ABC Design stellt uns einen sportlich wendigen Begleiter zur Seite. Der Okini ist ein agiler Buggy für Eltern, die viel in urbanen Räumen unterwegs sind – ob in der Stadt oder auf Reisen. Zudem ist der Buggy schon ab der Geburt verwendbar und kann daher auch über einen längeren Zeitraum ein treues Gefährt sein. Wir haben getestet, wie agil der Okini wirklich ist und wie er sich in der Praxis schlägt.
Design und Verarbeitung
Der Okini zeigt sich in einem eher schlichten aber dennoch sportlichen Design. Einzig das Verdeck setzt in der jeweiligen Farbvariante einen Akzent. Ansonsten sind das Gestell sowie der Sportsitz in Schwarz gehalten. Wir testen die Farbvariante Cashmere (Beige). Die Verarbeitung macht einen soliden Gesamteindruck. Auch im Hinblick auf den Preis ist das ein Pluspunkt. Das Gestell ist mit zahlreichen Kunststoffelementen versehen. Das ist aber nicht weiter schlimm, da diese schön stabil sind. Die Gestellrohre bestehen aus robustem Aluminium. Die Nähte am Schiebegriff und am Sicherheitsbügel sind gut vernäht. Auch die Sitzeinheit ist sauber verarbeitet. Jedoch fallen uns am Verdeck unschöne Nähte auf. An den beim Aufklappen gespannten Bereichen stehen bei unserem Modell Fäden heraus.Zudem fällt uns gleich nach Anbringung des Verdecks das dünne und dadurch schlaffe Material auf. Was im Sommer schön luftdurchlässig ist, kann im Winter etwas zugig werden. Überdies sieht es optisch nicht hochwertig aus. Verstellt der Nutzer den Sportsitz in Sitzposition, hängt der Teil des Verdecks, der für die Liegeposition vorgesehen ist, schlaff herunter. Wir finden auch keine Möglichkeit, den Stoff zu verstauen.
Ausstattung
Der Buggy bietet in puncto Ausstattung keine Besonderheiten, hat jedoch alles integriert, was nötig ist. Schiebegriff und Sicherheitsbügel überzeugen durch eine hochwertige Lochlederoptik. Griff und Bügel bestehen aus Kunstleder und punkten durch gute Qualität und Verarbeitung. Der Schiebegriff lässt sich in seiner Neigung verstellen und passt sich der Größe des Schiebenden an. Auf Wunsch kann der Nutzer den Sicherheitsbügel auch einfach abnehmen. Um eine noch bessere Sicherheit zu gewährlisten, fehlt uns jedoch ein Durchrutschschutz unter dem Bügel, da der Buggy ab der Geburt zulässig ist.
Das Verdeck lässt sich je nach Bedarf anbringen oder abnehmen. Zudem kann es bei einem sehr sonnigen Tag oder wenn die Kleinen ein Nickerchen machen, auch um ein gutes Stück vergrößert werden. Dazu einfach den entsprechenden Reißverschluss öffnen. Für einen optimalen Sonnenschutz besitzt das Verdeck einen Lichtschutzfaktor 50+ und ist wasserabweisend.
Der Sportsitz ist sehr gut gepolstert, angenehm weich und mit einem Fünf-Punkt-Gurtsystem ausgestattet. Sind die kleinen Insassen unter sechs Monaten, kann der Buggy ebenfalls Verwendung finden. Hierzu muss der Nutzer die Gurte in die zusätzlich angebrachten Schlaufen stecken. Außerdem kann er den Gurt später auch an die Größe der Kinder anpassen. Die Rückenlehne kann mithilfe eines Schlaufensystems stufenlos verstellt werden – bis in die Liegeposition. Die Sitzeinheit ist starr, die Kleinen sitzen immer in Fahrtrichtung. Durch die vierfach verstellbare Fußstütze haben es die Sprösslinge immer bequem. Hierzu müssen die Eltern lediglich unter den Sitz greifen und die Stütze in die gewünschte Position verstellen.
Der Einkaufskorb trägt laut Hersteller bis zu fünf Kilogramm. So viel Platz bietet er unseres Erachtens allerdings nicht. Dies ist natürlich auch dem Maß geschuldet: Mit einer Breite von 59 Zentimetern ist er sehr schmal, was einen Buggy allerdings auch charakterisiert. Wer zusätzlichen Stauraum benötigt, verwendet eine Kinderwagentasche/Wickeltasche. Hierzu sind passende Halterungen am Gestell vorhanden, die auch zum Beispiel für Getränkehalter, Einkaufsnetze oder Sonnenschirme geeignet sind.
Die kugelgelagerten Räder sind nicht nur wahlweise schwenk- und feststellbar, sondern auch gefedert. Für den Transport lassen sich die Räder auch abnehmen. Unbedingt nötig ist zwar nicht, es verkleinert allerdings das Klappmaß. Eine Fußfeststellbremse ist vorhanden. Wer sich den Okini anschafft, kann lediglich mit einem separat erhältlichen Adapter eine Babyschale anbringen. Eine Babywanne oder eine Tragetasche sind für dieses Modell nicht vorgesehen.
Handhabung
Der Okini kommt in einem platzsparenden Karton. Somit hält sich auch der Verpackungsmüll in Grenzen. Lediglich empfindliche Teile sind mit Schaumstoff ummantelt, damit diese auf dem Transportweg nicht verkratzt oder beschädigt werden. Der erste Eindruck ist daher durchweg positiv. Der Aufbau geht mehr oder weniger selbst von der Hand. Die Anleitung wird so gut wie nicht benötigt. Dennoch sollte zur exakten Anbringung des Gurtes und des Verdecks trotzdem in der Anleitung nachgeschaut werden, um eine falsche Montage zu vermeiden. Gerade bei unerfahrenen Nutzern, die erstmals einen Kinderwagen aufbauen, ist das zu empfehlen. Einen kleinen Abzug gibt es für die ausschließlich bebilderte Anleitung. Sie ist zwar verständlich, dennoch sind bebilderte und zusätzlich beschriebene Anleitungen unseres Erachtens noch eindeutiger für die Nutzer. Beispielsweise ist die Bebilderung für die Anbringung des Verdecks etwas ungenau, sodass nicht sofort ersichtlich ist, wo genau das Verdeck am Gestell angebracht und wo die Knöpfe befestigt werden sollen.
Wie bei den von uns bereits getesteten ABC-Design-Modellen Viper 4 und Salsa 4, fällt uns auch beim Okini der ruhige und flüssige Lauf der Räder auf. Auch auf Schotterwegen bewegen sich die gefederten Räder, auch nicht festgestellt, ruhig und der Okini lässt sich gut lenken. Auf der Wiese empfehlen sich jedoch festgestellte Räder, da der Untergrund zu uneben und das Lenken mühsam ist. Wollen die Kleinen lieber auf dem Arm der Eltern Platz nehmen, lässt sich der Buggy auch mit einer Hand noch sehr gut schieben und lenken. Zudem ist er mit seinen 59 Zentimetern Breite sehr wendig und hat einen kleinen Wendekreis. Beim Shoppen in der Stadt oder beim Einkaufen im Supermarkt ist das von Vorteil. Um die Vorderräder in ihrer Beweglichkeit zu verstellen, muss sich der Nutzer bücken und einen Hebel verschieben.
Unserer Meinung nach ist es jedoch viel angenehmer und auch hygienischer, die Räder per Fuß in die gewünschte Einstellung zu bringen. Hierfür gibt es Abzug in puncto Komfort. Die Fußfeststellbremse ist dagegen mit einem Tritt eingestellt und der Kinderwagen kann nicht mehr weggrollen. Das lösen der Bremse klappt ebenfalls einwandfrei. Die Rückenlehne kann mittels eines Schlaufensystems in die gewünschte Position stufenlos verstellt werden. Wird die Rückenlehne in Sitzposition verstellt, hängt das Seil an der Lehne herunter, was optisch nicht so schön aussieht. Dennoch kann der Nutzer die Sitzposition mit diesem System sehr schnell verstellen und die Rückenlehne ist dabei auch fest. Die Eltern müssen also keine Bedenken haben, dass die Lehne plötzlich herunterkracht. Wird die Rückenlehne in Liegeposition gestellt, so stoßen während unseres Praxistests immer wieder die Knie gegen die Lehne. Darauf zu achten den Abstand zur Rückenlehne zu halten, kann auf Dauer unangenehm werden. Hier wäre es von Vorteil, dass der Schieber sich ausziehen lassen könnte, um Abstand vom Buggy zu bekommen. Allerdings lässt sich der Schieber nur in der Neigung in der Höhe verstellen, was jedoch keine Abhilfe schafft.
ABC Design Okini Cashmere | |
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Kinderwagentyp | Buggy |
Altersempfehlung | Ab der Geburt |
Max. Gewicht des Kindes | 22 kg |
Gewicht des Kinderwagens | 9,2 kg |
Beim Schieben an sich ist der gepolsterte Griff besonders angenehm und fühlt sich hochwertig an. Zusätzlich macht sich das geringe Gewicht von 9,2 Kilogramm bemerkbar, sei es beim Hochtragen von Treppen oder beim Einladen in den Kofferraum. Der Okini ist auch sofort transportfertig: Einfach die rote Schlaufe, die sich im Sportsitz versteckt, ziehen und schon klappt sich der Buggy ein. Und mit einem Klappmaß von 72 x 59 x 34 Zentimetern passt er auch in kleinere Kofferräume hinein. Eine Transportsicherung, die beim Zusammenfalten automatisch einrastet, verhindert das Aufklappen des Buggys.
Fazit
Der ABC Design Okini ist ein guter Buggy für aktive Eltern, die auch viel und gerne mit ihrem Kind verreisen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt, denn der Buggy liegt bei knapp 200 Euro. Und für das bekommt der Nutzer alles was er braucht in überzeugender Qualität. Ein paar Minuspunkte muss der Okini dennoch einstecken: In manchen Komfort- und Design-Punkten ist noch Luft nach oben. Gleichwohl ist eine Anschaffung dennoch zu empfehlen.
Wertung
: ABC Design Okini Cashmere
Pros
- Ruhiger und flüssiger Lauf der Räder
- Polsterung des Sportsitzes ist sehr weich
- Schneller Auf- und Abbau des Buggys
- Sehr wendig
Cons
- Verdeck (Verarbeitung und Handling)
- Einkaufskorb ist nicht allzu groß
- Schieber kann nicht herausgezogen werden nur in Neigung verstellt werden