wert. Die Maximallautstärke wird allerdings nur selten erreicht. Während des normalen Waschvorgangs liegt die Lärmbelastung zwischen 50 und 55 Dezibel. Damit ist ein normales Gespräch noch problemlos möglich und die Waschmaschine eignet sich auch ideal für Mehrfamilienhäuser. Teilweise ist die Bosch während des Durchlaufs auch fast gar nicht zu hören. Auch die geringen Vibrationen gehören laut Bosch zu den Vorteilen der Waschmaschine. Dies soll durch die Struktur der Seitenwände und einer optimalen Dämmung erreicht worden sein. Beim Schleudern sind die Vibrationen zwar noch spürbar, allerdings weniger deutlich als bei anderen Geräten. Somit hat der Hersteller in puncto Lautstärke und Vibrationen nicht zu viel versprochen.

Fazit

Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 1.200 Euro zählt die Bosch WAYH2840 klar zum Oberklasse-Segment. Das merkt man der Maschine aber auch an allen Ecken und Enden an. Der Funktionsumfang ist gigantisch. Damit wird die Bosch fast allen Bedürfnissen gerecht. Die Steuerung per App erweist sich in der Praxis als mehr als nur eine nette Spielerei. Gerade die einfache Programmauswahl ist sehr praktisch – genau wie das i-DOS-Dosiersystem. Die Bedienung wirkt weitgehend durchdacht. Allerdings nervt, dass man bei offenstehender Einfüll-Luke permanent aus den Menüs geworfen wird. Insgesamt geht die Bedienung nach kurzer Einarbeitungszeit aber schnell in Fleisch und Blut über. Bei den Waschergebnissen kann die Bosch ebenfalls punkten. Einzig das von uns getestete Automatikprogramm überzeugt nicht komplett. Bei den restlichen von uns getesteten Programmen erledigt die Bosch ihre Arbeit jedoch fehlerfrei. Hinzu kommt ein leiser Betrieb mit nur leichten Vibrationen.

Wertung

: Bosch WAYH2840

Bosch WAYH2840
  1. Ausstattung
    1,0
    • Bedienung und Handhabung
      1,9
      • Betrieb und Ergebnisse
        1,6
        • Lautstärke
          1,0

          Pros

          • Hervorragende Ausstattung
          • Gute Waschergebnisse
          • Sehr leise
          • i-DOS-Dosiersystem
          • WLAN-tauglich
          • Bedienung

          Cons

          • Automatikprogramm nicht ganz überzeugend
          • Navigation bei offener Tür erschwert